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Klassifikation nach ICD 10J84 0 Alveolare und parietoalveolare KrankheitszustandeAlveolarproteinoseICD 10 online WHO Version 2019 Mikrofoto von Alveolarproteinose HE Farbung Die Alveolarproteinose wird auch als pulmonal alveolare Proteinose oder als Phospholipoproteinose bezeichnet Die englische Bezeichnung lautet pulmonary alveolar proteinosis PAP Die Erkrankung ist selten und hat eine grossenteils unbekannte Atiologie Es liegt eine Fullung des Alveolarraums mit zellfreiem amorphem eosinophilem lipidreichem Material vor bedingt durch eine Storung des Surfactantmechanismus Manner erkranken haufiger als Frauen meist im mittleren Erwachsenenalter Die Erkrankung kann klinisch unerkannt auftreten Spontanremissionen sind moglich Sie tritt kongenital im Kindesalter oder auch im mittleren Erwachsenenalter auf Die Alveolarproteinose wurde 1958 zuerst beschrieben 1 von den Arzten Samuel Rosen Benjamin Castleman und Averill Abraham Liebow 2 Inhaltsverzeichnis 1 Krankheitsbild 2 Atiologie und Pathogenese 3 Befunde 4 Therapie 5 Genetik 6 Literatur 7 EinzelnachweiseKrankheitsbild BearbeitenDie haufigen Hauptsymptome sind Luftnot und Husten Bei der Auskultation der Lunge sind Rasselgerausche horbar Erstaunlicherweise ist der Husten unproduktiv es wird nur wenig abgehustet Gewichtsverlust und Schwache sind haufig in schweren Fallen wird eine Zyanose beobachtet Beim Erwachsenen beginnt die Erkrankung uber mehrere Wochen oder Monate mit langsam zunehmenden Beschwerden Weil das proteinhaltige Sekret in den Alveolen einen guten Nahrboden darstellt kommt es manchmal zu einer bakteriellen oder mykotischen Lungenentzundung Atiologie und Pathogenese BearbeitenUrsachlich fur die Erkrankung sind Stoffwechselstorungen die zur Anhaufung von Surfactant fuhren indem eine pathologische Wiederaufnahme der Phospholipide uber den Alveolarfilm besteht und die Phagozytosefahigkeit der Alveolarmakrophagen uberlastet ist Angeborene Formen gehen auf genetische Neumutationen zuruck und sind in der Regel im Sauglingsalter todlich Beschrieben sind Mutationen des Surfactant Protein B Gens sowie fur GM CSF Erworbene Storungen des Surfactantmetabolismus werden als sekundare Alveolarproteinosen bezeichnet Sie entstehen bei pulmonalen Infekten immunologischen Erkrankungen Bei Tumorerkrankungen und auch chronischer Staubbelastung Aluminium Quarz konnen auch sekundare Alveolarproteinosen auftreten 3 Befunde BearbeitenAuf der Rontgenaufnahme des Thorax zeigen sich beidseitige symmetrische Infiltrationen ahnlich einem interstitiellen Lungenodem oder einer diffusen Lungengerusterkrankung Auch schmetterlingsformige Veranderungen werden beobachtet Die hochauflosende Computertomographie zeigt wegweisende dichte alveolare Infiltrate mit deutlichen Bronchopneumogrammen Die Lungenfunktion geht mit schweren Storungen des Gasaustausches und Hypoxamie erniedrigtem CO Transferfaktor und Zeichen pulmonaler Shunts bei massiger restriktiver Ventilationsstorung einher ohne dass wesentliche Obstruktion beobachtet werden Tumormarker und Surfactant Merkmale sind in spezifischen Mustern verandert Im Schauglas zeigt bronchoalveolare Lavage eine milchig trube Flussigkeit mit PAS positivem Sediment was mit seiner Mehrlagigkeit ein typisches Merkmal ist In fortgeschrittenen Fallen findet sich eine Polyglobulie und Erhohung der Lactatdehydrogenase LDH Therapie BearbeitenEine medikamentose Therapie des ursachlichen Krankheitsgeschehens ist unbekannt behandelt wird nur wenn bedeutsame Symptome auftreten dann wird bei einer primaren Alveolarproteinose eine therapeutische bronchoalveolare Lavage durchgefuhrt Diese wird mit vielen Litern isotoner Spulflussigkeit in Vollnarkose vorgenommen Genetik BearbeitenDie Erkrankung hat zumindest in der kongenitalen Form oder im Kindesalter genetische Ursachen Bei weissen Siedlern auf der Insel Reunion tritt die Erkrankung in der kindlichen Form gehauft auf was die Erforschung dieser genetischen Grundlagen befordert hat Literatur BearbeitenMatthias Griese Molekulare Grundlagen und Klinik der pulmonalen Alveolarproteinosen In Dtsch Arztebl 2002 99 S A 1013 1023 Heft 15 Joachim Muller Quernheim Interstitielle Lungenerkrankungen Thieme Stuttgart 2003 ISBN 3 13 132281 0 Einzelnachweise Bearbeiten J F Seymour J J Presneill Pulmonary alveolar proteinosis progress in the first 44 years In Am J Respir Crit Care Med Band 166 Nr 2 Juli 2002 S 215 235 doi 10 1164 rccm 2109105 PMID 12119235 S H Rosen B Castleman A A Liebow Pulmonary alveolar proteinosis In New England Journal of Medicine 1958 258 S 1123 1142 PMID 13552931 W Bocker H Denk Ph U Heitz H Moch Pathologie 4 vollst uberarb Auflage Munchen 2008 ISBN 978 3 437 42382 6 S 627 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alveolarproteinose amp oldid 216032990