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Der Agadir Guimst manchmal auch Gmezt oder Tguemst geschrieben im gleichnamigen kleinen Ort gehort zu den Agadiren Speicherburgen der Schloh Berber im Westen des marokkanischen Antiatlas Gebirges Agadir Guimst in der von Steingeroll und stachligem Buschwerk bedeckten Berglandschaft des westlichen AntiatlasDas Dach des Agadir ist teilweise eingesturzt der ehemals zinnenbewehrte und unmittelbar an den Kernbau anschliessende Turm ist in der Zeit um 1900 verputzt worden Im Hintergrund ist die Ende Februar teilweise noch von Schnee bedeckte Sudseite des Hohen Atlas erkennbar Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Material 3 2 Kernbau 3 3 Speicherkammern 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinkLage BearbeitenDas kleine Bergdorf Guimst liegt etwa 1 km ostlich und ca 200 m oberhalb der in diesem Streckenabschnitt etwa 25 km sudlich von Ait Baha ausserst kurvenreichen Strasse R105 zwischen Agadir und Tafraoute in der Region Souss Massa im sudwestlichen Marokko Der in fortschreitendem Verfall begriffene Agadir steht am Ortsrand Geschichte BearbeitenMangels schriftlicher Uberlieferungen existieren uber das Alter des Dorfes douar bzw der Speicherburg keine verlasslichen Angaben Es ist jedoch zu vermuten dass der Ort bereits in vorislamischer Zeit besiedelt war Das Alter der wahrscheinlich mehrfach erweiterten Speicherburg durfte bei etwa 200 bis 300 Jahren liegen ob es einen Vorgangerbau gegeben hat ist unklar Architektur Bearbeiten nbsp Agadir Guimst Gang mit Trittsteinen nbsp Bruchsteinmauerwerk mit krummen Arganholzbalken zur StabilisierungMaterial Bearbeiten Wie bei den meisten Agadiren im Gebiet des Antiatlas ist der gesamte Bau aus grosseren und kleineren Steinen die in der Umgebung uberall in Mengen herumliegen und bei der Arbeit auf den zumeist terrassierten kleinen Feldern ausgesprochen hinderlich waren handwerklich perfekt und ohne Verwendung von Mortel nur mit etwas Lehm zusammengefugt Die Tursturze und Deckenaste der Speicherkammern bestehen zumeist aus ausserst haltbaren Arganholzern Kernbau Bearbeiten Die beiden ehemals zinnenbekronten Turme der Speicherburg stehen zwischen Kernbau und Umfassungsmauer so dass eine Art Zwinger entstand Der eigentliche Zugang ins Innere fuhrt durch einen Torbau mit den in allen Agadiren anzutreffenden gegenuberliegenden Steinbanken die im Wesentlichen zu Versammlungen der Dorfaltesten dienten Zu beiden Seiten eines gerade verlaufenden Mittelgangs und in zwei Stockwerken ubereinander angeordnet liegen die einzelnen Speicherkammern insgesamt waren es etwa 60 die uber in das Mauerwerk eingelassene Trittsteine erreichbar waren Nach dem endgultigen Ende der Nutzung des Agadir Mitte des 20 Jahrhunderts wurde das Bauwerk dem Verfall preisgegeben infolge von Sturmen und Starkregenfallen sturzten grosse Teile der Dacher ein so dass in der Folge auch die Zwischendecken gefahrdet waren Speicherkammern Bearbeiten Die etwa 1 50 m breiten und etwa 6 50 bis 7 50 m tiefen aber nur etwa 1 60 m hohen Speicherkammern haben Decken bzw Boden aus krummen Arganbaumholzern mit einer Abdeckung aus Schilf Lehm und kleinen Steinen Die Kammern im Erdgeschoss verfugen zudem uber ein etwa 20 cm hohes Podest zum Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit An der ruckwartig gelegenen Aussenwand gibt es meist kleine Licht bzw Luftungsoffnungen die aber in Zeiten von Ubergriffen auch als Schiessscharten Verwendung finden konnten Die Speicherkammern waren ehemals von beschnitzten oder bemalten und mit komplizierten Schlossern aus Holz oder Metall gesicherten Holzturen verschlossen Diese sind jedoch allesamt verschwunden und teilweise auf den stadtischen Antiquitatenmarkten oder in Museen gelandet oder aber nach der endgultigen Aufgabe des Agadir in der Mitte des 20 Jahrhunderts von den Eigentumern der Kammern verbrannt worden Siehe auch BearbeitenAgadir Imi m Korn Agadir Inoumar Agadir Tasguent Amtoudi Imchiguegueln Igherm n Ougdal TimitLiteratur BearbeitenD Jacques Meunie Les greniers collectifs au Maroc Paris 1944 D Jacques Meunie Greniers citadelles au Maroc Paris 1951 Salima Naji Greniers collectifs de l Atlas Paris 2006 Herbert Popp Mohamed Ait Hamza Brahim El Fasskaoui Les agadirs de l Anti Atlas occidental Atlas illustre d un patrimoine culturel du Sud marocain Naturwissenschaftliche Gesellschaft Bayreuth 2011 ISBN 978 3 939146 07 0Weblink BearbeitenAgadire Speicherburgen Igoudars 29 962566666667 9 0070333333333 Koordinaten 29 57 45 2 N 9 0 25 3 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agadir Guimst amp oldid 225940546