www.wikidata.de-de.nina.az
Alfred Tokayer 21 Marz 1900 in Kothen Deutsches Reich vermutlich Ende Marz 1943 im KZ Sobibor Polen war ein deutscher Komponist und Dirigent Leben und Wirken BearbeitenTokayer entstammte einer judischen Familie aus dem heute rumanischen Bistritz In Kothen siedelten sich seine Eltern in den 1890er Jahren an und hier erhielt Alfred Tokayer auch seinen ersten Musikunterricht 1919 ging er nach Frankfurt am Main und besuchte dort Dr Hoch s Konservatorium und setzte hier auch sein im Vorjahr in Berlin begonnenes Studium der Philosophie und der Wirtschaft fort Seine Musik Studienfacher waren u a Klavier Kammermusik Orchestrierung und Komposition 1920 ging Tokayer nach Bremen und wirkte an der dortigen Oper Hier blieb er bis 1930 und wirkte unter der Leitung von Manfred Gurlitt als Dirigent und Stimmtrainer Die von ihm dirigierten Werke waren uberwiegend leichte Musikstucke sowie Operetten 1931 wechselte Alfred Tokayer an die Volksoper Berlin Hier arbeitete er unter anderem mit Max Reinhardt Oscar Strauss und dem Filmkomponisten Theo Mackeben zusammen Auch hier blieb Alfred Tokayer der leichten Muse verbunden als Stimmtrainer coachte er unter anderem Kathe Dorsch Die Machtergreifung 1933 bedeutete schrittweise das Aus jeder kunstlerischer Tatigkeit Alfred Tokayers im Deutschen Reich Am 5 Mai 1935 wurde die erst 1919 erlangte deutsche Staatsburgerschaft wieder aberkannt und nachdem das Geschaft des Vaters zum Jahresende 1935 von den Nazis in den Bankrott getrieben worden war emigrierten Tokayers Eltern nach Jugoslawien wahrend Alfred Tokayer sich dazu entschloss nach Frankreich zu fliehen Dort herrschte zu jener Zeit eine eisige Stimmung gegenuber deutsch judischen Kunstlern die seit 1933 auf der Flucht vor Hitler in das Land gestromt waren Er fand in London kurzzeitig Beschaftigung als Orchestrator und Dirigent bei dem soeben abgedrehten Emigrantenfilm Raubersymphonie und arbeitete als Arrangeur dem franzosischen Filmkomponisten Maurice Thiriet zu Ausserdem war Tokayer an Musik Rundfunkubertragungen beteiligt Bei Kriegsausbruch September 1939 galt Alfred Tokayer in Frankreich als feindlicher Auslander und wurde vorubergehend im entsprechenden Lager von Sourioux bei Vierzon interniert Im Dezember 1939 schloss er sich der Fremdenlegion an und blieb dort bis Marz 1940 In dieser Zeit komponierte Tokayer die Cantique de Sathonay Anschliessend wurde er nach Sidi Bel Abbes in Algerien und spater nach Khenifra in Marokko entsandt Hier sollte er Musik am Konservatorium in Meknes unterrichten und arbeitete dort auch erneut als Dirigent Stuck Une Journee de mon Enfant fur eine lokale marokkanische Rundfunkstation Noch 1940 kehrte Tokayer in das mittlerweile von deutschen Truppen besetzte Frankreich zuruck und liess sich nahe Limoges wohin diverse seiner Kollegen aus Paris geflohen waren nieder Er setzte vor Ort das Musizieren fort gab Konzerte und spielte Jacques Offenbachs Chanson de Fortunio ein Nach der Besetzung ganz Frankreichs im Herbst 1942 entschloss sich Alfred Tokayer zur Ruckkehr nach Paris da er sich in der Anonymitat der Grossstadt sicherer fuhlte und nannte sich fortan Andre Tharaud Ein Fluchtversuch nach England via Portugal scheiterte und Tokayer geriet in die Hande der Deutschen Nach den Internierungsstationen Beaune la Rolande und Drancy wo er durch puren Zufall seine Eltern Moritz und Gertrud wiedertraf wurde Alfred Tokayer am 25 Marz 1943 in das Konzentrationslager Sobibor deportiert und dort vermutlich kurz nach seiner Ankunft ermordet Am 28 Oktober 2010 wurde vor Tokayers letztem Wohnhaus am Buttermarkt 9 in Kothen ein Stolperstein verlegt 1 Weblinks BearbeitenAlfred Tokayer auf musiques regenerees Alfred Tokayer auf justtryingtosortitout blogspot com Alfred Tokayer in der Holocaust Survivors and Victims Database Alfred Tokayer in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Kothen Anhalt Die ersten Stolpersteine sind verlegtNormdaten Person GND 107046869X lobid OGND AKS LCCN no91017529 VIAF 39699977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tokayer AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker und KomponistGEBURTSDATUM 21 Marz 1900GEBURTSORT KothenSTERBEDATUM Marz 1943STERBEORT KZ Sobibor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Tokayer amp oldid 221739341