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Alfred Reitlinger 5 September 1908 in Schwabmunchen 5 April 1983 in Munchen 1 hauptberuflich Ministerialdirigent mit Verantwortung fur das Personalwesen im bayerischen Landwirtschaftsministerium war Prasident des FC Bayern Munchen von 1955 bis 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Prasidentschaft beim FC Bayern 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSein Vater Leo war Oberamtsrichter sein Bruder Anton geboren 1905 in Schwabmunchen kaufmannischer Angestellter und aktiv beim FC Bayern verstarb am 2 Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau Alfred Reitlinger trat 1933 vom judischen zum katholischen Glauben uber Seine berufliche Laufbahn entwickelte sich wie folgt 2 1927 1931 Banklehre und Tatigkeit bei der Disconto Gesellschaft Munchen 1931 1934 Revisor bei der Bayerischen Landesbauernkammer August 1934 infolge der Nurnberger Gesetze fristlos entlassen 1934 1939 Tatigkeit bei verschiedenen Firmen 1939 1941 bei der Firma Drexler amp Co Eisenkonstruktionen 1941 auf Veranlassung der Deutschen Arbeitsfront entlassen 1942 1944 durch die Gestapo bei der Druckerei Obpacher als Hilfsarbeiter eingesetzt 1944 Mai 1945 Sachbearbeiter bei der Arbeitsgemeinschaft des Schlosserhandwerks Munchen 15 August 1945 Personalreferent im Bayerischen Staatsministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten ab 1 Dezember 1945 Oberregierungsrat ab 1 Januar 1947 Ministerialrat spater Ministerialdirigent1949 wurde er damals noch Ministerialrat im Landwirtschaftsministerium zusammen mit dem Herausgeber der Suddeutschen Zeitung Werner Friedmann und Carl Schlochauer dem Herausgeber der Landshuter Zeitung Isar Post vom Landtagsabgeordneten Walter Held auf einer Sitzung der Traberbesitzer als die Traberzucht in Bayern beherrschend bezeichnet Prasidentschaft beim FC Bayern Bearbeiten Alfred Reitlinger wurde im Juli 1955 Nachfolger des Triumvirates Adolf Fischer Karli Wild und Hugo Theisinger das 1953 nach dem umstrittenen Vereinsfuhrer und Leiter der Handballabteilung des FC Bayern Julius Scheuring die Leitung des Vereins ubernahm Unter dem Dreigespann stieg der Verein zum Ende der Oberligasaison 1955 56 zum bislang einzigen Mal zudem als Tabellenletzter mit elf Punkten Abstand zu einem Nichtabstiegsrang ab Unter Reitlinger gelang der vom Ex Bayernspieler Herbert Bertl Moll trainierten Mannschaft der bereits im Dezember 1954 ubernahm der umgehende Wiederaufstieg Der Osterreicher Willibald Hahn wurde neuer Bayerntrainer nachdem er zuletzt von 1953 bis 1955 norwegischer Nationaltrainer war In der Liga wurden die Bayern 1957 Zehnte Nachdem der Verein ursprunglich aufgrund der angespannten Finanzlage auf die Teilnahme am DFB Pokal verzichten wollte bestand Hahn auf die Teilnahme im damals noch kalenderjahrlich ausgetragenen Wettbewerb Im Dezember gelang hier durch einen 1 0 Finalsieg im Augsburger Rosenaustadion uber Fortuna Dusseldorf der zweite nationale Erfolg der Bayern nach der deutschen Meisterschaft von 1932 Neben dem Weltmeister von 1954 Hans Bauer waren der zu Saisonbeginn 1957 58 gekommene funfmalige ungarische Nationaltorwart Arpad Fazekas und der vom Karlsruher SC gekommene Sturmer Kurt Sommerlatt der mit den Bayern seinen dritten Pokaltriumph in Serie feierte die wohl prominentesten Spieler des FC Bayern Bayern schloss die Oberliga 1958 als Siebter ab Prekar war allerdings die finanzielle Situation des Vereins und das Wort Zahlungsunfahigkeit stand im Raum Im April 1958 wurde Reitlinger bei der sturmisch verlaufenen Jahreshauptversammlung gegen seinen heftigen Widerstand nicht wiedergewahlt Nachfolger wurde der in Munchen ansassige Neusser Unternehmer und bisheriges Mitglied des Spielausschusses Roland Endler der den Verein in den nachsten vier Jahren durch Mazenatentum und kluges Management sanieren sollte Bei einer Buchprufung der neuen Vereinsleitung wurde festgestellt dass beim FC Bayern in Reitlingers Amtszeit eine dem Vertragsspielerstatut zuwiderlaufende Uberzahlung von Spielern erfolgte Zur juristischen Entlastung des