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Andrzej Zulawski 22 November 1940 in Lwow heute Ukraine 17 Februar 2016 in Warschau 1 war ein polnischer Filmregisseur Schriftsteller Drehbuchautor Schauspieler und Journalist Andrzej Zulawski links mit dem ehemaligen polnischen Prasidenten Aleksander Kwasniewski im Jahr 2001 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Filmografie 3 Romane 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAndrzej Zulawski war der Sohn des polnischen Schriftstellers und Diplomaten Miroslaw Zulawski Im Kindesalter lebte er mit seiner Familie im besetzten Polen Zulawskis jungere Schwester starb damals am Hungertod Spater wuchs er mit seinem Bruder Mateusz in Frankreich auf als sein Vater an der polnischen Botschaft in Paris und bei der UNESCO arbeitete Zulawski studierte an der Universitat von Paris Philosophische Fakultat und der IDHEC Spater arbeitete er als Journalist bei der polnischen Zeitschrift Film Er startete seine Karriere als Assistent von Andrzej Wajda bei den Filmen Samson 1961 Liebe mit zwanzig 1962 und Legionare 1965 Seine beiden ersten Filme entstanden im Auftrag des Fernsehens Pavoncello 1967 und Piesn triumfujacej milosci 1969 Zu seinem ersten Kinofilm Der dritte Teil der Nacht schrieb er das Drehbuch gemeinsam mit seinem Vater auf dessen Kriegserinnerungen dieser Film basiert Nach dem Verbot seines zweiten Films Diabel durch die polnische Zensur emigrierte er nach Frankreich wo er 1974 den Film Nachtblende mit Romy Schneider in der Haupt und Klaus Kinski in einer Nebenrolle drehte Der Film basiert auf dem Roman La nuit americaine von Christopher Frank wobei sich Zulawskis Film stark von seiner Vorlage entfernt Nach diesem Erfolg kehrte Zulawski 1975 zunachst nach Polen zuruck und begann dort noch im selben Jahr mit der Arbeit an der Verfilmung der Mondtrilogie seines Grossonkels Jerzy Zulawski unter dem Titel Na Srebrnym Globie deutsch Der Silberne Planet Nur zwei Jahre spater wurden die Dreharbeiten erneut von den Behorden unterbrochen wobei Teile des Filmmaterials sogar zerstort wurden Zulawski verliess daraufhin Polen erneut und lebte seitdem uberwiegend in Frankreich Alle nachfolgenden Filme ausser Szamanka drehte er ausserhalb Polens Ausserdem war er in den Jahren 1997 bis 2006 Feuilletonautor der Zeitschrift Twoj Styl Andrzej Zulawski war mit der polnischen Schauspielerin Malgorzata Braunek verheiratet Aus dieser Ehe stammt sein erster Sohn Xawery Zulawski der heute ebenfalls Filmregisseur ist Er hatte einen Sohn Ignacy 1978 aus der Beziehung mit der polnischen Malerin Hanna Wolska und einen Sohn Vincent 1995 mit der franzosischen Schauspielerin Sophie Marceau die gerade 18 Jahre alt 1985 die Lebensgefahrtin des damals 44 Jahrigen wurde 2002 verliess sie ihn 2 Fur Aufsehen sorgte in Polen 2007 2008 Zulawskis Verbindung mit der 43 Jahre jungeren Schauspielerin Weronika Rosati der Tochter des fruheren Aussenministers Dariusz Rosati und vor allem die Trennung beider wobei beide Seiten Anschuldigungen uber Presse und Fernsehen verbreiteten Rosati klagte gegen die Veroffentlichung von Zulawskis 2010 erschienenen Roman Nocnik Der Nachttopf weil sie sich in der weiblichen Hauptfigur in diskriminierender Weise portratiert sah Ein Gericht verbot daraufhin die Verbreitung des Buches es war der erste derartige Fall in Polen seit der Wende von 1989 3 Zulawski gab gegenuber der Presse zu dass er wahre Gefuhle fur Rosati empfunden habe 4 Im Jahr 2015 kehrte Zulawski nach funfzehn Jahren Pause als Regisseur zuruck und drehte die franzosisch portugiesische Koproduktion Cosmos Der Film lief auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno und der Woche der Kritik Berlin Zulawski erlag am 17 Februar 2016 einem Krebsleiden 5 