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Antoine Louis 13 Februar 1723 in Metz 20 Mai 1792 in Paris war ein franzosischer Chirurg Gerichtsmediziner und Enzyklopadist Antoine Louis 1723 1792 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblink 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Memoire contre la legitimite des naissances pretendues tardives 1764Louis wurde von seinem Vater der Arzt am Militarhospital in Metz war in der Chirurgie ausgebildet Er ging dann nach Paris wo er am Nervenkrankenhaus Hopital Salpetriere diente 1743 trat er als Chirurg in ein Regiment ein und erhielt durch Concurs die Stelle eines Gagnant mitrise in der Salpetriere In den Jahren 1744 bis 1746 wurde er durch seine Beteiligung an Preisschriften der Akademie der Chirurgie in der Fachwelt bekannt 1746 wurde er Mitglied der Akademie der Chirurgie Academie Royale de Chirurgie 1731 siehe Academie nationale de Medecine Die Academie Royale de Chirurgie wurde am 18 Dezember 1731 in den Raumlichkeiten des Louvre gegrundet An der Herausgabe der Memoires de l Academie royale de chirurgie war er massgeblich beteiligt so edierte Louis insgesamt vier von funf Banden 1 Seine ersten Schriften waren ein Programm Cours de chirurgie pratique sur les plaies d armes a feu 1746 und Observations sur l electricite avec des remarques sur son usage 1747 Durch seine lebhafte Anteilnahme an den Streitigkeiten zwischen den Arzten und Chirurgen wurden mehrere seiner namentlich gegen den Professor Combalusier gerichteten Schriften so la subordination des chirurgiens aux medecins 2 hervorgerufen Es folgten dann Observations et remarques sur le virus cancereux etc 1748 und was seit 100 Jahren beim Collegium der Chirurgen nicht dagewesen war eine lateinische Dissertation Positiones anatomicae et chirgicae de vulnerbis capitis quas praes Salv Morand tueri conabitur etc 1749 mit der er Maitre en Chirurgie wurde Er wurde daraufhin zum Professor der Physiologie ernannt und lehrte als solcher 40 Jahre lang Louis erhielt 1757 die Stelle eines Chirurgen an der Charite gab aber infolge von Zwistigkeiten mit den dieses Hospital verwaltenden Brudern auf und wurde 1760 Chirurgien major consultant der Armee am Oberrhein mit der er zwei Feldzuge mitmachte 1764 nach dem Rucktritt von Jean Francois Clement Morand wurde er zum immerwahrenden Sekretar der Akademie ernannt womit fur ihn eine ganz ausserordentliche auch literarisch bedeutende Tatigkeit begann In der Anatomie findet sich ihm zu ehren eine Bezeichnung so fur den Angulus sterni oder auch Angulus Ludovici bzw Louis Winkel So existiert zwischen Manubrium und Corpus sterni siehe Brustbein ein Winkel der das obere und untere Mediastinum voneinander abgrenzt Abgesehen von einer Reihe kleinerer in den Jahren 1749 bis 1768 anfallenden Arbeiten die sich mit dem Steinschnitt erblichen Krankheiten den sicheren Todeszeichen venerischen Krankheiten und deren Behandlung der Frage ob Mord oder Selbstmord bei Erhangten der Legitimitat angeblich spat geborener Kinder beschaftigen so wie mehrere Gedachtnisreden waren grossere Werke das mit Sue zusammen bearbeitete Recueil d observations d anatomie et de chirurgie pour servir de base a la theorie des plaies de tete par contrecoup 1768 Ferner eine Ubersetzung von Hermann Boerhaaves chirurgischen Aphorismen 7 vol 1768 die Herausgabe eines Dictionnaire de chirurgie 2 vol 1772 und der Oeuvres diverses de chirurgie 2 vol 1788 zu denen ausser einer Anzahl kleinerer Abhandlungen noch gegen 3 Dutzend Aufsatze in den Memoires de l Acad roy de chir Tomus II V und eine weitere Anzahl im Journal de medecine uber die