neuen Fuhrungspersonals wurde dies beim DFB zur Anzeige gebracht Zudem wurde Reitlinger aufgefordert nicht ordnungsgemass abgerechnete Spesen zuruckzuzahlen was er dann bis auf DM 600 auf die Bayern dann verzichtete per Ratenzahlung auch tat Nach Aufforderung trat er bereits im Sommer 1958 aus dem Verein aus Sein Kassierer Willy Plank der schon in den 1940er Jahren Geschaftsfuhrer bei Bayern war wurde zwangsweise aus dem Verein ausgeschlossen Konkret sah es das Sportgericht des Deutschen Fussball Bundes als erwiesen an dass der FC Bayern in der Saison 1957 58 20 Spieler in Hohe von jeweils DM 200 bis etwa DM 400 uberzahlt hatte was als grober Verstoss gegen das Vertragsspielerstatut bewertet wurde Es wurde als nicht bewiesen angesehen dass der Verein DM 16 000 fur sogenannte Urlaubsgelder ausgeschuttet hatte also 800 Marker pro Spielernase Ein Nachweis wohin das Geld geflossen sein soll konnte auch nicht erbracht werden Weder Reitlinger noch Plank beteiligten sich am sportgerichtlichen Verfahren Der FC Bayern wurde zu einem Abzug von acht Punkten und einer Geldstrafe von DM 10 000 verurteilt Der Punktabzug wurde in der Berufung auf vier Punkte reduziert und kam zum Ende der Saison 1959 60 zur Anwendung Ein weiteres Problem in diesem Fall mit seinem Dienstherrn dem Landwirtschaftsministerium entstand durch die doppelte Abrechnung von Fahrtenkosten mit der Bahn Er verwendete die dienstlichen Dauerfahrkarten des Ministeriums auch fur Privatreisen fur den Verein hatte sich aber gleichzeitig die vollen Kosten vom FC Bayern erstatten lassen womit ein Schaden zu Lasten der Bahn von DM 2 180 und des FC Bayern von DM 2 104 entstand Laut Reitlinger erfolgte die Nutzung der Karte mit der Genehmigung der Minister Joseph Baumgartner und Alois Hundhammer die damit die finanziell angeschlagenen Bayern begunstigen wollten Zudem soll er dem Verein Fahrtkosten zu Landerspielen angerechnet haben die er nicht besuchte Im Zuge eines Dienststrafermittlungsverfahrens wurde Reitlinger im Februar 1959 beurlaubt Die Grosse Strafkammer beim Landgericht Munchen verurteilte den damals 51 jahrigen Reitlinger im Mai 1960 zu einer Haftstrafe von sieben Monaten mit Bewahrung und einer Busse von DM 3 000 die an den Bayerischen Landesverband fur Gefangenenfursorge zu entrichten war Das Gericht erkannte hierbei auf fortgesetzten Betrug indem er fur ministerielle Dienstreisen vorgesehene Bahndauerkarten auch fur Reisen im Interesse des FC Bayern verwendete Vom Vorwurf der Untreue gegenuber dem FC Bayern wurde er mangels Beweises freigesprochen wenngleich der Gerichtsvorsitzende meinte objektiv hat der Angeklagte zweifellos gegenuber dem FC Bayern den Tatbestand des Betrugs und der Untreue erfullt Es war dem Angeklagten aber nicht zu widerlegen dass er auf Spesen auf die er ein Anrecht an den Verein hatte nicht liquidierte und dafur Spesen auf die er ein Anrecht hatte aufrechnen zu konnen glaubte Ex Minister Baumgartner der wegen des Verdachtes einer moglichen Beteiligung unvereidigt blieb meinte dass er die Bestimmungen uber Dauerkarten nicht kannte und die von Reitlinger nie gesehen hatte Weblinks BearbeitenAlle Prasidenten des FC Bayern FC Bayern Munchen per 12 2017 Hanna Raif NS Gedenktag Der FC Bayern erinnert Munchner Merkur 26 Januar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Grabstatte von Alfred Reitlinger Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945 1962 Ministerratssitzung Mittwoch 27 November 1946 Tagesordnungspunkt XIV Beforderung des Oberregierungsrates Dr Reitlinger des Landwirtschaftsministeriums zum Ministerialrat Anmerkung In den Protokollen bezuglich seiner Beforderung wird stets mit Dr Reitlinger auf Alfred Reitlinger Bezug genommen wie sich das mit dem sonstigen Lebenslauf vereinbart sei dahingestellt PersonendatenNAME Reitlinger AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Fussballfunktionar Prasident des FC Bayern Munchen 1955 1958 GEBURTSDATUM 5 September 1908GEBURTSORT SchwabmunchenSTERBEDATUM 5 April 1983STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Reitlinger amp oldid 238479625