Bei der Beisetzung seiner Urne am 22 Februar 2016 waren neben seinen Kindern und seinem Bruder auch Sophie Marceau Daniel Olbrychski und Andrzej Seweryn anwesend Zulawski wurde im Grab seiner Eltern bestattet Filmografie BearbeitenRegie 1958 La sorciere Kurzfilm 6 1967 Pavoncello Fernsehfilm 1969 Piesn triumfujacej milosci Fernsehfilm 1971 Der dritte Teil der Nacht Trzecia czesc nocy 1972 Diabel 1974 Nachtblende L Important c est d aimer 1977 Der Silberne Planet Na Srebrnym Globie 1981 Possession 1984 Die offentliche Frau La Femme publique 1985 Liebe und Gewalt L Amour braque 1989 Meine Nachte sind schoner als deine Tage Mes nuits sont plus belles que vos jours 1989 Boris Godunow Boris Godounov nach der gleichnamigen Oper von Modest Mussorgski 1991 Blue Note La Note bleue 1996 Szamanka 2000 Die Treue der Frauen La Fidelite 2015 CosmosDrehbuch 1958 La sorciere 1967 Pavoncello 1969 Piesn triumfujacej milosci 1971 Der dritte Teil der Nacht 1972 Diabel 1974 Nachtblende 1977 Der Silberne Planet 1981 Possession 1984 Die offentliche Frau 1985 Liebe und Gewalt 1987 Krank vor Liebe Maladie d amour 1989 Meine Nachte sind schoner als deine Tage 1989 Boris Godunow 1991 Blue Note 2000 Die Treue der Frauen 2015 Cosmos 2019 Mowa ptakowDarsteller 1961 Samson Regie Andrzej Wajda 1985 Tristesse et beaute Regie Joy Fleury 2003 Gefahrliche Liebschaften Les Liaisons dangereuses Regie Josee Dayan Regieassistenz 1961 Samson 1962 Liebe mit zwanzig L amour a vingt ans 1965 Legionare Popioly 1967 Die Nacht der Generale The Night of the Generals Romane Bearbeiten1991 Lity bor 1992 Byl sad W oczach tygrysa 1993 Jonasz 1994 Juki podrozne Moliwoda Piekielnicy 1996 Listy do domu 1997 Kikimora W niebie miecz moj jest pijany 1998 Malpa o krwawiacym sercu 1999 Perseidy 2000 Zaulek pokory 2002 Jako nic We dwoje 2003 Pan smiertelny O niej 2004 Bilet miesieczny 2005 Cnota Zapach ksiezyca 2007 Bog Te panie 2010 NocnikLiteratur BearbeitenMichael Althen Kinder des Zorns Erinnerungen an die Filme von Andrzej Zulawski in Steadycam Nr 14 4 Quartal 1989 S 42 47 Thomas Schweer Keine Angst zu sterben Die Filme des Andrzej Zulawski in Splatting Image Nummer 4 August 1990 S 11 14 und Teil 2 in Splatting Image Nr 5 Dezember 1990 S 29 32 Marcus Stiglegger Die Sprache der Verzweiflung Das Kino des Andrzej Zulawski In Marcus Stiglegger Splitter im Gewebe Filmemacher zwischen Autorenfilm und Mainstreamkino Mainz 2000 ISBN 978 3 9806528 2 7 S 125 139 Alexander Schmidt Kino der Ekstase Formen der Selbstuberschreitung in den Filmen Andrzej Zulawskis Stuttgart 2018 ISBN 978 3 8382 0313 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrzej Zulawski Sammlung von Bildern Andrzej Zulawski in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Andrzej Zulawski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Andrzej Zulawski in der Internet Datenbank des polnischen Films FilmPolski pl polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Polnischer Regisseur Andrzej Zulawski gestorben Jorg Thomann Paris Wo sind all die Briefe der Jungs In FAZ net 19 Dezember 2010 abgerufen am 12 Dezember 2014 wyborcza pl Rzeczpospolita 18 19 August 2012 S P11 Andrzej Zulawski nie zyje Rezyser mial 75 lat In film wp pl 17 Februar 2016 abgerufen am 17 Februar 2016 polnisch Cine Dore Filmoteca Espanola Abril 2022 Abgerufen am 25 Mai 2022 Normdaten Person GND 121414272 lobid OGND AKS LCCN nr94012076 VIAF 101743698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zulawski AndrzejKURZBESCHREIBUNG polnischer Filmregisseur Schriftsteller Drehbuchautor Schauspieler und JournalistGEBURTSDATUM 22 November 1940GEBURTSORT Lemberg OstpolenSTERBEDATUM 17 Februar 2016STERBEORT Warschau Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrzej Zulawski amp oldid 232784940