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Alea Torik ist die literarische Kunstfigur des deutschen Schriftstellers Claus Heck 1966 in Essen 1 Unter dem Pseudonym Alea Torik 1 Mai 1983 in Sibiu Hermannstadt eine fiktive rumaniendeutsche Schriftstellerin veroffentlicht Heck seine literarischen Texte Inhaltsverzeichnis 1 Die Kunstfigur Alea Torik 2 Werk 3 Claus Heck 3 1 Stipendien 3 2 Veroffentlichungen als Alea Torik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie Kunstfigur Alea Torik BearbeitenTorik wuchs in einem Dorf der Mărginimea Sibiului auf ging in Sibiu auf das Samuel von Brukenthal Gymnasium wo Deutsch offizielle Unterrichtssprache ist Sie studierte in Bukarest Literaturwissenschaft und Philosophie unter anderem bei Mircea Cărtărescu Im Jahr 2006 zog sie nach Berlin wo sie das Studium beendete Sie arbeitet an ihrer Promotion bei Joseph Vogl an der Humboldt Universitat zu Berlin zum Thema Identitat Authentizitat und Illusion Zur Theorie der Fiktionalitat Torik changiert zwischen Pseudonym und Heteronym Heck nennt Torik ein Semiheterogynonym Der Name hat hierbei mehrere Bedeutungsebenen Unter Aleatorik versteht man Risiko Zufall oder Willkurlichkeit ein nicht gerichtetes oder absichtliches Verhalten Der Begriff wird in der Regel zur Beschreibung eines musikalischen Prinzips gebraucht Alea ist ein hebraischer Vorname und bedeutet Augen So werden auch die Kerben eines Wurfels genannt Alea ist ferner die Abkurzung von Eulalia was sich aus der Vorsilbe eu gut und lalein Reden zusammensetzt die Rede oder Sprachgewandte Torik erinnert an die Thora die funf Bucher Mose der Pentateuch Der Ubergang vom Vor zum Nachnamen zeigt einen Ubergang zweier Kulturstufen an von der Mundlichkeit zur Schriftlichkeit Antonymisch steht der Erzahlenden die in der Zeit erzahlt und die so fur die Verganglichkeit steht die Gottin der ewigen und unwandelbaren Wahrheit gegenuber Aletheia Nach Hecks eigenen Angaben anfanglich als Flucht aus der Erfolglosigkeit 2 viele hundert vergebliche Bewerbungen bei Verlagen und Literaturforderern hat sich Heck an dessen abgeschlossenem Roman uber einen Blinden Das Gerausch des Werdens kein Verlag Interesse zeigte ein Weblog eingerichtet das unter anderem vom Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert wird Schnell wurde deutlich dass zum Schreiben eine personale Identitat vonnoten war ein erlebendes und beschreibendes Ich Er teilte den dem Blog seinen Namen verleihenden Begriff Aleatorik in Vor und Nachnamen und stellte als Alea Torik literarische literaturtheoretische und personliche Beitrage ein Torik beteiligte sich auch an diversen Blogaktivitaten vor allem der Diskussion von David Foster Wallaces Roman Unendlicher Spass Das Interesse an Toriks Beitragen war offenbar nur schwer von dem an ihrer Person zu trennen was sie bereitwillig mit allerlei scheinbar biografischen tatsachlich aber frei erfundenen Details unterfutterte So entstand die Idee zum zweiten Roman Aleas Ich Werk BearbeitenDas Gerausch des Werdens erzahlt die Geschichte eines Blinden der aus dem rumanischen Dorf Mărginime nach Berlin kommt in seiner zunehmenden Verzweiflung uber den Verlust seines Sehens auf Leonie trifft und sich mittels einer Kamera mit seiner Erblindung konfrontiert Die Lebensgeschichte Marijans zieht sich als roter Faden durch den Roman aus seiner eigenen Perspektive berichtet anlasslich einer Ausstellung seiner Fotografien in einer Berliner Galerie Der weitaus grossere Umfang des Textes wird aus der Sicht anderer Personen berichtet die mehr oder weniger deutlich in Beziehung zu dem Protagonisten stehen Durch mehrere Generationen hindurch entsteht ein Bild das jenem welches sein Blinder sich macht nicht unahnlich ist von