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Als Alveolinen werden in der Palaontologie eine Gruppe von fossilen Grossforaminiferen bezeichnet die der Gattung Alveolina angehoren 1 Sie treten in bestimmten palaogenen Sedimenten als Gesteinsbildner auf Der Begriff wird manchmal auch in einem breiteren Sinn gebraucht und bezieht sich dann auf samtliche Gattungen der Familie Alveolinidae 2 AlveolinenAlveolina oblonga aus dem bayerischen Helvetikum Dunnschliff Zeitliches Auftretenoberes Palaozan bis oberes EozanSystematikTubothalameaMiliolidaMiliolinaAlveolinaceaeAlveolinidaeAlveolinenWissenschaftlicher NameAlveolinad Orbigny 1826 Inhaltsverzeichnis 1 Systematik 2 Verbreitung 3 Morphologie 4 Fundorte 5 Literatur 6 EinzelnachweiseSystematik BearbeitenInnerhalb der Systematik der Foraminiferen gehort die Gattung zur Familie Alveolinidae Uberfamilie Alveolinaceae Ordnung Miliolida Fur die Familie Alveolinidae wird eine polyphyletische Herkunft diskutiert was mit einer Lucke im zeitlichen Auftreten der ihr zugerechneten Gattungen zwischen der jungeren Oberkreide oberes Maastrichtium und dem Palaozan begrundet wird 3 Verbreitung BearbeitenDie Gattung Alveolina ist auf das Palaogen beschrankt wobei erste Vertreter im Palaozan auftauchen die Hauptverbreitung jedoch im unteren bis mittleren Eozan liegt 1 Ab dem Miozan findet man die auch noch rezent belegte Gattung Alveolinella die Gattung Praelveolina ist alter und auf die Oberkreide beschrankt 4 Geographisch sind die Alveolinen im Bereich des ehemaligen Tethys Ozeans zu finden wo sie wichtige Leitfossilien bilden Dabei stellen die Fundorte in Zentraleuropa das nordwestliche Randgebiet ihres Auftretens dar was sich unter anderem in der vergleichsweisen Artenarmut der Alveolinenfaunen des Pariser Beckens bzw des alpinen Helvetikums niederschlagt wahrend in gleichaltrigen Schichten des sudostlichen Mittelmeerraums und des mittleren Ostens viel mehr Arten auftreten 5 Morphologie BearbeitenDie Gehause der Alveolinen werden als spindel zigarren oder zeppelinformig beschrieben und konnen eine Langenausdehnung von bis zu zehn Zentimetern erreichen Die Embryonalkammer befindet sich im Zentrum dieses Zylinders die Windung des Gehauses verlauft um seine Langsachse wie ein Blatt Papier um einen Bleistift Die Gehausekammern werden durch in Windungsrichtung verlaufende Trennwande Septula weiter unterteilt deren Position fur die Bestimmung der Gattung relevant ist Bei Alveolina stehen die Septula zweier benachbarter Kammern auf Lucke wahrend bei allen anderen Gattungen der Familie Alveolinidae die Septula auf Stoss stehen im tangentialen Schnitt des Gehauses unterscheidbar Die Gehausewande bestehen aus Hochmagnesium Calcit sind imperforat und durch den sekundaren Aufbau einer dicken Basalschicht die schliesslich einen Grossteil des Kammerhohlraums ausfullen kann sehr massiv Wie bei vielen Foraminiferen findet ein Generationswechsel statt der sich in einen Dimorphismus der Gehause niederschlagt Solchen mit mikrospharischer kleiner und mit megalospharischer grosser Embryonalkammer Fundorte BearbeitenAlveolinen sind in Deutschland als Fossilien praktisch ausschliesslich in eozanen Gesteinen des Helvetikums am Nordrand der Alpen zu finden Hier sind sie im Gegensatz zu den ubrigen Grossforaminiferen des Eozans Nummuliten Assilinen Discocyclinen vergleichsweise selten und auf einzelne Schichtglieder beschrankt Als Grund fur diese geringe Verbreitung wurden okologische Anspruche der Alveolinen angefuhrt 6 Literatur BearbeitenArno Hermann Muller Hrsg Lehrbuch der Palaozoologie Band II Teil 1 4 Auflage Gustav Fischer Verlag 1993 S 73 74 Vladimir Pokorny Grundzuge der zoologischen Mikropalaontologie Band I VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1958 Reprint 1975 S 201 216 Wilfried Ronnfeld Foraminiferen Ein Katalog typischer Formen 3 Auflage Selbstverlag Tubingen 2008 Lukas Hottinger Uber paleocaene und eocaene Alveolinen In Eclogae Geologicae Helvetiae Band 53 1960 S 265 284 Einzelnachweise Bearbeiten a b Lukas Hottinger Uber paleocaene und eocaene Alveolinen S 272 279 Ulrich Lehmann Palaontologisches Worterbuch 3 Auflage Enke Stuttgart 1985 ISBN 3 432 83573 6 S 10 Vladimir Pokorny Grundzuge der zoologischen Mikropalaontologie S 267 268 Wilfried Ronnfeld Foraminiferen Ein Katalog typischer Formen S 34 Lukas Hottinger Uber paleocaene und eocaene Alveolinen S 272 Herbert Hagn Robert Darga Rudi Schmid Siegsdorf im Chiemgau Erdgeschichte und Urwelt Hrsg Gemeinde Siegsdorf Siegsdorf 1992 S 124 125 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alveolinen amp oldid 200688504