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Antonin Chmel 18 Oktober 1855 Ricany 16 September 1898 Vinohrady auf Deutsch auch Anton Chmel war ein bohmischer Unternehmer einer Selchwarenfabrik und Exporteur von Prager Schinken mit Stammsitz in Vinohrady in Prag 1 Ihm wird die Einfuhrung der bohmischen Bruhwurst Spekacek auf der Prager Jubilaumsausstellung 1891 zugeschrieben 2 Antonin ChmelHauptansicht des Etablissements Antonin Chmel um 1898 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Fabrik 2 1 Erzeugungsstatte 2 2 Kuhlanlage 2 3 Wohnanlage 3 Einzelnachweise 4 WeblinksBiografie BearbeitenChmel stammte aus einer armen kinderreichen Burgerfamilie sein Vater war Fleischhauer Mit 14 Jahren verliess er sein Elternhaus und ging auf Wanderschaft zunachst nach Prag spater Wien und anschliessend Konigliche Weinberge Mit 21 Jahren beschloss er sich dort als Unternehmer niederzulassen Mit der Zeit konnte er sich von einem bescheidenen Kaufmann zu einem angesehenen Exporteur hocharbeiten 3 Die Auftrage mehrten sich mit der Zeit die bisherigen Werkraume sowie die Warenvorrate erwiesen sich als unzureichend Chmel kaufte einen Teil des ausgedehnten Gutes Zvonarka in den Koniglichen Weinbergen und kurz darauf wurde eine einfache Arbeitsstatte erbaut die spater zu einer Fabrik anwuchs und erweitert wurde Die in sowie die auslandische Presse lobte die Anlage sehr Chmel besass unter seinen Mitburgern ein hohes Ansehen 3 Fur seine Verdienste und auf Grund der hohen Qualitat seiner Produkte wurde Antonin Chmel zum k u k Hoflieferanten koniglich bayerischen und koniglich rumanischen Hoflieferanten ernannt 4 5 Nach seinem Tod im Jahre 1898 ubernahm seine Witwe den Betrieb und konnte ihn erfolgreich fuhren und weiter ausbauen Das Ende kam mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges als die kommunistischen Machthaber das Unternehmen beschlagnahmten und verstaatlichten Mit dem Eisernen Vorhang schloss sich auch ein grosser Teil des traditionellen Absatzmarktes und das Unternehmen ging zu Grunde 6 7 Fabrik Bearbeiten nbsp Maschinen und Kesselhaus nbsp WerkstatteEnde des 19 Jahrhunderts wuchs die Stadt Konigliche Weinberge bedeutend mit der Errichtung von offentlichen Bauten und diversen Fabrikanlagen Unter diesen Fabriken war die von Antonin Chmel Erzeuger von Selchwaren die bedeutendste Die Fabrik lag auf dem Grund des ausgedehnten Guts Zvonarka das an dem steilen Seitenabhang des Nuslertales lag Die Fabrik mit ihrer Werkstatte dem Maschinenhaus samt seinem 26 Meter hohen Schlot sowie den Wohngebauden konnte man von der Nusler Talniederung sehen 4 Die ganze Anlage war vor dem Jahre 1900 in drei Teile geteilt namlich die eigentliche Erzeugungsstatte mit den zugehorigen Wirtschaftsgebauden wie Wagenremise Stallungen usw dann die kunstliche Kuhlanlage mit dem Maschinen und Kesselhaus und schliesslich den Trakt mit den Wohngebauden wo die Fabrikscomptoirs Arbeiterunterkunft usw untergebracht waren 4 Erzeugungsstatte Bearbeiten nbsp Keller nbsp KellerDer erste Teil war ein weiter abgesondeter Raum wo die ankommende Rohware ihre Aufnahme zur Abwaage fand und dann auf sogenannte Prager Art zugeschnitten wurde In einem anderen Raum wurde die Rohware anschliessend fur die weitere Zubereitung sortiert Im hinteren Trakt dieser Abteilung lagerten bis zur Decke die aufgespeicherten Darme und diverse Artikel welche alle zur Fabrikation von Selchwaren notwendig waren An diese Abteilung schloss sich unmittelbar das Expeditionszimmer an wo die fertige Ware auf ihre weitere Bestimmung wartete Tausende von Schinken und sonstige Selchprodukte gingen jahrlich von hier zum Export in alle moglichen Lander raus Die Schinken genossen fur ihre hohe Qualitat einen Weltruf und wurden durch eine Marke gesetzlich geschutzt 8 An das Expeditionszimmer reihte sich die eigentliche Werkstatte an welche mit Arbeitsmaschinen und marmornen Arbeitstischen ausgestattet war Der Fussboden war