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Die Afro Madegassische Union auch Afrikanisch Madegassische Union franzosisch Union Africaine et Malgache UAM war eine 1961 geschaffene zwischenstaatliche Organisation ehemaliger franzosischer Kolonien die fur eine enge Zusammenarbeit mit Frankreich und untereinander eintraten und hatte ihren Sitz in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik Die sie 1965 ablosende Gemeinsame Afro Madegassische Organisation 1 GAMO franzosisch Organization Commune Africaine et Malgache OCAM brach bald auseinander und wurde nach mehreren Umbenennungen 1985 schliesslich aufgelost Afro Madegassische Union rot die zwolf Grunderstaaten der Brazzaville Gruppe blau zwei 1965 beigetretene ehemals belgische Kolonien und Togo grun das 1970 hinzugekommene Mauritius Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Brazzaville Gruppe 1 2 Afro Madegassische Union fur wirtschaftliche Zusammenarbeit 1 3 Gemeinsame Afro Madegassische Organisation 1 4 Gemeinsame Afro Mauritische Organisation 2 Mitgliedstaaten 3 Flagge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenSiehe auch Monrovia Gruppe Brazzaville Gruppe Bearbeiten In der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville waren Vertreter der nach dem Auseinanderbrechen der Communaute francaise CF bzw der Communaute Franco Afro Malgache CFAM unabhangig gewordenen Staaten Franzosisch Aquatorialafrikas und Franzosisch Westafrikas sowie Kameruns und der Malegassischen Republik Madagaskar zu zwei Konferenzen zusammengekommen 1960 und 1961 Guinea das sich schon 1958 gegen die Communaute entschieden und seit 1959 eine Union afrikanischer Staaten mit Ghana gebildet hatte sowie Mali das sich 1960 dieser Union angeschlossen hatte nahmen nicht an den Brazzaville Konferenzen statt und bildeten stattdessen 1961 die rivalisierende Casablanca Gruppe Thema der Brazzaville Konferenzen war eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht was demgegenuber die Staaten der Casablanca Gruppe als neokolonialistischen Ausverkauf ablehnten Ein weiterer Streitpunkt war die Haltung gegenuber den weissen Minderheitsregimen in Sudafrika und Sudrhodesien sowie gegenuber der verbleibenden Kolonialmacht Portugal Afro Madegassische Union fur wirtschaftliche Zusammenarbeit Bearbeiten Ergebnis der Konferenzen von Brazzaville und in der kamerunischen Hauptstadt Jaunde im Marz 1961 war der Beschluss zur Schaffung einer Afrikanisch Madegassischen Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit franzosisch Organisation Africaine et Malgache de cooperation economique OAMCE sowie nach einem weiteren Treffen im September 1961 in der madegassischen Hauptstadt Antananarivo die Grundung einer Afrikanisch Madegassischen Verteidigungsunion franzosisch Union Africaine et Malgache pour la defense UAMD Neben einem Prasidenten seit Marz 1963 Maurice Yameogo einem Generalsekretariat und einem Ministerrat Vorsitzender 1963 Jacques Rabemananjara hatte die UAM daher auch einen Obersten Verteidigungsrat und einen gemeinsamen Generalstab der faktisch jedoch von Frankreich dominiert wurde Nach der Grundung der Organisation fur Afrikanische Einheit 1963 gab sich die UAM jedoch im Marz 1964 auf ihrer Sitzung in der senegalesischen Hauptstadt Dakar eine neue Satzung in der sie alle politischen Fragen der OAU uberliess 2 wodurch sie faktisch auf die OAMCE reduziert wurde 3 und benannte sich in Afrikanisch Madegassische Union fur wirtschaftliche Zusammenarbeit franzosisch Union Africaine et Malgache de Cooperation Economique UAMCE um Zu ihrem Prasidenten wurde im Marz 1964 der mauretanische Prasident Moktar Ould Daddah bestimmt Die