erheblichen Leerstellen gezeichnet und dennoch von uberbordender Phantasie Wie ein Blinder tastet sich der Leser von Figur zu Figur und muss in jedem Kapitel aufs neue Zeit und Ort der Handlung identifizieren Durch diese Anlage wird der Leser selbst in die Situation eines Blinden versetzt Aleas Ich erzahlt die Geschichte einer Rumanin die fur ihre Promotion nach Berlin kommt ein Blog im Netz fuhrt und nach ihrem ersten inzwischen auch tatsachlich veroffentlichten Roman an ihrem zweiten arbeitet In diesem Text dessen Protagonistin Torik selbst ist stellen sich nach und nach alle Umstande und Personen die man auch durch die Eintrage in ihrem Blog bis dahin als authentisch hatte annehmen mussen als frei erfunden heraus als Erzahlfaden ebendieses Romans an dem die Autorin arbeitet Der Leser kann zu keinem Zeitpunkt seiner Lekture zwischen der Ebene der Wirklichkeit und der Ebene der Geschichte unterscheiden Er sieht dem Text den er als fertigen in Handen zu halten meint tatsachlich erst beim Entstehen zu Torik die sich gleich zu Beginn des Romans in Autorin und Protagonistin aufspaltet ist hier gleichermassen erfindendes Subjekt und erfundenes Objekt Im Klappentext des Romans wird darauf hingewiesen dass Alea Torik nicht nur uber Fiktionalitat promoviert und mit Aleas Ich einen Roman daruber geschrieben hat sondern dass sie selbst ebenfalls fiktiv ist Claus Heck BearbeitenClaus Heck 1966 geboren studierte ab 1987 Philosophie und Literaturwissenschaften in Berlin Wahrend einer Schreibkrise begann er mit einem Blog unter dem Pseudonym Alea Torik unter dem er in der Folge alle seine Texte veroffentlichte 1 Stipendien Bearbeiten 2012 Literaturstipendium fur Berliner Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Stiftung Preussische Seehandlung 2014 Stipendium der Stiftung Kunstlerdorf Schoppingen 2016 Arbeitsstipendium des Berliner Senats 2018 Aufenthaltsstipendium im Kunstlerhaus Edenkoben der Stiftung Rheinland Pfalz fur KulturVeroffentlichungen als Alea Torik Bearbeiten Das Gerausch des Werdens Osburg Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 940731 75 3 Unendlicher Spass In Lettre International 2012 H 97 S 130f Aleas Ich Osburg Verlag Hamburg 2013 ISBN 978 3 95510 004 9 Alea Torik im Gesprach mit Katharina Bendixen Zwischen echt und fiktiv konnen wir nicht unterscheiden In Poet 2013 H 15 S 169 177 Im Uterus des Schadels Mircea Cărtărescus Orbitor Trilogie Beitrag auf literaturkritik de Nr 5 Mai 2015 Eine veranderte Version des Essays erschien unter dem Titel Der unendliche Teppich der Illusion Mircea Cărtărescus Orbitor Trilogie in Die Wiederholung Zeitschrift fur Literaturkritik Ausgabe 2 Mai 2016 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alea Torik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Alea Torik bei Literaturport aleatorik eu Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Alea Torik bei Perlentaucher Alea Torik Im Uterus des Schadels Mircea Cărtărescus Orbitor Trilogie literaturkritik de In literaturkritik de 1 Mai 2015 abgerufen am 19 August 2015 Zwischen Fiktion und Erfindung Artikel zu Alea Torik Claus Heck in den Westfalischen Nachrichten vom 11 April 2014Einzelnachweise Bearbeiten a b Nicole Henneberg Wer bin ich und wenn ja von welchem Geschlecht In tagesspiegel de 4 Juni 2013 abgerufen am 19 August 2015 Interview mit Katharina Bendixen auf poetenladen deNormdaten Person GND 141206047 lobid OGND AKS VIAF 120819834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Torik AleaALTERNATIVNAMEN Heck Claus wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG rumaniendeutsche KunstfigurGEBURTSDATUM 1 Mai 1983GEBURTSORT Hermannstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alea Torik amp oldid 232660106