www.wikidata.de-de.nina.az
Die Alsterthal Terrain Aktien Gesellschaft ATAG wurde am 11 Marz 1912 mit dem Ziel gegrundet die Gutsflachen der Grundbesitzer in Poppenbuttel Wellingsbuttel und Sasel zu Baugrundstucken aufzusiedeln Die Landwirtschaft im Alstertal deren Boden nur eine mittlere Ertragskraft besassen rentierte sich nicht mehr Fur die Aufsiedelung der Gutsflachen und deren Verkauf war eine Verkehrsanbindung an Hamburg eine notwendige Voraussetzung die mit dem Bau der Vorortbahn von Ohlsdorf bis Poppenbuttel ab Dezember 1912 eingelost wurde Mit der Erstellung der sogenannten ATAG Klauseln sollte eine geordnete bauliche Entwicklung des Alstertales stattfinden Darin wurden insbesondere Mindestgrossen der Baugrundstucke festgelegt so dass Villengebiete entstehen die dem besonderen landschaftlichen Charakter im Bereich des Alsterlaufes entsprachen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufsiedelung der Gutsflachen in Baugrundstucke 1 2 Grundungen der Alsterthalbahn und Alsterthal Terrain Gesellschaften 1 3 Verkauf der Baugrundstucke und Bauvorschriften 2 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufsiedelung der Gutsflachen in Baugrundstucke Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts rentierte sich im Alstertal die Landwirtschaft nicht mehr deren Boden nur mittlere Ertragskraft besassen Im Einzugsgebiet der Grossstadt Hamburg mit den Industrie und Hafenbetrieben konnten auch die Landarbeiter hohere Lohne fordern Wie im Umland anderer deutscher Grossstadte gingen die Landbesitzer dazu uber das Acker und Weideland zu parzellieren und als Bauland zu verkaufen Erst 1904 ermoglichte die preussische Gesetzgebung die Aufsiedelung von Gutsanlagen Der Poppenbuttler Gutsbesitzer Eduard Henneberg 1866 1940 liess sein gesamtes Areal von rund 2 Mio m parzellieren also Wohn und Wochenendgebiete Strassen und Grunflachen ausweisen Davon mussten 350 000 m kosten und lastenfrei fur Strassen Wege und Grunflachen der offentlichen Hand uberlassen werden Flachen am Kupferteich der Hennebergsche Wohnsitz am Markt und der Grundbesitz in Hummelsbuttel wurden nicht einbezogen Entsprechende Absichten verfolgten die Gutsbesitzer Otto Jonathan Hubbe in Wellingsbuttel und Conrad Reuter in Sasel mit ihren Landereien 1 Grundungen der Alsterthalbahn und Alsterthal Terrain Gesellschaften Bearbeiten Um die Grundstucke attraktiv zu machen musste eine Verkehrsverbindung von Hamburg ins Alstertal geschaffen werden Uberlegungen hierzu gab es schon Endes 19 Jahrhunderts von der Poppenbuttler Gemeindevertretung gefordert durch den Gutsherren Henneberg 1897 beschloss die Gemeindeverwaltung fur den Bau einer Bahn nach Hamburg das erforderliche Land zur Verfugung zu stellen Auf Initiative des Hamburger Immobilienmakler Johann Vincent Wentzel 1865 1919 schlossen sich die drei Gutsbesitzer von Poppenbuttel Wellingsbuttel und Sasel zu einem Komitee zum Bau der Bahnverbindung zwischen Ohlsdorf und Poppenbuttel zusammen und grundeten 1908 die Alsterthalbahn GmbH Zwei Jahre spater grundeten sie die Alsterthal Terrain Gesellschaft zur Aufsiedelung ihrer Gutsflachen Dafur mussten die Grundbesitzer bindende Erklarungen zur Herausgabe ihres Grundbesitzes unterzeichnen Henneberg brachte 2 Mio m in die Gesellschaft ein Hubbe rund 1 3 Mio m und Reuter etwa 600 000 m Am 11 Marz 1912 wurde die Alsterthal Terrain Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft die Alsterthal Terrain Aktiengesellschaft ATAG mit einem Grundkapital von 4 Mio Mark umgewandelt Mittlerweile wurde die Alstertalbahn GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und fuhrte so den Namen Alstertalbahn Aktiengesellschaft ABAG Hauptaktionar war die Alstertal Terrain Aktiengesellschaft In der preussischen Konzessionsurkunde vom 11 Marz 1912 wurde der Alstertalbahn Aktiengesellschaft der Bau und der Betrieb der Eisenbahn von Ohlsdorf nach Poppenbuttel erteilt Als Sitz der Gesellschaft wurde darin Wellingsbuttel genannt Das zur Anschaffung und Ausrustung der