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Abriss der Psychoanalyse heisst eine Abhandlung von Sigmund Freud die als Abriss der Psychoanalyse 1938 entstand und erstmals 1940 postum in der Internationalen Zeitschrift fur Psychoanalyse und Imago veroffentlicht wurde Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Inhalt 2 1 I 1 Der psychische Apparat 2 2 I 2 Trieblehre 2 3 I 3 Die Entwicklung der Sexualfunktion 2 4 I 4 Psychische Qualitaten 2 5 I 5 Erlauterung an der Traumdeutung 2 6 II 6 Die psychoanalytische Technik 2 7 II 7 Eine Probe psychoanalytischer Arbeit 2 8 III 8 Der psychische Apparat und die Aussenwelt 2 9 III 9 Die Innenwelt 3 LiteraturGliederung BearbeitenFreud unterteilt den Text in drei Hauptabschnitte Die Natur des Psychischen I Die praktische Aufgabe II und Der theoretische Gewinn III Inhalt BearbeitenI 1 Der psychische Apparat Bearbeiten Gehirn und Bewusstsein sind zwei Endpunkte unseres Wissens deren Verbindung uns fehlt Das Es umfasst alles ererbte v a die aus der Korperorganisation stammenden Triebe ererbte Vergangenheit Das Ich hat sich aus dem Es entwickelt und zwar aus einer Rindenschicht des Gehirns mit den Organen zur Reizaufnahme und soll sich mit der Realitat auseinandersetzen Gedachtnis Flucht Anpassung Aktivitat also selbst erlebte Gegenwart Das Uber Ich bildet sich im Ich durch die lange Kindheitsperiode von anderen ubernommene Vergangenheit I 2 Trieblehre Bearbeiten Ziel des Es ist Bedurfnisbefriedigung nicht die Selbsterhaltung des Ich Seine Krafte heissen Triebe und sind Ursache jeder Aktivitat Aus jedem Verlassen eines Zustandes geht ein Bestreben hervor diesen wiederherzustellen Sie konnen ihr Ziel verandern Verschiebung oder einander ersetzen Freud entscheidet sich fur zwei Grundtriebe Eros und den Destruktionstrieb auf die man alle anderen zuruckfuhren konne Gegensatze wie Selbst und Arterhaltung Ich und Objektliebe fallen noch innerhalb des Eros Ihre Mischungen bestimmen die Buntheit des Lebens Zuruckhaltung von Aggression durch das Uber Ich d h deren Fixierung im Ich wirkt selbstzerstorend Die Energie des Eros heisst Libido Sie ist im primaren Narzissmus noch im Ich aufgespeichert das dann Objekte damit besetzt Wichtig ist dabei die Beweglichkeit der Libido i Ggs zu Fixierung an bestimmte Objekte Die Libido hat somatische Quellen erogene Zonen I 3 Die Entwicklung der Sexualfunktion Bearbeiten Ausgehend von den Phanomenen der Homosexualitat der Perversionen und der kindlichen Fruhreife kam die Psychoanalyse zum Ergebnis dass die Sexualitat schon bald nach der Geburt einsetzt nicht auf das Genitale zu begrenzen ist und der Lustgewinnung nicht zwangslaufig der Fortpflanzung dient Die Sexualentwicklung verlauft zweizeitig mit einem Hohepunkt im funften Lebensjahr und Wiederauftreten zur Pubertat unterbrochen von einer Latenzzeit die den Menschen auszeichnet und fur die Artentwicklung wichtig gewesen sein muss Die sexuelle Fruhzeit wird durch infantile Amnesie weitgehend vergessen Hier setzen die Neurosenlehre und die analytische Technik an Die Entwicklung durchlauft die orale die sadistisch anale und die phallische Phase Im Versuch des Kindes die Sexualitat zu verstehen glaubt es an die Kloakentheorie da das weibliche Genitale i Ggs zum mannlichen nicht erkannt wird So entwickelt der Knabe die Odipusphase als Trauma durch Kastrationsdrohung aufgrund eigener Manipulation am Penis und Anblick weiblicher Penislosigkeit das Madchen Enttauschung im Penismangel Mit der genitalen Phase ist in der Pubertat die volle Organisation erreicht Manche Libidobesetzungen bleiben erhalten