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Dieser Artikel beschreibt einen Roman Fur die gleichnamige Episode der Fernsehserie Tatort siehe Tatort Alles umsonst Alles umsonst ist der 2006 erschienene letzte Roman von Walter Kempowski Inhaltsverzeichnis 1 Thematik 2 Handlung 3 Rezeption 4 Ausgaben 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseThematik BearbeitenDie Geschichte spielt hauptsachlich auf dem Gutshof der Familie von Globig in Ostpreussen im Januar 1945 kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee und dem Beginn der Flucht und Vertreibung Der Roman schildert wie ganz unterschiedliche Menschen mit der drohenden Gefahr einer heranruckenden feindlichen Armee umgehen und wie sich die ausseren Umstande von Not und Bedrohung auf die Beziehungen der Menschen untereinander entsprechend ihren Charakteren auswirken Handlung BearbeitenAuf dem Gutshof leben Katharina von Globig mit ihrem zwolfjahrigen Sohn Peter und einer alteren Verwandten ihres Mannes Tantchen genannt Ihr Mann Eberhardt ist Offizier in Italien und arbeitet hinter der Front in der Militarverwaltung Zum Haushalt gehoren noch drei Fremdarbeiter der Pole Wladimir und die Ukrainerinnen Vera und Sonja Wahrend Katharina vertraumt und zuruckgezogen in ihren eigenen Raumen lebt und vor allem liest und Scherenschnitte anfertigt kummert sich Tantchen um den Haushalt Peter wird von dem pensionierten Studienrat Dr Wagner unterrichtet der die Hausherrin platonisch verehrt aber ansonsten mehr von jungen Mannern halt Peter spielt in seinem Baumhaus und ist wegen haufiger Erkaltungen vom Dienst in der Hitlerjugend freigestellt Gegenuber dem Gutshof befindet sich eine neue Siedlung in der Oberwart Drygalski im Auftrag der NSDAP fur Ordnung sorgt Die Familie Globig beobachtet er argwohnisch da sie ihm zu wenig nationalsozialistische Gesinnung zeigt Als die Front immer naher ruckt belebt sich allmahlich die Landstrasse die am Hofgut voruber fuhrt mit Fluchtlingen Immer haufiger schauen Fremde auf der Durchreise bei den von Globigs vorbei und bitten fur eine Nacht um Verpflegung und Unterkunft ein zwielichtiger Geschaftemacher der sich als Nationalokonom bezeichnet eine Geigerin die in Lazaretten fur verwundete Soldaten spielt ein Maler der dem Tantchen rat ihr Hitlerbild abzuhangen ein baltischer Baron und seine Frau und ein Dorfschullehrer mit seiner Familie Das Donnern der Geschutze und der rote Feuerschein der heranruckenden Front werden indessen immer deutlicher Inzwischen sind nicht nur einzelne Reisende unterwegs sondern ein Treck von Planwagen zieht uber die Landstrasse Menschen die sich vor den Russen in Sicherheit bringen wollen Auch die von Globigs haben ihren Feldwagen und die Kutsche fur die Flucht vorbereitet wollen aber noch abwarten und konnen auch ohne Genehmigung Drygalskis nicht losfahren Eines Tages bittet Pastor Brahms Katharina einen Mann fur eine Nacht bei sich zu verstecken Aus ihr selbst unverstandlichen Motiven moglicherweise um ihrem sinnlosen und eintonigen Dasein einen Sinn zu geben geht sie darauf ein ohne etwas Genaueres uber den Mann zu wissen Der Mann ein Jude auf der Flucht ubernachtet heimlich bei ihr und verlasst sie am nachsten Tag Er wird jedoch gefangen genommen und Katharina am folgenden Tag verhaftet Das Tantchen beschliesst daraufhin sich mit dem ganzen Haushalt dem Treck der Fluchtlinge anzuschliessen und Katharina zuruckzulassen Sie selbst und Peter fahren mit der Kutsche Wladimir und Vera folgen ihr mit dem Feldwagen auf dem auch das Hab und Gut und die Lebensmittel verstaut sind Als Wladimir und Vera am nachsten Morgen mit dem Feldwagen verschwunden sind erstattet das Tantchen auf der nachsten Polizeistation Anzeige Kurz darauf wird das Tantchen bei einem Tieffliegerangriff getotet Der Schluss des Romans wird aus der personalen Perspektive Peters erzahlt der zu Fuss allein weiter zieht und auf Dr Wagner trifft dem er sich anschliesst der aber von einem Lastwagen uberfahren wird Wladimirs und Veras Leichen hangen an einem Baum Sie wurden wegen Plunderns gehenkt Als eine Kolonne mit Haftlingen vorbeigefuhrt wird sieht Peter genauer hin ob seine Mutter darunter sein konnte Er sieht sie jedoch nicht obwohl sie sich in der Gruppe befindet und der Leser erfahrt dass er sie niemals wieder sehen wird Schliesslich erreicht Peter mit den anderen Fluchtlingen das Haff von wo sie nach Danemark entkommen wollen Aber es gibt keine Schiffe mehr fur die Uberfahrt Auf der letzten Barkasse die ablegt befindet sich Drygalski der Peter bisher immer feindlich gegenubergestanden war Im letzten Moment springt Drygalski an Land und uberlasst seinen Platz Peter der ins Ungewisse aufbricht Rezeption Bearbeiten Dieses Buch zeigt dass Literatur etwas kann was Historiker nicht vermogen Andreas Isenschmid Neue Zurcher Zeitung 1 Walter Kempowski hat ein weiteres Mal das fast Unmogliche das fast nie Gelingende geleistet einen vollkommen uberzeugenden historischen Roman Gustav Seibt Suddeutsche ZeitungAusgaben BearbeitenErstausgabe Albrecht Knaus Verlag Munchen 2006 Taschenbuchausgabe btb Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 442 73756 7Weblinks BearbeitenAlles umsonst in der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Umschlagstext der btb TaschenbuchausgabeNormdaten Werk GND 1094889229 lobid OGND AKS VIAF 356145424581286830583 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alles umsonst amp oldid 187737355