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Der Anpressdruck erzeugt bei Sportwagen Supersportwagen und Rennwagen eine zusatzlich zur Gewichtskraft senkrecht auf die Strasse wirkende Kraft Er entsteht durch nach unten gerichteten dynamischen Auftrieb an der Karosserie oder an angebauten Flugeln Im Motorsport wird oft der englische Begriff downforce oder Abtrieb verwendet Als aerodynamischer Effekt ist der Anpressdruck abhangig von der Geschwindigkeit in Bezug zur Umgebungsluft zum Quadrat Er nimmt mit hoherer Geschwindigkeit stark zu Ein erhohter Anpressdruck ermoglicht eine hohere Kurvengrenzgeschwindigkeit denn er erhoht die Radlast sodass eine hohere Haft Reibung der Reifen auf der Strasse ermoglicht dass die Rader grossere Seitenfuhrungskrafte auf die Strasse ubertragen konnen 1 Auch wurden die Hinterrader von Sportwagen ohne extra Anpressdruck bei hohen Geschwindigkeiten durchdrehen da der Luftwiderstand dann stark ansteigt die Ubertragung einer entsprechenden Vortriebskraft benotigt eine moglichst gute Anbindung der Reifen an die Strasse Daher versuchen Konstrukteure den Anpressdruck durch konstruktive Massnahmen gezielt zu erzeugen oder zu verstarken Dazu zahlen Front oder Heckflugel negativer Bodeneffekt glatter Unterboden Diffusor kann zusammen mit dem glatten Unterboden ein umgekehrtes Flugelprofil bilden oder andere aerodynamische Massnahmen zum Beispiel Venturi Kanale selten Ein Spoiler hingegen ist ein Luftabweiser oder umlenker und erzeugt keinen nach unten gerichteten aerodynamischen Auftrieb sondern er stort den Auftrieb den die Luftstromung um die Karosserie eines Autos erzeugt oder greift anderweitig in die Stromung um die Karosserie ein Das Anpressdruck erzeugende Flugelwerk erhoht den Luftwiderstand Durch den Anpressdruck kann das Fahrzeug aber mehr Kraft auf die Strasse bringen was notwendig ist um eine hohe Geschwindigkeit gegen den Luftwiderstand und hohere Kurvengeschwindigkeiten zu erreichen Es sind also zwei gegenlaufige Effekte zwischen denen der Fahrzeugentwickler abwagen muss Formel 1 BearbeitenFormel 1 Fahrzeuge entwickeln mehr Anpressdruck als ihr eigenes Gewicht Bei 240 km h erreicht ein Formel 1 Rennwagen zum Beispiel 16 kN Abtrieb bei einem c w displaystyle c mathrm w nbsp Wert von 0 93 somit das 2 7 fache seiner Gewichtskraft bei 620 kg Masse Fahrzeug inklusive Fahrer Der Wagen konnte damit wohl an der Decke fahren 1 2 er benotigt den zusatzlichen Anpressdruck jedoch auch zur Uberwindung des Luftwiderstands Der Rennwagen erreicht eine mogliche Querbeschleunigung von 3 7 g bei einer Haftreibungszahl von 1 8 3 eine Querbeschleunigung von 4 5 g Die folgende Tabelle zeigt Daten des Ferrari F1 2000 aus dem Jahr 2000 4 Komponente c w displaystyle c mathrm w nbsp c A displaystyle c mathrm A nbsp Anteil am Abtriebin ProzentFrontflugel 0 123 0 9699 36 9Heckflugel 0 297 0 899 34 4Unterboden Diffusor 0 099 1 080 41 3Vorderrader 0 150 0 038 1 4Hinterrader 0 187 0 061 2 3Leitbleche 0 023 0 020 0 8Rest 0 055 0 210 8 0Gesamt 0 932 2 617 100Die einzelnen Widerstandsbeiwerte c w displaystyle c mathrm w nbsp und Abtriebsbeiwerte c A displaystyle c mathrm A nbsp sind auf die gesamte Flache des Fahrzeugs bezogen Siehe auch BearbeitenKammscher KreisEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael Trzesniowski Rennwagentechnik Vieweg und Teubner Verlag Wiesbaden 2 Auflage 2010 ISBN 978 3 8348 0857 8 Seite 137 Formel 1 Rennwagen konnen kopfuber an der Decke fahren Stimmt s Zeit Online Bosch Kraftfahrtechnisches Taschenbuch 26 Auflage 2007 ISBN 978 3 8348 0138 8 S 435 Wright P Ferrari Formula 1 Under the skin of the Championship winning F1 2000 SAE International 2004 ISBN 978 076801341 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anpressdruck amp oldid 239035043