manche werden in die Sexualfunktion aufgenommen andere verdrangt oder sublimiert Storungen mussen unter dem Gesichtspunkt der Entwicklungsgeschichte und der Verteilung der Libido gesehen werden wenn z B Fixierungen in Zustanden fruherer Phasen verbleiben I 4 Psychische Qualitaten Bearbeiten Die zweite fundamentale Annahme der Psychoanalyse ist dass somatische Vorgange das eigentlich Psychische ausmachen da sie vollstandiger sind als ihre nur teilweise vorhandenen bewussten Parallelvorgange Das Unbewusste ist also das eigentlich Psychische wie der Philosoph Theodor Lipps schon vor der Psychoanalyse verkundete die Psychologie nun eine Naturwissenschaft wie jede andere Die Lucken in den Reihen des Bewussten werden durch nahe liegende Schlussfolgerungen aus dem Unbewussten ubersetzt Die psychischen Vorgange haben drei Qualitaten bewusst vorbewusst bewusstseinfahig unbewusst Beim Versuch in der Analyse unbewusstes bewusst zu machen entsteht in dieser bewussten Rekonstruktion zunachst eine zweite Fixierung zu der ursprunglichen unbewussten An den Bemuhungen bis beide zusammenfallen kann man den Widerstand abschatzen Bei psychotischen Zustanden geschieht der Ubergang oft spontan Widerstand ist also offenbar Bedingung der Normalitat Er lasst im Schlaf nach Das Gegenteil geschieht beim Vergessen oder beim Witz und bei der Entstehung neurotischer Storungen Die Bewusstwerdung geschieht in der aussersten Rindenschicht des Ich und ist an Aussen und Korperwahrnehmungen Wahrnehmungen und Empfindungen gebunden Beim Menschen konnen auch innere Vorgange im Ich Vorstellungs und Denkablaufe uber die Sprache bewusst werden Dies erfordert eine Realitatsprufung um Halluzinationen zu verhindern Das Ich ist vorbewusst das Es unbewusst dazu gehoren auch Inhalte die aus dem Ich verdrangt wurden Das eigentliche Geheimnis des Psychischen was Es und Ich an sich ausmacht ist leider unbekannt Man nimmt an dass im Psychischen Energien wirken wie in anderen Naturwissenschaften die beweglich oder eher gebunden sind Besetzung Uberbesetzung d h Synthese verschiedener Vorgange Die Vorgange im Es heissen Primarvorgang die im Ich Sekundarvorgang I 5 Erlauterung an der Traumdeutung Bearbeiten Der latente Trauminhalt entsteht durch das Einbrechen des Es was durch die Traumarbeit in der Traumentstellung zu dem manifesten Trauminhalt wird den wir erinnern Fur die Traumbildung ist unerheblich ob der Anlass vom Es oder vom Ich ausging Mit der Geburt ist ein Schlaftrieb entstanden wobei durch Lahmung der Motilitat die dem Es auferlegten Hemmungen uberflussig werden Das Es zeigt sich darin dass das Traumgedachtnis weit umfassender ist als das Wachgedachtnis speziell fur Eindrucke aus der fruhen Kindheit und archaische ererbte Inhalte Das Ergebnis der Traumarbeit ist ein Kompromiss aus unbewusster Bearbeitung vorbewusster Gedankenvorgange und sekundarer Bearbeitung durch das Ich Zwischen manifestem und latentem Trauminhalt treten Verdichtungen und Verschiebungen auf woraus Freud schliesst dass im unbewussten Es die Energie frei beweglich ist und es v a auf die Abfuhr ankommt Die Regeln der Logik gelten nicht Gegensatze bestehen nebeneinander oder werden wie identisch behandelt Die Deutung gelingt nur durch die Assoziation des Traumers Das Ich leistet die Traumarbeit um dem Anspruch des Es eine Wunscherfullung zu geben und so den Schlafzustand zu erhalten z B Hungertraum Bequemlichkeitstraum Sexualtraum Traum ist also Wunscherfullung auch wenn er von unerledigten Tagesresten ausgeht oder fur das Ich angstigend ist Angsttraume haben meist die geringste Entstellung