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Anna Bernhardine Eckstein 14 Juni 1868 in Coburg 16 Oktober 1947 ebenda war eine deutsche Lehrerin und Pazifistin von internationaler Bedeutung Sie war im Jahr 1913 fur den Friedensnobelpreis im Gesprach heute tragt die Grundschule in Meeder im Landkreis Coburg ihren Namen Anna B Eckstein 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnna B Eckstein wurde am 14 Juni 1868 in Coburg als Tochter des bei der Werra Eisenbahn Gesellschaft beschaftigten Portiers und Hilfstelegrafisten Johann Nikolaus Eckstein und seiner Frau Anna Barbara geborene Gotz geboren 1 Sie hatte zwei Geschwister einen jungeren Bruder Ernst und eine altere Schwester Antonie Toni die seit Geburt schwerstbehindert war Zwischen 1874 und 1882 besuchte sie in Coburg die Madchenschule Eine hohere Unterrichtsanstalt fur Madchen wie die Alexandrinenschule blieb ihr aus finanziellen Grunden verschlossen Gefordert wurde sie von ihrer Lehrerin Ottilie Frese und lernte Englisch und Franzosisch mit dem Ziel selbst Lehrerin zu werden Als Sechzehnjahrige verliess Eckstein im September 1884 Deutschland Sie reiste nach New York zu Verwandten Grund der Auswanderung war wohl eine nicht standesgemasse Beziehung zu einem adeligen Herrn vielleicht auch die Moglichkeit in Amerika Lehrerin zu werden Nach mehreren Stellen als Kindermadchen und Lehrerin war sie vom Dezember 1887 bis Oktober 1893 bei dem aus Deutschland eingewanderten judischen Geschaftsmann Godfrey Mannheimer als Privatlehrerin fur dessen Tochter Mamie angestellt In dieser Zeit konnte sie mit der Familie Mannheimer dreimal nach Deutschland reisen Im Jahre 1894 zog Eckstein nach Boston wo sie mit der Schriftstellerin Martha Mattie Griffith Browne zusammen lebte Eckstein erteilte Sprachunterricht an der Modern School of Languages and Literature und wurde 1897 Leiterin und Besitzerin dieser Schule Eckstein kam 1898 kam mit der amerikanischen Friedensbewegung in Kontakt und trat von den Ergebnissen der Ersten Haager Friedenskonferenz 1899 enttauscht in die amerikanische Friedensgesellschaft American Peace Society ein deren Vizeprasidentin sie von 1905 bis 1911 war Um Interesse fur die 1907 einberufene Zweite Haager Friedenskonferenz zu wecken verfasste sie einen kurzen Text der ein Generelles Schiedsgerichtsverfahren bei internationalen Konflikten forderte Sie organisierte Vortragsabende Uber eine Million US Burger unterschrieben auch Zehntausende Deutsche und Briten schlossen sich an Sie uberreichte am 4 Juli dem amerikanischen Unabhangigkeitstag die Unterschriftensammlung dem russischen Fursten Alexander Iwanowitsch Nelidow dem Vorsitzenden der Konferenz Nach dem mageren Ergebnis der Zweiten Haager Konferenz z B kam es zu keinem Resultat bezuglich einer obligatorischen Schiedsgerichtsbarkeit organisierte Eckstein auf eigene Kosten die Weltpetition zur Verhutung des Krieges zwischen den Staaten Bezwecken sollte die Weltpetition dreierlei erstens den Kernpunkt des Problems der Friedenssicherung Definition und volkerrechtlichen Schutz der nationalen Lebensinteressen in den Vordergrund des allgemeinen Interesses rucken zweitens ein Propagandamittel unter allen politischen Parteien und Religionen Gesellschaftsklassen und Standen aller Staaten sein und drittens auf der Dritten Haager Friedenskonferenz eine Art Volksvertretung bilden Meinung und Willen der vielen Millionen Regierten sollten bei den gemeinsamen Beratungen und Beschlussen der Regierenden ins Gewicht fallen Mit Unterstutzung des amerikanischen Schulbuchverlegers Edwin Ginn bereiste Eckstein Kanada und anschliessend Europa Coburg wurde 1909 wieder ihr Wohnsitz Bis Anfang des Jahres 1913 hielt Eckstein in Danemark Deutschland der Schweiz Osterreich Ungarn Schweden England Schottland Wales Irland Belgien den Niederlanden und Frankreich Vortrage meist trug sie dabei ein weisses Friedenskleid Ausserdem gewann sie Unterstutzer in Italien Norwegen Algerien Australien Neuseeland sowie in Japan und China Sie pflegte eine umfangreiche Korrespondenz Sie arbeitete u a mit Bertha von Suttner Alfred Hermann Fried Ludwig