Verteidigungsunion wurde aufgelost an ihre Stelle traten bilaterale Bundnisabkommen der Einzelstaaten mit Frankreich Eine Afrikanisch Madegassische Union fur das Post und Fernmeldewesen franzosisch Union Africaine et Malgache des Postes et des Telecommunications UAMPT wurde geschaffen daruber hinaus wurden eine gemeinsame Luftverkehrsgesellschaft Air Afrique eine gemeinsame Schifffahrtsgesellschaft und eine Banken Union vereinbart franzosisch Union Africaine et Malgache des Banques de Developpment UAMBD 4 Gemeinsame Afro Madegassische Organisation Bearbeiten nbsp Mauretaniens Prasident Moktar Ould Daddah trat 1965 aus Protest gegen die Aufnahme des kongolesischen Tschombe Regimes als OCAM Vorsitzender zuruck und Mauretanien verliess die OrganisationZwar hatten sich die Brazzaville Staaten im Falle der OAU Satzung gegen die Casablanca Gruppe durchgesetzt aussenpolitisch verfolgte die OAU jedoch einen strikt antikolonialistischen Kurs und unterstutzte Rebellengruppen in Kongo Zaire und den portugiesischen Kolonien wahrend einige Staaten der Brazzaville Gruppe fur Dialog und Handel mit Portugal Sudafrika und Sudrhodesien sowie fur einen Verzicht der Unterstutzung kongolesischer Rebellen eintraten Beim Treffen am 12 Februar 1965 in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott gab sich die UAM erneut einen neuen Namen und eine neue Charta Die Gemeinsame Afrikanisch Madegassische Organisation franzosisch Organisation Commune Africaine et Malgache OCAM wahlte wiederum Daddah zu ihrem Prasidenten und nahm Togo sowie die ehemals belgische Kolonie Ruanda als neue Mitgliedstaaten auf Auf einer ausserordentlichen Gipfelkonferenz in Abidjan im Mai 1965 nahmen neun OCAM Mitgliedstaaten jedoch auch die ehemals belgische Kolonie Kongo Demokratische Republik Kongo 1971 bis 1997 mit Namen Zaire auf und riefen zum Boykott der nachsten OAU Gipfelkonferenz auf Mauretanien Kongo Brazzaville Republik Kongo und Kamerun sprachen sich jedoch gegen die Aufnahme und Anerkennung des kongolesischen Tschombe Regimes aus Daddah protestierte zudem dass die Einberufung einer ausserordentlichen Gipfelkonferenz hinter dem Rucken und gegen den Willen des Prasidenten widerrechtlich erfolgt sei noch im Juli 1965 verliess Mauretanien daher die Organisation 5 6 Am 28 Juni 1966 wurde die neue Satzung der OCAM auf dem Gipfeltreffen in Antananarivo Tananarive unterzeichnet Statt fruherer militarischer Ambitionen vereinbarten die OCAM Mitglieder wirtschaftliche kulturelle soziale und technische Zusammenarbeit als Ziel Eng blieb jedoch vor allem die Zusammenarbeit mit Frankreich mit welchem noch 1968 Gabun Kongo Brazzaville Madagaskar Senegal Tschad und die Zentralafrikanische Republik weiterhin die Communaute bildeten 7 Beibehalten wurde die bisherige Union fur das Post und Fernmeldewesen 8 und die Air Afrique an der sich auch das Nicht Mitglied Mali beteiligte Gemeinsame Afro Mauritische Organisation Bearbeiten 1970 trat auch der Inselstaat Mauritius der Organisation bei die OCAM wurde daraufhin in Gemeinsame Afrikanisch Madegassisch Mauritische Organisation franzosisch Organisation Commune Africaine Malgache et Mauricienne OCAMM umbenannt Doch 1972 trat zunachst Zaire und die Volksrepublik Kongo aus 1973 folgten der Tschad Kamerun und Madagaskar Ohne Madagaskar musste sich die Organisation 1974 erneut einen neuen Namen geben doch auch als Gemeinsame Afrikanisch Mauritische Organisation franzosisch Organization Commune Africaine et Mauricienne nutzte sie wieder die Abkurzung OCAM Auf der Konferenz in Kigali 1975 wurden neue Richtlinien der regionalen Realisierung eines Zuckerabkommens beschlossen Nach den ab 1975 immer