aus Zement fur die leichtere und bessere Reinigung Nach der Werkstatte gab es die etagenhohen Rauchkammern in denen 10 000 Kilogramm Ware auf einmal innerhalb 24 Stunden fertig geselcht werden konnten 8 Die Fabrik hatte viele Arbeits und Lagerkeller wo der Vorrat diverser Materiale in teilweise rohem halbfertigem oder fertigem Zustand zerstreut oder in Riesentonnen lagerte Um 1900 hatte der Dispositionsvorrat welchen die Fabrik zu ihrem Betrieb benotigte den Durchschnittswert von 100 000 bis 150 000 fl Oe W 8 Kuhlanlage Bearbeiten nbsp KondensatorDer zweite Fabrikteil war die kunstliche Kuhlanlage wo auch das Maschinenhaus mit dem Kesselhaus untergebracht war Zwei Dampfmotoren an 100 Pferdestarken stark bildeten das Hauptagens der ganzen Fabrikanlage Nicht nur die Maschinen im Maschinenhaus sondern auch samtliche Arbeitsmaschinen der Werkstatte sowie der Kelleraufzug befanden sich hier Zwei Kuhlmaschinen System Linde mit zwei Salzwasserpumpen nebst einem Berieselungskondensator die sich in der ersten Etage des Maschinenhauses befanden erzeugten die gewunschte Kuhlung bis auf ein Grad Warme fur die ausgedehnten Keller und Lagerraume der Fabrik wie auch die grossen unterirdischen Raume der eigentlichen Kuhlanlage Diese Kuhlanlage wurde an Fleischer Selcher Wildbrethandler u a vermietet und durch eine Ventilationsvorrichtung trotz grosser Vorrate von Fleisch und sonstiger Rohware geruchfrei gehalten Bemerkenswert war auch die im Maschinenhaus abseits befindliche Eiserzeugungsmaschine welche das kunstliche Eis fur die Fabrik und die Kundschaft erzeugte Diese konnte innerhalb acht Stunden 16 Meterzentner an Eis erzeugen 8 Wohnanlage Bearbeiten Zwei Elektrodynamomaschinen welche in Verbindung mit Akkumulatoren im Souterrain des Maschinenhauses untergebracht waren besorgten die elektrische Beleuchtung samtlicher Arbeitsraumlichkeiten und Kellereien des Etablissements der ganzen Kuhlanlage und des grossen Fabrikhofes sowie der anliegenden Wohngebaude Die Wohngebaude in denen die Fabrikscomptoirs und Arbeiterlogis untergebracht waren waren mit einer Dampfheizanlage ausgestattet Ein 37 Meter tiefer Brunnen mit 35 Meter langem Stollen im auf dem Talabhang angelegten Garten lieferte das erforderliche Kuhlwasser Die Fabrik beschaftigte durchschnittlich 10 Beamte und an die 100 Arbeiter der Fuhrpark zahlte um das Jahr 1900 12 Wagen und sechs Paar Pferde 3 nbsp Anzeige im Katalog zur Prager Jubilaumsausstellung 1891 mit Raucherkammer und Schutzmarke rechts obenEinzelnachweise Bearbeiten Antonin Chmel In Dargebracht von den Industriellen Oesterreichs unter dem hohen Protectorate Seiner K und K Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand Hrsg Die Gross Industrie Oesterreichs Festgabe zum glorreichen funfzigjahrigen Regierungs Jubilaum Seiner Majestat des Kaisers Franz Josef I Band 5 Leopold Weiss Wien 1898 XII Landwirthschaftliche Industrie Nahrungs und Genussmittel S 359 361 Josef Lesner Vyrobky z masa in Jubilejni vystava zemska kralovstvi ceskeho v Praze 1891 Verlag F Simacek Prag 1894 online auf books google de siehe hier Seite 469 Jestli kde toz jiste v pavillonech zavodu 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Antonina Chmela Dusena sunka se kdysi v ceskych zemich vyrabela jako ostatni uzena a varena masa Karel Sladky Kde nakupovali prazsti labuznici deutsch Wo Prags Feinschmecker einkauften zijemenaplno cz archiviert vom Original am 27 Marz 2014 abgerufen am 21 September 2011 tschechisch Hlavni mesto ceske dlouho nemelo ustredni trznici zato tu bylo nekolik slavnych trhu staromestskych uhelny vajecny proslavil ho malir Marold byla to cast Rytirske ulice od Uhelneho trhu po Mustek zelny ovocny bramborovy v Kotcich a b c d Antonin Chmel In Die Gross Industrie Oesterreichs S 360Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antonin Chmel Sammlung von Bildern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonin Chmel amp oldid 238675608