verschiedensten chirurgischen und gerichtlich medizinischen Gegenstande hinzukamen In dem Roman Jacques le fataliste et son maitre lobte ihn Denis Diderot als Militararzt daruber hinaus war er ein produktiver Autor der Encyclopedie Er verfasste etliche Artikel zu den Themen der Anatomie und Medizin Auch an der Encyclopedie d Yverdon eine der Nachfolgeausgaben des Originals hier von Fortunato Bartolomeo De Felice 1723 1789 hatte er mitgewirkt Alles in sehr elegantem klaren und durchsichtigen Stil geschrieben Auch hinterliess er bei seinem Tode noch 24 Pakete mit Manuskripten Louis war einer der geistvollsten Chirurgen des 18 Jahrhunderts Von wahrem Enthusiasmus fur seine Kunst und Wissenschaft erfullt ein scharfer und logischer Denker mehr Schriftsteller als Praktiker hat er einige nutzliche Instrumente erfunden oder verbessert Den grossten Nutzen aber hat er durch seine langjahrige Tatigkeit bei der Acad roy de chir geleistet indem er mit seltenem Verstandnis die Verhandlungen dieser Korperschaft zu leiten und dieselben fur die Losung von zahlreichen schwierigen Fragen aus dem Gebiete der Chirurgie sowohl als der gerichtlichen Medizin nutzbar zu machen verstand Auch war er der berufene beredte und unparteiische Biograph der zu seiner Zeit verstorbenen beruhmten Chirurgen Im Juni 1791 wurde Antoine Louis von der Nationalversammlung Assemblee nationale beauftragt ein nach der Reform des Strafrechts einheitliches und effektives Verfahren effet d une simple mecanique fur die Hinrichtung peine de mort zu entwerfen Noch kurze Zeit vor seinem Tode hatte er sich zusammen mit Joseph Ignace Guillotin an der Konstruktion der den Namen des Letzteren tragenden Hinrichtungsmaschine beteiligt und ein Avis motive sur le mode de decollement Moniteur universel 1792 abgegeben Man nannte seine erste Konstruktion ihm zu Ehren louisette oder auch louison Die erste Konstruktion wurde mit dem Handwerker Tobias Schmidt unter Mitwirkung des Scharfrichters Charles Henri Sanson geschaffen 3 4 Die ersten Tests der Hinrichtungsmaschine fanden am 17 April 1792 statt sie befand sich im Innenhof des Krankenhauses Bicetre man nutzte lebende Schafe und mehrere Leichen als Testobjekte 5 Das Ergebnis war zufriedenstellend aber man modifizierte die ursprungliche Klingenform und ersetzte diese durch eine dreieckige Form 6 Literatur BearbeitenAugust Hirsch Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Volker Band 4 Verlag Urban amp Schwarzenberg Wien Leipzig 1886 S 47 48 Barbara I Tshisuaka Louis Antoine In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 867 Weblink BearbeitenWhonamedit Ein Worterbuch der medizinischen Eponyme franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Povacz Geschichte Der Unfallchirurgie Springer Berlin Heidelberg 2007 ISBN 978 3 540 74844 1 S 16 Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 251 und 507 Kurzbiogramm Guillotin Klaus Malettke Die Bourbonen 2 Von Ludwig XV bis Ludwig XVI 1715 1792 Band II Kohlhammer 2008 ISBN 978 3 17 020582 6 S 226 Jacques Chazaud Cabanis devant la guillotine In Histoire des sciences medicales Tome XXXII 1 1998 S 71 PDF Datei 2 7 MB Ils ont fait la Revolution Retrouvez les grands acteurs de la Revolution francaise Memento vom 16 Oktober 2010 im Internet Archive Normdaten Person GND 117231223 lobid OGND AKS LCCN n86808578 VIAF 44356573 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Louis AntoineKURZBESCHREIBUNG franzosischer Mediziner und EnzyklopadistGEBURTSDATUM 13 Februar 1723GEBURTSORT MetzSTERBEDATUM 20 Mai 1792STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antoine Louis amp oldid 233335161