Quidde oder Jean Jaures zusammen Sie erfuhr aber auch Widerspruch insbesondere in Frankreich und Deutschland Die internationale Bedeutung Ecksteins zeigt sich in ihrer Nominierung fur den Friedensnobelpreis im Jahr 1913 2 3 4 Eckstein ist die einzige Frau unter insgesamt 15 Vorschlagen die zwischen 1901 und 1918 Menschen aus dem Deutschen Reich betreffen Im Ersten Weltkrieg schrieb Eckstein fur die Zeitschrift fur internationales Recht des Kieler Volkerrechtlers Theodor Niemeyer Auf seine Anregung hin verfasste sie am Kriegsende das Buch Der Staatenschutzvertrag Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Eckstein in der Deutschen Liga fur den Volkerbund mit und grundete in Coburg Lichtenfels und Hildburghausen Bezirksvereine der Liga Sie engagierte sich fur den Anschluss Coburgs an Bayern und kampfte gegen den gerade in Coburg rasch aufkommenden Nationalsozialismus Sie beteiligte sich in Coburg an den Grundungen des Ortsvereins der Deutschen Demokratischen Partei an der Volkshochschule am Heimatverein an der Gesellschaft fur Literatur und Musik und engagierte sich in der evangelischen Kirche Sie war Synodalin und Coburger Delegierte beim Deutschen Evangelischen Kirchentag Sie organisierte in der Nachkriegs und Inflationszeit Hilfslieferungen aus den USA und gab Unterricht in Englisch und Franzosisch Sie pflegte ihre behinderte Schwester Toni verstorben 1923 und spater ihre Mutter verstorben 1926 Am 16 Marz 1933 reiste Eckstein in die Schweiz und blieb dort bis zum 29 September Uber die anschliessende Zeit gibt es kaum Informationen Eine Veroffentlichung ihrer Druckschrift Der Wille zur harmonisierenden Macht untersagte 1942 die Zensur des NS Regimes 5 Am 16 Oktober 1947 starb sie in ihrer Wohnung am Schillerplatz 4 in Coburg nbsp Schild Anna B Eckstein AnlageIhre Unterlagen erhielt die Swarthmore Peace Collection in Philadelphia USA 1982 wurde Anna B Eckstein durch das Friedensmuseum in Meeder neu fur Offentlichkeit entdeckt Die Stadt Coburg ehrte 1987 6 Anna B Eckstein als Vorkampferin fur den Weltfrieden durch die Benennung einer Grunanlage in der Innenstadt nach ihr 2013 wurde die Grundschule in Meeder in Anna B Eckstein Schule umbenannt Werke BearbeitenStaatenschutzvertrag zur Sicherung des Weltfriedens Duncker amp Humblot Munchen 1919Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Anna B Eckstein Quellen und Volltexte Literatur von und uber Anna B Eckstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anna B Eckstein Swarthmore College Peace Collection englisch Karl Eberhard Sperl Miss Eckstein und ihr Peace on Earth herausgegeben 2018 vom Friedensmuseum Meeder e V Thomas Sirges Die deutschen Friedensnobelpreiskandidaten im Kaiserreich 1901 1918 in Norwegische Beitrage zur Germanistik Band I Frankfurt 1917Einzelnachweise Bearbeiten Regierungsblatt fur das Herzogthum Coburg 25 Juli 1868 http www nobelprize org nomination peace nomination php action show amp showid 836 http www sonntagsblatt bayern de news aktuell 2013 50 ofr 17 01 htm www region coburg tv Memento vom 26 Dezember 2013 im Internet Archive Ulrike Leis Befreiung von der Tyrannenherrschaft des Kriegsmolochs Anna Bernhardine Eckstein 1868 1947 Vorkampferin fur den Weltfrieden In Seien Sie doch vernunftig Frauen der Coburger Geschichte Hrsg Gaby Franger Edmund Frey und Brigitte Maisch Initiative Stadtmuseum Coburg e V 2008 ISBN 978 3 9808006 93 S 163 Harald Sandner Coburg im 20 Jahrhundert Die Chronik uber die Stadt Coburg und das Haus Sachsen Coburg und Gotha vom 1 Januar 1900 bis zum 31 Dezember 1999 von der guten alten Zeit bis zur Schwelle des 21 Jahrhunderts Gegen das Vergessen Verlagsanstalt Neue Presse Coburg 2000 ISBN 3 00 006732 9 S 323 Normdaten Person GND 116347988 lobid OGND AKS LCCN n90675550 VIAF 25351454 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckstein Anna BernhardineALTERNATIVNAMEN Eckstein Anna B KURZBESCHREIBUNG deutsche PazifistinGEBURTSDATUM 14 Juni 1868GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM 16 Oktober 1947STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Bernhardine Eckstein amp oldid 239005870