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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Doppelhalbinsel Bessin im Norden Hiddensees fur weitere Bedeutungen siehe Bessin Begriffsklarung Der Bessin ist eine Doppel Halbinsel im Nordosten der Insel Hiddensee Die Halbinsel ist mit der nordostlichsten Spitze von Hiddensee verbunden Blick von Norden auf Dornbusch und den Bessin links Sie entstand im Laufe der letzten Jahrhunderte durch Sedimentabtragungen am Dornbusch die sich auf der stromungsabgewandten Leeseite der Insel Hiddensee Richtung Suden wieder anlagerten So entstand die Landzunge Altbessin auch Alt Bessin oder Alter Bessin bereits ab 1500 wahrend der Neubessin erst ab 1890 entstand Bereits lange vor dem Entstehen des Neubessins war der Zusatz Alt in der Bezeichnung des Alt Bessins ublich 1 als Neu Bessin wurde die Spitze der gegenuberliegenden zu Rugen gehorenden Halbinsel Bug bezeichnet 2 die Mitte des 19 Jahrhunderts noch eine Insel war 1 Beide Sandhaken sind jeweils gut drei Kilometer lang und nur wenige hundert Meter breit Sie sind nur einige Meter uber dem Meeresspiegel hoch und bestehen aus teilweise mit Buschwerk bestandenen Sandablagerungen und sehr flachen Uferwiesen Ihnen vorgelagert sind einige kleine unbewohnte Inseln Der Bessin ist unbewohnt und gehort sowohl zu einem Naturschutzgebiet als auch zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Das Betreten der Brutstatten zahlreicher See und Zugvogel ist daher grundsatzlich nicht gestattet Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Kustenveranderungen 3 Bauwerke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTopographie Bearbeiten nbsp Blick uber Vitte auf die Sudspitze des Bessins hinten Der Bessin lasst sich in zwei Bereiche gliedern der Altbessin auch Alter Bessin auf alteren Karten auch Olbesin oder Olden Besin ist fur Besucher auf einem Weg bis zur Sudspitze mit einem Beobachtungsturm begehbar dort gibt es Graudunen der Neubessin auch Neuer Bessin Jungbessin oder Nordosthaken gehort grosstenteils zur Kernzone des Nationalparks und darf nicht betreten werden allerdings ist davon der nordliche Teil ausgenommen auf dessen Strand man vom Enddorn aus etwa 1 2 Kilometer bis zu einem Holzzaun gehen kann Es gibt Grau und Weissdunen Wahrend der Neubessin dicht mit Strauchern bewachsen ist wurde auf dem Altbessin das meiste Land durch die Beweidung Schafe fruher auch Rinder offen gehalten An die Beweidung erinnern noch mehrere weit verstreute alte Weissdorne mit kahlgefressenen Stammen Auch die Griebener Weide erinnert daran dass Rinder von Grieben aus uber das Flachwasser der Griebener Bucht getrieben wurden Auf dem Altbessin hat sich dadurch ein wertvoller Trockenrasen gebildet welcher aber zunehmend mit Rosen und Sanddorn verbuscht Der Ursprung des Altbessins liegt weniger an der Bildung von Sandhaken als der von Sandbanken Diese sind schon auf einer Karte aus dem 16 Jahrhundert verzeichnet und wuchsen erst spater mit Hiddensee zusammen teils durch Sandhaken teils durch Verlandung Verschilfung Einige Sandbanke sind noch heute zu erkennen wie zum Beispiel die grosste die direkt sudostlich von Grieben liegt Hier ist die ehemalige Sandflache mit Elementen aus Trockenrasen und Salzwiese bewachsen die spateren Verlandungszonen allerdings mit Seggen und Schilf Der Sudspitze des Altbessins westlich vorgelagert ist die uberwiegend mit Seggen bewachsene Tedingsinsel Diese entstand um das Jahr 1800 Wahrend der die Insel abtrennende Wasserarm im Norden noch relativ breit ist hat sich dessen Breite am Sudende der Tedingsinsel durch Verlandung bis auf etwa 0 5 bis 1 Meter verkleinert An der Verbindungsstelle beider Bessine ziehen sich von Nord nach Sud mehrere heute