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Das alte Rathaus ist ein Bauwerk des Fruhbarock in Stade im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen Es wird unter anderem fur Konzerte und Veranstaltungen genutzt Altes Rathaus StadePortalFiguren und Wappen uber dem Portal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Ausseres 1 2 Inneres 2 Umgebung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDas Rathaus in Stade wurde im Jahr 1279 erstmals urkundlich erwahnt vermutlich war es kurz davor erbaut worden Es wurde im Jahr 1659 beim Stadtbrand zerstort und ab 1667 uber den alten Kellern neu erbaut In den Jahren von 1985 bis 1988 erfolgte eine Erweiterung im ruckwartigen Teil durch einen Neubau Ausseres Bearbeiten Alte Ansichten geben den Bau des 13 Jahrhunderts mit einem Langsflugel an der St Cosmae Kirche und zwei quer davor an der Hokerstrasse stehenden Traufenhausern mit Zwerchgiebeln wieder Von diesem Bauwerk sind der kleine Gewolbekeller im Nordteil des heutigen Rathauses erhalten ferner die Pfeiler und die zwei Gurtbogen im grossen Weinkeller die dortigen Gewolbe wurden im 15 Jahrhundert erneuert Der teils aus den Backsteinen des Vorgangerbauwerks errichtete Neubau aus dem Jahr 1667 ist als Winkelbau an der Ecke Hokerstrasse Cosmaekirchhof mit zwei Geschossen Walmdach und Dachreiter mit offener Laterne ausgefuhrt Alle gliedernden und schmuckenden Bauteile bestehen aus Sandstein die lange Front zur Hokerstrasse ist als Hauptfassade ausgebildet Diese ist durch Gesimse horizontal gegliedert die Gebaudeecken und Entlastungsbogen der Fenster im Erdgeschoss sind durch Sandsteinquader verziert die Mittelachse ist durch das Portal und durch einen kleinen Dreiecksgiebel betont Ein reich geschmucktes Saulenportal das 1667 vom Bremer Bildhauer Wilhelm Bokeloh geschaffen wurde ist mit dem von zwei Lowen gehaltenen Wappen seitlich den Statuen der Wahrheit und Gerechtigkeit und einer Figur des Gottes Merkur als Bekronung versehen Als Vorbild diente vermutlich hier das Hauptportal des Bremer Gewerbehauses Das Dachgesims und der Dachreiter wurden nach einem Entwurf von Andreas Henne ausgefuhrt Uber dem Portal findet sich die Inschrift JUSTITIA ET PIETAS PAX ET CONCORDIA VERNENT Gerechtigkeit und Frommigkeit Friede und Eintracht mogen bluhen 1 Inneres Bearbeiten Das Innere wird durch die grosse Erdgeschosshalle erschlossen Gegenuber vom Hauptportal liegt eine reprasentative zweilaufige Holztreppe mit schweren Balustern die vom Ratszimmermeister Andreas Henne entworfen wurde sie wurde im Jahr 1848 durch eine der Treppe vorgelegte Bogenstellung mit einem mittleren Korbbogen und hinauffuhrenden seitlichen Rundbogen erganzt Gleichfalls von Henne wurden die Turen entworfen die im Erdgeschoss mit rustizierten Halbsaulen und gesprengten Dreiecksgiebeln versehen und im Obergeschoss reich verziert sind Sie wurden 1989 nach Befund neu gefasst die Portale im Erdgeschoss mit roter Marmorierung im Obergeschoss mit grauer Marmorimitation Besonders aufwandig ist das zum grossen Festsaal fuhrende offene Portal mit korinthischen Saulen und mit machtigem verkropftem Segmentbogengiebel mit zwei voneinander abweichenden Portalen daneben die mit gedrehten Saulen verziert sind Original ist auch das grosse zweiflugelige Portal an der Ostseite des Festsaals mit flankierenden korinthischen Saulen gesprengtem Giebel und dem Wappen der Hansestadt Stade das mit geflugelten Putten auf den Giebelschragen versehen ist In einzelnen Raumen sind Stuckaturen an Decken und Wanden mit der Jahreszahl 1668 zu finden Die Raume sind mit stark plastischem ornamentalem und figurlichem Stuck versehen der Greifen mit Wappenkartusche Pelikan Justitia eine Personifikation der Wahrheit und weitere allegorische Figuren sowie Fruchtgehange darstellt Von der alten Einrichtung sind eine kastenformige mit Eisenbandern beschlagene Truhe und eine fahrbare Lade beide aus dem 17 Jahrhundert sowie drei Bildnisse der hannoverschen Konige Georgs I Georgs II und Georgs III erhalten Die Einrichtung der Folterkammer mit einem bemerkenswerten Schrank vom Ende des 17 Jahrhunderts befindet sich im Heimatmuseum Umgebung BearbeitenUber den rechten Flugel schliesst sich der Neubau des Rathauses Stade aus den Jahren 1985 1986 an 1 Ostlich schliesst sich das 1844 1846 erbaute Ratswarterhaus aus Backstein sowie das dahinterliegende mittelalterliche teils in Fachwerk erbaute Ratsweinkellerhaus mit zwei giebelstandigen Fassaden zur Strasse Hinter Hagedorn an Im Inneren wurden im Jahr 1987 Wand und Deckenmalereien zweier Ausmalungsphasen des 17 Jahrhunderts entdeckt Die altere in rotlichen Farben gehaltene vermutlich zu Beginn des 17 Jahrhunderts entstandene Ausmalung zeigt leicht perspektivische Scheinarchitektur aus Rundbogenarkaden dunklen Pilastern und Gebalk unterhalb der Bogen gelblich marmorierte Kassettenfelder Daruber wurde eine schlichtere im spaten 17 Jahrhundert entstandene Ausmalung gefunden zu der auch die Fassung der Balkendecke gehort Die Wande sind durch schwarze gedrehte Saulchen in funf hohe durch zinnoberrote Streifen gerahmte Felder gegliedert an der Balkendecke sind Medaillons in Beschlagwerksrahmung dargestellt Besonders interessant sind die lebendig gemalten Landschaftsdarstellungen in den Medaillons die denjenigen im Goebenhaus Am Wasser West 19 21 ahnlich sind Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 1224 1225 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Rathaus Stade Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Hansestadt Stade mit Informationen zum RathausEinzelnachweise Bearbeiten a b Informationen zum Rathaus Stade auf hansestaedte com53 601467 9 476208 Koordinaten 53 36 5 3 N 9 28 34 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altes Rathaus Stade amp oldid 230272688