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Adrian Maleika 22 November 1965 17 Oktober 1982 in Hamburg Altona war ein Fan des SV Werder Bremen und das erste Todesopfer bei Ubergriffen von Hooligans in der Bundesrepublik Deutschland Er starb am 17 Oktober 1982 einen Tag nach dem Uberfall auf ihn auf dem Weg zum DFB Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und SV Werder Bremen im Allgemeinen Krankenhaus Altona an einem Schadelbasisbruch und Hirnblutungen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Uberfall 3 Nachwirkung 4 Ehrung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIn den 1970er Jahren nahm auch in der Bundesrepublik Deutschland das Problem von Gewalt zwischen rivalisierenden Fangruppen der sogenannte Hooliganismus zu Dies galt auch fur Teile der Anhangerschaft der beiden grossen Nordklubs Werder Bremen und HSV Uberfall BearbeitenDer 16 jahrige Bremer Glaserlehrling aus einer oberschlesischen Spataussiedlerfamilie war mit anderen Werder Fans auf dem Weg zum DFB Pokalspiel des SV Werder beim Hamburger SV als er von Mitgliedern der fur ihre Aggressivitat beruchtigten Hamburger Fan Gruppierung Die Lowen unweit des Volksparkstadions angegriffen wurde Die Gruppe war von Rechtsradikalen unterwandert 2 Er war nicht am S Bahnhof Stellingen der dem Stadion am nachsten liegt und von Polizisten uberwacht wurde ausgestiegen sondern eine Station S Bahnhof Eidelstedt weitergefahren Auf dem Weg zum Stadion durch ein Gewerbegebiet und anschliessend durch ein Geholz auf dem Areal des Altonaer Volksparks kam es zu einem Uberfall durch Mitglieder jener HSV Fangruppierung auf die Gruppe Werder Fans in der sich auch Maleika bewegte Dabei wurden unter anderem Gaspistolen Leuchtmunition CS Gas Knuppel und Mauersteine eingesetzt Maleika wurde von einem Stein am Kopf getroffen Obwohl er bereits am Boden lag traten Mitglieder der Lowen noch auf den 16 Jahrigen ein 3 Maleika starb tags darauf im Allgemeinen Krankenhaus Altona an den Folgen der Verletzungen Schadelbasisbruch Gehirnblutungen Er wurde am 22 Oktober 1982 auf dem Friedhof Huckelriede in Bremen Huckelriede beigesetzt an der Trauerfeier nahmen auch die damaligen Manager des SV Werder Willi Lemke und des HSV Gunter Netzer sowie Werder Vizeprasident Klaus Dieter Fischer und Bremens Mannschaftskapitan Benno Mohlmann teil Nachwirkung BearbeitenUm Racheakte und kunftige Zusammenstosse zu vermeiden trafen sich im Dezember rund 200 Fan Delegierte beider Vereine sowie die Manager Lemke und Netzer in Scheessel etwa auf halber Strecke zwischen den beiden Hansestadten Dort wurde so Skrentny Pruss ein Stillhalteabkommen vereinbart 4 Die Hamburger Sportjugend rief mit Unterstutzung der Hansestadt das bis heute bestehende HSV Fanprojekt ins Leben Dieses erwarb sich auch Verdienste weil Teile der rechtsradikalen Szene die in den 1980ern und fruhen 1990ern im Umfeld des HSV aufgetaucht waren zuruckgedrangt wurden 3 Am 6 Dezember 1983 5 wurden acht Mitglieder sieben Manner und eine Frau 6 des Hamburger Fanclubs Die Lowen von der 4 Strafkammer des Hamburger Landgerichts wegen Gefahrlicher Korperverletzung Landfriedensbruchs oder Beteiligung an einer Schlagerei angeklagt Das Urteil wurde am 19 Dezember 1983 verkundet 7 Ein Angeklagter wurde zu zweieinhalb Jahren Gefangnisstrafe verurteilt ein anderer der als einziger der Angeklagten ein Teilgestandnis abgelegt hatte erhielt zwolf Monate Bewahrungsstrafe und eine Frau musste zehn Arbeitsmassnahmen verrichten Freigesprochen wurden funf Angeklagte 7 Es blieb jedoch ungeklart wer Maleika getotet hatte 8 In seiner Urteilsbegrundung sagte der Richter unter anderem die Reaktionen der Angeklagten und ihrer Freunde im Zuhorersaal liessen befurchten dass der tragische Tod Adrians nur als Betriebsunfall angesehen wird 7 Ehrung BearbeitenVon 1987 bis 2003 fanden Adrian Maleika Gedachtnisturniere statt 2 Seit dem 17 Oktober 2012 30 Jahre nach Maleikas Tod befindet sich in der Ostkurve des Bremer Weserstadions eine Gedenktafel 9 Am 17 Oktober 2022 wurde anlasslich des 40 Todestages auch am Hamburger Volksparkstadion eine Gedenktafel enthullt 10 Literatur BearbeitenWerner Skrentny Jens Reimer Pruss Die Raute im Herzen Die grosse Geschichte des HSV Verlag Die Werkstatt Gottingen 2008 Arnd Zeigler Lebenslang grun weiss Edition Temmen Bremen 2006 ISBN 978 3 86108 564 5 Uli Lehnhof Uber Schalke fahr n wir nach Berlin Georg Bitter Verlag Recklinghausen 1992 ISBN 3 7903 0467 0Weblinks BearbeitenWebsite von Werder Fans zum Tode Maleikas aus der Sicht von Werder Fans Einen Mord haben die zustandigen Richter jedoch in ihrem Urteil nicht erkannt Memento vom 30 Marz 2016 im Internet Archive Broder Jurgen Trede Steine statt Flanken in Spiegel Online Grabstein NDR Doku Adrian Maleika Tod eines Fussball Fans Sportclub History auf YouTube 14 Oktober 2022 NDR Fernsehen Einzelnachweise Bearbeiten Broder Jurgen Trede Steine statt Flanken in Spiegel Online a b Der tragische Tod eines Fans und die Folgen NDR Sport Legenden Sportmomente a b Werner Skrentny Jens Reimer Pruss Die Raute im Herzen Die grosse Geschichte des HSV Verlag Die Werkstatt Gottingen 2008 S 422 Norbert Kuntze Werder Bremen Eine Karriere im kuhlen Norden Verlag Die Werkstatt Gottingen 3 Aufl 1997 ISBN 3 89533 109 0 S 68 Maleika Termin PDF In Hamburger Abendblatt 6 Dezember 1983 abgerufen am 15 November 2021 Der da hatte einen Stein PDF In Hamburger Abendblatt 7 Dezember 1983 abgerufen am 15 November 2021 a b c Die harten Strafen im Maleika Prozess PDF In Hamburger Abendblatt 20 Dezember 1983 abgerufen am 15 November 2021 Jan Haarmeyer Als der Fussball in Hamburg die Unschuld verlor Hamburger Abendblatt 16 Oktober 2012 abgerufen am 23 Februar 2014 Enthullung der Gedenktafel fur Adrian Maleika SV Werder Bremen 20 Oktober 2012 abgerufen am 27 Februar 2019 Adrian Maleika Tod eines Fussballfans Hamburger SV 3 Oktober 2022 abgerufen am 3 Oktober 2022 PersonendatenNAME Maleika AdrianKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballfanGEBURTSDATUM 22 November 1965STERBEDATUM 17 Oktober 1982STERBEORT Hamburg Altona Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adrian Maleika amp oldid 235322835