verschilfte Strandseen hin Auf einem Weg zwischen dem Eingangstor am Altbessin und dem Neubessin Strand lasst sich das Gelande der alten Riegen und Strandwalle gut erkunden Der Neubessin besitzt Salzwiesen und Rohricht sowie Gebusche aus Sanddorn Holunder und Schlehe jedoch wegen fehlender Beweidung keinen Trockenrasen Nordostlich der Sudspitze befindet sich ein nur teilweise mit Primarvegetation bewachsener Sandhaken Sein Ursprung liegt in stromungsparallelen Sandanlagerungen nur teilweise in Sandbanken Sudlich des Bessins schliesst sich ein noch zwei Kilometer weit reichendes Windwatt mit zahlreichen kleinen teils sparlich bewachsenen Inseln an die sogenannte Bessinsche Schaar Sie fallt bei Niedrigwasser wie die sudlich des Gellens befindliche Schaar gelegentlich trocken Kustenveranderungen Bearbeiten nbsp Landveranderungen im Norden Hiddensees von 1886 bis 2000Das Wachstum des Altbessins lag zwischen 1830 und 1900 nur noch bei etwa einem Meter pro Jahr ab 1960 wuchs er gar nicht mehr da sich zu der Zeit der Neubessin von Norden vor ihn schob und ein Anlagern von Sand unmoglich machte Dementsprechend ist heute sogar das Ostufer also das Aussenufer des Altbessins von einem Rohrichtgurtel uberzogen Der Neubessin wachst zwischen 30 und 60 Metern pro Jahr nach Suden Wie auf Satellitenbildern aus den Jahren 1989 und 1992 zu erkennen ist zog sich damals ein Sandhaken von der heutigen Sudspitze des Neubessins weit nach Suden Bei einem spateren Durchbruch und anschliessender Uberspulung des Hakens nach Sudwesten bildete sich eine Insel heraus Nordlich des damaligen Plathe Sandhakens hatte sich ein weiterer Landfortsatz nach Suden gebildet Bis zum Jahr 2006 wuchs dieser Sandhaken um 635 Meter das sind etwa 45 Meter pro Jahr Danach kam es an der Wurzel zu einem Durchbruch der 2007 wieder zusammenwuchs Dafur gab es Ende 2008 nochmals einen Durchbruch an diesem Sandhaken diesmal weiter sudlich Somit gibt es nun einen mit dem Neubessin wiederverbundenen Sandhakenteil der immer noch ca 45 Meter pro Jahr wachst und eine Insel weiter sudlich Diese Insel wandert seitdem weiter nach Suden aber nur etwa 20 Meter pro Jahr Insgesamt gesehen ist der Bessin zwar gewachsen aber an Stellen die fur die Nord Sud Ausdehnung keine Rolle spielen Er ist seit 1992 wegen der haufigen Durchbruche in der Lange vielmehr zuruckgegangen und zwar um 450 Meter An der Nordostspitze Hiddensees dem Enddorn entstand ab 1998 ein immer breiter werdender Strand Absatz Hier wird sich voraussichtlich in den nachsten Jahrzehnten ein weiterer Bessin bilden Bauwerke Bearbeiten nbsp Beobachtungsturm an der SudspitzeAn der Sudspitze des Altbessins steht ein etwa vier Meter hoher Beobachtungsturm von dem aus man einen grossen Teil der Sandbanke und Sandhaken des Neubessins uberblicken kann Auf dem Neubessin 670 Meter nordlich der Sudspitze befindet sich eine kleine Holzhutte die im Sommerhalbjahr vom Vogelwart bewohnt wird Ausserdem sind auf beiden Halbinseln mehrere Hochsitze vorhanden Literatur BearbeitenGunter Mobus Wie Hiddensee zur Insel wurde Helms Verlag Schwerin 2001 ISBN 3 931185 87 7 Karin Blase Hiddensee A Z Demmler Verlag Schwerin 2000 ISBN 3 910150 16 0 Herbert Ewe Hiddensee VEB Hinstorff Verlag Rostock 1983 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Bessin in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten a b Friedrich von Hagenow Monographie der Rugenschen Kreide Versteinerungen in Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1840 E Schweizerbart s Verlagshandlung Stuttgart 1840 S 635 Diverse Ausgaben von Messtischblatt 1444 Kloster 54 587222222222 13 146111111111 Koordinaten 54 35 N 13 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bessin amp oldid 231365434