wieder erneuerten Lome Abkommen uber eine erweiterte Zusammenarbeit der Europaischen Gemeinschaft EG mit den AKP Staaten und dem Austritt auch Gabuns 1976 verlor die OCAM allmahlich vollstandig an Bedeutung 9 Von 1977 bis 1978 waren auch die Seychellen kurzzeitig Mitglied der OCAM Im Marz 1985 loste sich die OCAM schliesslich auf Stattdessen hatten zumindest die Komoren Madagaskar Mauritius und die Seychellen 1984 mit Frankreich fur Reunion die Kommission des Indischen Ozeans COI geschaffen Mitgliedstaaten BearbeitenDie Mitgliedstaaten wechselten mehrfach die 1965 auf 15 Staaten angewachsene Mitgliederzahl ging bis 1985 auf 9 Staaten zuruck Von den 12 Staaten ursprunglichen Grunder Staaten der Brazzaville Gruppe gehorten der OCAM zuletzt nur noch sechs an UAM 1961 OCAM 1965 OCAM 1974Mauretanien Kongo Brazzaville Kongo bis 1973 Madagaskar Madagaskar Tschad Tschad Kamerun Kamerun Gabun Gabun Gabun bis 1977 Niger Niger NigerObervolta Burkina Faso Obervolta Burkina Faso Burkina Faso Obervolta Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik Elfenbeinkuste Elfenbeinkuste ElfenbeinkusteDahomey Benin Dahomey Benin Benin Dahomey Senegal Senegal Senegal Togo Togo Ruanda Ruanda Kongo Zaire 1965 1972 Mauritius seit 1970 Seychellen 1977 1978 Flagge Bearbeiten nbsp Flagge der UAMDie UAM gab sich im April 1962 eine Flagge die 12 goldene Sterne auf grunem Grund enthielt In der Mitte befand sich eine rote Umrisskarte Afrikas Die 12 goldenen Sterne sind einerseits an die Europaflagge angelehnt andererseits symbolisierten sie die 12 UAM Grunderstaaten der Brazzaville Gruppe Unabhangig von der Veranderung der Mitgliederzahl und der Fluktuation wurde die UAM Flagge von der OCAM weitergefuhrt 10 Literatur BearbeitenThea Buttner Hrsg Afrika Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Teil IV Afrika vom Zusammenbruch des imperialistischen Kolonialsystems bis zur Gegenwart Koln 1985 Dieter Nohlen Hrsg Lexikon Dritte Welt Lander Organisationen Theorien Begriffe Personen Reinbek bei Hamburg 1984 Walter Markov Alfred Anderle Ernst Wurche Kleine Enzyklopadie Weltgeschichte Band 2 Leipzig 1979 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1969 Frankfurt am Main 1968 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1966 Frankfurt am Main 1965 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1964 Frankfurt am Main 1963 Werner Rosenberg Hrsg Die Welt 1964 Daten Fakten und Informationen des Jahres 1964 Seiten 88 und 91 Dietz Verlag Berlin 1965 Werner Rosenberg Hrsg Die Welt 1966 Daten Fakten und Informationen des Jahres 1965 Seiten 81 84 und 353 Dietz Verlag Berlin 1966Weblinks Bearbeitenwissen de OCAM worldstatesmen org OCAM Flags Of The World Union Africaine et Malgache Organisation Commune Africaine et MalgacheEinzelnachweise Bearbeiten eher sinngemass als wortlich auch mit Vereinigte Afrikanisch Madagassische Organisation Werner Rosenberg bzw Organisation Afrikanischer Staaten und Madagaskars Thea Buttner ubersetzt Rosenberg 1964 Seiten 88 91 und 415 Markov Anderle Wurche Seite 480 Fochler Hauke FWA 64 Seiten 236ff Rosenberg 1965 Seiten 81 84 und 353 Lothar Rathmann Hrsg Geschichte der Araber Von den Anfangen bis zur Gegenwart Teil 7 Der Kampf um den Entwicklungsweg in der arabischen Welt Seite 461 Akademie Verlag Berlin 1983 Fochler Hauke FWA 69 Seite 69 Fochler Hauke FWA 66 Seite 181 Nohlen Seite 449 Arnold Rabbow dtv Lexikon politischer Symbole Seite 169 Munchen 1970Normdaten Korperschaft GND 270598 9 lobid OGND AKS Anmerkung Common Afro Mauritian Organization mit Verlinkung zu Vorgangern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Afro Madegassische Union amp oldid 229430956