durch das Ich erfahren Ist der Anspruch des Es zu gross erwacht man Dieselben unbewussten Mechanismen lassen auch die Neurosen und Psychosen verstehen II 6 Die psychoanalytische Technik Bearbeiten Der Therapeut schliesst einen Vertrag mit dem Ich des zu behandelnden Neurotikers ein Psychotiker ist dazu nicht in der Lage Dieser soll nicht nur Angenehmes sondern auch alles Peinliche oder scheinbar Unbedeutende mitteilen und erhalt dafur Diskretion und die deuterische Erfahrung des Analytikers Therapeutisches Ziel ist zum einen Wissen uber das Es durch Assoziationen Traume und Fehlleistungen Des Weiteren kommt es in der Therapie zur Ubertragung der Elternrolle seitens des Patienten auf den Analytiker was aufschlussreich ist und oft motivierend wirkt ausserdem dem Therapeuten erleichtert Korrekturen des Uber Ich vorzunehmen Allerdings kann die Reaktion des Patienten auf seine Ubertragung auch umschlagen weshalb er daruber aufgeklart werden muss Am aufwandigsten ist schliesslich die Uberwindung des Widerstandes der Therapeut kampft dabei gegen ein Krankheits und Leidensbedurfnis an II 7 Eine Probe psychoanalytischer Arbeit Bearbeiten Ursache der Neurosen sind keine spezifischen Anlagen etwa Krankheitserreger oder Aufgaben Neurotische Zuge sind auch bei jedem Normalen nachweisbar Ursache sind quantitative Dysharmonien zwischen Disposition Trieben und Erlebnissen Die Triebanspruche von innen und Erregungen von der Aussenwelt wirken ausschliesslich bis zum sechsten Lebensjahr traumatisch Das Ich wehrt sich mit Verdrangungen wobei die Symptome der Neurosen stets Ersatzbefriedigungen oder Verschiebungen sexuellen Strebens oder Kompromisse aus beidem sind Entscheidende Einflusse sind sexueller Missbrauch durch Erwachsene Verfuhrung durch altere Kinder Beobachtung der Sexualitat Erwachsener und noch universeller der Odipuskomplex Er fuhrt bei Knaben zum Trotz gegen den Vater und Abhangigkeit von der Mutter spater von der Frau bei Madchen zum Mutteridentifikation III 8 Der psychische Apparat und die Aussenwelt Bearbeiten Freud betont erneut die Psychoanalyse fuhre wie jede Naturwissenschaft zu Einsichten die nicht unmittelbar sichtbar sind aber die Kenntnis der wahren Ablaufe erweitern Schwierigkeiten der Entscheidungsfindung und Abweichungen zwischen verschiedenen Analytikern im Einzelfall schreibt er der Neuheit der Methode zu aber auch der Personlichkeit des Analytikers Freud wiederholt seine Ausfuhrungen zum psychischen Apparat und erganzt als alternativen Vorgang zur Verdrangung die Ich Spaltung So berichten Psychotiker im Nachhinein einen unbeteiligten Beobachter der die Krankheit an sich voruberziehen sah auch Traume geben in wahnhaften Zustanden vollig wahnfreie Deutungen Freud erklart Fetischismus mit geleugneter Kastrationsangst die gleichzeitig auch bewusst sein kann III 9 Die Innenwelt Bearbeiten Freud erganzt seine Darstellung erneut durch das Uber Ich in dem ab dem Ende der ersten Kindheitsepisode ein Stuck der Aussenwelt per Identifizierung ins Ich aufgenommen ist Die Strenge dieses Gewissens entspricht der Starke der Abwehr Entgegen der klaren Darstellung seien sicher auch Wechselwirkungen zwischen Uber Ich und Es moglich Literatur BearbeitenSigmund Freud Abriss der Psychoanalyse Herausgegeben von Hans Martin Lohmann Reclam Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 018689 3 Sigmund Freud Abriss der Psychoanalyse Onlineausgabe der Gesammelten Werke Band 17 S 63 138 auf freud online deNormdaten Werk GND 1129285456 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abriss der Psychoanalyse amp oldid 227830973