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Das Osterreichische Freiwilligenkorps in Mexiko war eine aufgrund der Convention zwischen Osterreich und Mexiko vom 19 Oktober 1864 uber der die Anwerbung eines Freiwilligenkorps fur den mexikanischen Militardienst aufgestellte Schutztruppe fur Kaiser Maximilian von Mexiko Unmittelbar nachdem Maximilian sich im April 1864 zur Annahme der Kaiserwurde von Mexiko entschlossen und mit seinem Eid auf das Kaiserreich besiegelt hatte erteilte Kaiser Franz Joseph in einem Handschreiben die Genehmigung mit der Anwerbung der Freiwilligen zu beginnen Vorgesehen war die Aufstellung einer Brigade in der Starke von etwa 6 500 Mann Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung des Korps 2 Anwerbung und Aufstellung 3 Uberfahrt und Eintreffen in Mexiko 4 Einsatz 5 Der Anfang vom Ende 6 Auflosung und Repatriierung 7 Verluste 8 WeblinksGliederung des Korps Bearbeiten3 Jagerbataillone zu 6 Kompanien 1 Husarenregiment zu 5 Eskadronen 1 Ulanenregiment zu 5 Eskadronen 3 Gebirgsbatterien 3 Pfunder 2 Pionierkompanien Garnisons Depot und Disziplinarkompanien 1 Tragtierabteilung Korpsgendarmerie Anwerbung und Aufstellung BearbeitenSammelort der Osterreicher war die Stadt Laibach das heutige Ljubljana in Slowenien die Werbestellen waren in allen Bezirken der Monarchie eingerichtet Melden konnte sich praktisch jeder Staatsburger sofern er nicht mehr militardienstpflichtig war sowie alle aktiven Angehorigen der k k Armee die um ihre Aufnahme schriftlich nachsuchen mussten Von den 7 211 aufgenommenen Personen wurden 232 aus gesundheitlichen oder familiaren Grunden und 86 wegen Inkorribilitat wieder entlassen Weitere 52 Personen waren noch vor der Einschiffung desertiert und 29 wahrend der Aufstellungszeit verstorben Uberfahrt und Eintreffen in Mexiko BearbeitenFur die Uberfahrt wurden funf Transportschiffe gechartert die vom 19 November 1864 bis Ende Marz 1865 insgesamt 6 812 Mann davon 215 Offiziere von Triest uber den Atlantik in die mexikanische Hafenstadt Veracruz brachten Zusammen mit zwei belgischen Jagerbataillonen unter dem Kommando des belgischen Oberst Alfred van der Smissen sollte daraus das kaiserlich mexikanische Korps osterreichischer und belgischer Freiwilliger unter dem Kommando von Generalmajor Franz Graf Thun Hohenstein gebildet werden Einsatz BearbeitenEntgegen seiner ursprunglichen Widmung als personliche Schutztruppe des Kaiserpaares wurde das Korps dem Oberkommandierenden der franzosischen Interventionstruppen Marschall Francois Achille Bazaine unterstellt Damit war die Truppe voll in die Kampfhandlungen eingebunden Das erste Jahr 1865 kann durchaus als erfolgreich gewertet werden in 55 erfolgreich gefuhrten Gefechten bei nur neun misslungenen Aktionen konnte das zugewiesenen Operationsgebiet die Sierra del Norte unter Kontrolle gebracht sowie ein anhaltender Waffenstillstand mit den aufstandischen Indios unter Juan Francisko Lukas geschlossen werden Der Anfang vom Ende BearbeitenBei allen militarischen Erfolgen die Graf Thun mit seinen Freiwilligen in der Sierra erzielen konnte waren die franzosischen Truppen der einzige Garant die immer aktiver und starker werdenden Republikaner in Schach zu halten Doch Napoleon III sah sich unter zunehmendem Druck der USA die inzwischen ihren eigenen Burgerkrieg beenden konnten gezwungen seine Truppen aus Mexiko abzuziehen Da der Staat Anfang des Jahres 1866 bereits so gut wie bankrott war und nicht mehr in der Lage war den Sold fur die beiden Freikorps aufzubringen kam es im Mai 1866 zur Eingliederung des osterreichischen und des belgischen Kontingents in die franzosischen Streitkrafte Zusammen mit den Verbanden der Fremdenlegion wurden sie nun zur Division auxiliaire etrangere fur die USA ein weiterer Grund auch die Osterreicher der verteufelten Intervention in Mexiko zu bezichtigen Der diplomatische Druck auf Osterreich war so stark dass der bereits im Anmarsch befindliche Personalersatz wieder zuruckbeordert wurde Das eigentliche Ende aber waren die beiden schweren Niederlagen von Santa Gertrudis im September und Carbonera im Oktober 1866 mit denen der Verlust der Stadte Matamoros und Oaxaca verbunden war Auflosung und Repatriierung BearbeitenMit Handschreiben vom 6 Dezember 1866 verfugte Maximilian die Auflosung des belgischen und osterreichischen Korps und gleichzeitig die Aufstellung der Mexikanischen Nationalarmee 3428 Osterreicher entschlossen sich zur Heimkehr 1011 fur den Verbleib in Mexiko und Eintritt in die Nationalarmee Die Heimkehrer wurden zusammen mit den franzosischen Truppen und auf deren Kosten in Vera Cruz eingeschifft Fur die Heimkehrer war die Enttauschung vorprogrammiert Diejenigen die von dem Wenigen das sie verdient hatten etwas beiseitelegen konnten waren im Vergleich zu denen noch gut daran die als Invalide heimkehrten Sie waren ausschliesslich auf die Almosen der Gesellschaft angewiesen Zwei Unterstutzungsvereine brachten schliesslich eine Summe von 18 100 Gulden auf um die argste Not zu lindern Verluste BearbeitenVon den nach Mexiko ausgeruckten 6812 Freiwilligen kamen 3428 wieder zuruck nach Osterreich 256 sind gefallen 432 sind an Krankheiten verstorben 34 verubten Selbstmord 30 wurden kriegsgerichtlich exekutiert 10 wurden aus der Armee ausgestossen 1071 galten als vermisst 407 waren desertiert oder von den Republikanern zum Uberlaufen gezwungen Die verbleibende Differenz von 140 Personen durfte auf Ungenauigkeiten der Standesfuhrung zuruckzufuhren sein Weblinks BearbeitenFur Kaiser Maximilian Das osterreichische Freiwilligenkorps in Mexiko auf kriegsreisende deNormdaten Korperschaft GND 4821668 9 lobid OGND AKS VIAF 243213354 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichisches Freiwilligenkorps in Mexiko amp oldid 202487326