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Die Alte Synagoge der liberalen Synagogengemeinde Gelsenkirchen wurde an der Gelsenkirchener Neustrasse im Jahre 1885 erbaut Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wurde sie zerstort Daran erinnert heute eine Mahntafel die 1963 auf dem Areal der ehemaligen Synagoge errichtet wurde das seit 1993 den Namen Platz der Synagoge tragt Seit 2007 befindet sich an dieser Stelle die neue Gelsenkirchener Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 3 Architektur 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDie Alte Synagoge befand sich an der Neustrasse 4 6 in Gelsenkirchen in unmittelbarer Nahe des damaligen Neumarkts Als jedoch im Jahre 1928 Buer und Horst als neue Stadtteile zur Stadt Gelsenkirchen kamen musste eine Umbenennung der Gelsenkirchener Neustrasse erfolgen da in Erle und Horst Strassen mit dem gleichen Namen vorkamen So wurde am 25 Marz 1937 die Strasse nach dem Titel des antijudischen Kampfblatts Der Sturmer benannt Dies war als Affront gegen den dort befindlichen judischen Sakralbau gedacht Nach dem Zweiten Weltkrieg standen verschiedene Namen fur die Strasse zur Verfugung Der Vorschlag die Strasse wegen des einst dort befindlichen judischen Sakralbaus Synagogenstrasse zu nennen fand keine Mehrheit Schliesslich beschloss am 29 Mai 1946 der Haupt und Finanzsausschuss von Gelsenkirchen die Strasse Gildenstrasse zu nennen 1 Geschichte BearbeitenDer judische Sakralbau wurde 1884 85 erbaut und vom 21 bis 23 August 1885 durch den Kolner Rabbiner Abraham Frank feierlich eingeweiht Die Synagoge bot mehr als 400 Glaubigen auf zwei Etagen Platz Auf der Empore war Platz fur 106 Frauen im Erdgeschoss fanden 256 Manner Platz Sie war die Synagoge der liberalen judischen Synagogengemeinde Gelsenkirchen und laut Festschrift wurde der Gottesdienst nach modernen fortschrittlichen Grundsatzen geordnet Vermutlich wurde der Gottesdienst nach dem liberalen Einheitsgebetbuch das von Caesar Seligmann Ismar Elbogen und Hermann Vogelstein geschrieben und vom liberalen Kultus Ausschuss des Preussischen Landesverbandes judischer Gemeinden herausgegeben wurde gefuhrt Die Gebete waren vornehmlich in deutscher Sprache gehalten wahrend wichtige Kerngebete in Hebraisch verfasst waren Nachdem eine Orgel eingebaut wurde verliessen die letzten orthodoxen Gemeindemitglieder diese judische Gemeinde 2 Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wurde am spaten Abend des 9 November 1938 die Sturmerstrasse durch die Polizei abgesperrt Die Feuerwehr befand sich ebenfalls dort um ein mogliches Ubergreifen des Brandes der Synagoge auf benachbarte Gebaude zu verhindern Danach wurden die Synagoge und das daneben gelegene Gemeindehaus in der Pogromnacht in Brand gesteckt Einen Tag spater am 10 November 1938 schickte die Ortspolizeibehorde den Gelsenkirchener Juden eine Abrissverfugung Die Geschadigten mussten daraufhin die Ruinen der Synagoge und des Gemeindehauses an der damaligen Sturmerstrasse 4 6 auf eigene Kosten abreissen 3 Architektur BearbeitenDer Sakralbau entstand nach Entwurfen des Essener Architekten Peter Zindel im maurischen Stil 4 mit einer Doppelturmfassade Dabei wurde durch die hochstrebenden Turme insbesondere die Hohe betont 5 Laut Hannelore Kunzl ging das Fassadenschema der Doppelturmfassade von dem Typus der christlichen Kirche aus 6 Die Turme der alten Synagoge waren auch vom damaligen Neumarkt aus zu erkennen 7 Uber dem Portal befand sich ein Davidstern Der etwa funf Meter hohe Toraschrein Aron ha Kodesch bestand aus massivem Holz und befand sich in der Mitte der Ostwand Uber dem Aron ha Kodesch befand sich ein Fenster mit Buntverglasung mit dem Davidstern Vor dem Aron ha Kodesch stand die Bima Es wurden laut Kunzl nur sparsam islamische Elemente verwendet Trotz der hier benutzten Form des Hufeisenbogens scheint der Islam Einfluss uberwunden 8 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenHannelore Kunzl Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts Judentum und Umwelt 9 Verlag Peter Lang Frankfurt am Main u a 1984 ISBN 3 8204 8034 X S 371 372 Hartmut Stratmann Die Synagoge in Gelsenkirchen 1885 1938 Aus der Hausakte Gildenstrasse 4 6 Judisches Leben in Gelsenkirchen Heft 2 Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Gelsenkirchen Gelsenkirchen 1995 Wiltrud Apfeld Karin Clermont Ein neuer Bau an alter Statte Gelsenkirchen hat eine neue Synagoge Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e V Gelsenkirchen 2009 Andrea Niewerth Ortsartikel Gelsenkirchen in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Munster hg von Susanne Freund Franz Josef Jakobi und Peter Johanek Munster 2008 S 337 350 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks BearbeitenGelsenkirchener Geschichten Die interaktive Spurensammlung Gelsenkirchener Geschichte Die alte Synagoge in Gelsenkirchen 1885 1938 Einzelnachweise Bearbeiten Gildenstrasse auf gelsenkirchener geschichten de abgerufen am 7 Oktober 2023 Chaim Guski Das Judentum in Gelsenkirchen auf Talmud de Abgerufen am 28 Februar 2015 Jahrestag Gedenken und Erinnern an die Opfer der so genannten Reichskristallnacht auf gelsenzentrum de Aus der Geschichte der judischen Gemeinde im deutschen Sprachraum Gelsenkirchen Nordrhein Westfalen auf judische gemeinden de Neue Synagoge Gelsenkirchen Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www route industriekultur de auf route industriekultur de Hannelore Kunzl Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts S 372 Hannelore Kunzl Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts S 370 Besuch der neuen Synagoge und judisches Essen 2012 auf sankt Elisabeth org Hannelore Kunzl Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts S 371 51 51024 7 09717 Koordinaten 51 30 36 9 N 7 5 49 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Gelsenkirchen amp oldid 237961495