Bahn erforderliche Anlagekapital wurde auf den Betrag von 2 183 000 Mark festgelegt 500 000 Mark sollte durch die Vergabe von Aktien Grundkapital und 1 683 00 Mark durch die Alstertal Terrain Gesellschaft als ein nicht ruckzahlbarer Zuschuss zu den Baukosten aufgebracht werden Im Fall der Uberschreitung der Baukosten verpflichtete sich die Alstertal Terrain Gesellschaft bis zu 300 000 Mark zu ubernehmen 2 Am 17 Marz desselben Jahres schlossen der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und der Konig von Preussen einen Vertrag uber die Herstellung der Alstertalbahn Das Tiefbauunternehmen Berlin Wilmersdorf sollte die Alstertalbahn fur rund 2 Mio Mark bauen Im Dezember 1912 begannen die Bauarbeiten an der Trasse Ohlsdorf Poppenbuttel Durch den Ersten Weltkrieg verzogerte sich der Bau des Bahnkorpers so dass der erste Zug der Alsterbahn am 15 Januar 1918 nach Poppenbuttel fuhr 3 4 Verkauf der Baugrundstucke und Bauvorschriften Bearbeiten nbsp Ehemaliges Verwaltungsgebaude der Alsterthal Terrain Aktien Gesellschaft Dem ersten Vorstand der Alsterthal Terrain Aktiengesellschaft gehorten Johann Vincent Wentzel und R Gottfried Krichauff an dem Aufsichtsrat Eduard Henneberg und Conrad Reuter Die hochgesteckten Erwartungen der Gutsbesitzer blieben jedoch durch den Kriegsausbruch 1914 und die Inflation unerfullt Bis 1914 konnte die Gesellschaft nur 12 Grundstucke mit insgesamt 67 600 m Flache verkaufen uberwiegend Villenplatze an der Alster 4 Erst in den 1930er Jahren stiegen die Verkaufszahlen der Grundstucke Auf dem Gedenkstein von 1926 ehrt der Burgerverein Poppenbuttel Johann Vincent Wentzel als den Erschliesser des Alstertals nbsp Gedenkstein von 1926 fur den Hamburger Immobilienmakler Johann Vincent Wentzel Von 1933 bis 1937 war Otto Henneberg 1905 1986 Sohn des Eduard Henneberg Geschaftsfuhrer der ATAG die ihren Sitz in Wellingsbuttel Rabenhorst 11 hatte Neben dem Verkauf der Grundstucke entwickelte das Unternehmen Bebauungsplane und Bauvorschriften fur die Aufsiedlung des Alstertals Mit der Erstellung der sogenannten ATAG Klauseln im Jahre 1913 sollte eine geordnete bauliche Entwicklung des Alstertales gewahrleistet werden Insbesondere sollte mit Mindestgrossen der Grundstucke von 1000 1500 2500 oder 5000 m sichergestellt werden dass Villengebiete entstehen die dem besonderen landschaftlichen Charakter im Bereich des Alsterlaufes entsprachen Der Zuschnitt der Grundstucke am Alsterlauf in Wellingsbuttel mit einer Mindestgrosse von 5000 m sollte zudem die Exklusivitat des Ortes sichern Die Bauklassen A B D D1 D1a und E die Bauklasse C wurde niemals angewandt gaben jeweils die Mindestgrundstucksgrosse an Die Vorschriften galten als fortschrittlich da es in Preussen noch kein Bauplanungsrecht gab Nach der Liquidation der ATAG im Jahre 1947 wurde die Stadt Hamburg Rechtsnachfolger der bis heute gehalten ist bei seiner Bebauungsplanung die ATAG Klauseln zu berucksichtigen 5 6 7 Einzelnachweise Bearbeiten Angelika Rosenfeld Alsterschiffe Silbermunzen und eine Burg Die Geschichte Poppenbuttels Dobu Verlag Hamburg 2006 ISBN 3 934632 17 3 S 123 124 Allerhochste Konzessionsurkunde vom 11 Marz 1912 Eisenbahn Verordnungs Blatt Band 36 Ministerium der Offentlichen Arbeiten Berlin 4 Juni 1913 F Ziesche Hamburg Poppenbuttel Die Reihe Archivbilder Sutton Verlag 2008 ISBN 978 3 86680 294 0 S 75 a b Natalie Hochheim Entstehung der Shopping Center in Hamburg Unter besonderer Berucksichtigung der Geschichte der Shopping Center Einkaufszentrum Hamburger Strasse und Alstertal Einkaufszentrum Dissertation Sozialwissenschaften der Universitat Hamburg 2003 Ralf Lange Architekturfuhrer Hamburg Verlag Axel Menges Stuttgart 1995 342 Seiten Begrundung zum Bebauungsplan Entwurf Wellingsbuttel 17 Friedrich Kirsten Strasse Planverfahren von 2014 2015 Begrundung zum Bebauungsplan Poppenbuttel 39 Hummelsbuttel 27 Planverfahren von 2006 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alsterthal Terrain Actien Gesellschaft amp oldid 227890170