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Osterreichische Werkstatten ist eine Handelsmarke fur Kunst und Kunsthandwerk mit einem Geschaftslokal an der Wiener Karntner Strasse Das Unternehmen geht auf eine Grundung des osterreichischen Gestalters und Architekten Josef Hoffmann im Jahre 1948 zuruck 1 Logo 2018Die Osterreichischen Werkstatten haben mehrere Vorgangerorganisationen Die beiden wichtigsten davon sind die Wiener Werkstatte und der Werkbund Inhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 1 1 Historische Entwicklung bis 1933 1 2 Historische Entwicklung von 1934 bis 1945 1 3 Historische Entwicklung ab 1946 1 4 Historische Entwicklung bis 2019 2 Das Angebot 3 Ausstellungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHistorische Entwicklung BearbeitenHistorische Entwicklung bis 1933 Bearbeiten 1903 grundete Josef Hoffmann gemeinsam mit seinem Kunstlerkollegen Koloman Moser und dem Industriellen Fritz Warndorfer die Wiener Werkstatte Ziel der Wiener Werkstatte war es kunsthandwerklich gefertigte Gegenstande des taglichen Bedarfs wie Mobel Schmuck Stoffe Kleidung Tischaccessoires Glas und Silberwaren herzustellen und uber eigene Geschafte zu vertreiben Wie wollen einen innigen Kontakt zwischen Publikum Entwerfer und Handwerker herstellen und gutes einfaches Hausgerat schaffen heisst es im Arbeitsprogramm der Wiener Werkstatte Die Produkte der Wiener Werkstatte erfreuten sich beim wohlhabenden Wiener Burgertum grosser Beliebtheit Dennoch geriet das Unternehmen mehrfach in okonomische Schieflagen Hohe Herstellungskosten geringe Stuckzahlen und ein begrenzter Markt brachten die Wiener Werkstatte wiederholt an den Rand des Konkurses Das erste Mal war dies 1914 nach dem Ausstieg Fritz Warndorfers der sich finanziell verausgabt hatte der Fall Die Umgrundung erfolgte am 24 Marz mit der Eintragung ins Handelsregister als Betriebsgesellschaft m b H der Wiener Werkstatte Produktivgenossenschaft fur Gegenstande des Kunstgewerbes Der Erste Weltkrieg und der folgende Zusammenbruch Osterreich Ungarns bedeutete fur die Wiener Werkstatte eine massive Zasur Die wichtige Kundenschicht des Industriellen und Bankiers Burgertums war ihr verlorengegangen Auch der Versuch der Expansion in neue Lander mit der Eroffnung von Filialen in New York Zurich und Berlin brachte nicht den gewunschten Erfolg Vor allem auch weil die kaufkraftige Basis in Wien fehlte Mada Eugenia Primavesi die Witwe des Mazens und zeitweiligen Geschaftsfuhrers Otto Primavesi formulierte das 1929 so Die Spatzen pfeifen es auf den Dachern Das Wiener Kunstgewerbe hat die gesamte Kulturwelt erobert nur Wien nicht Hier hat es nach wie vor mit Unverstand Interesselosigkeit und bornierter Gegnerschaft zu kampfen Den letzten Rettungsversuch unternahm der Textilindustrielle Kuno Grohmann doch auch er zog sich 1930 wieder zuruck ohne eine dauerhafte Verbesserung erreicht zu haben 1931 stieg Josef Hoffmann aus der Wiener Werkstatte aus und im September 1932 kamen die letzten verbliebenen Stucke im Auktionshaus Gluckselig unter den Hammer Die Wiener Werkstatte war Geschichte Im Jahre 1907 wurde in Munchen der Deutsche Werkbund gegrundet Auch der Deutsche Werkbund hatte das Ziel nutzliche Dinge in handwerklicher Vollendung zu schaffen und zugleich aufklarend zu wirken So heisst es in seinem Grundungsprogramm unter anderem Es wird auch notig sein in dem grossen Publikum der Kaufer und Abnehmer aufklarend und belehrend zu wirken um die gute Arbeit immer mehr zur Anerkennung zu bringen Und weiter Es ist daher darauf zu achten dass gewerbliche Ausstellungen nur Gegenstande vorfuhren die in jeder Beziehung in technischer kunstlerischer und wirtschaftlicher mustergultig sind Mit dabei im Grundungskomitee war Josef Hoffmann Anlasslich der 5 Jahrestagung des Deutschen Werkbundes vom 6 9 Juni 1912 in Wien wurde die Grundung eines Osterreichischen Werkbundes beschlossen Dessen erste Generalversammlung fand am 30 April 1913 statt Unter den 178 Grundungsmitgliedern befanden sich neben bekannten Kunstlern wie Josef Frank Josef Hoffmann Gustav Klimt Kolo Moser Otto Prutscher auch Unternehmen deren Vertreter 35 Jahre spater bei der Grundung der Osterreichischen Werkstatten wieder eine wichtige Rolle spielten J amp L Lobmeyr und Joh Backhausen Die erste grosse Bewahrungsprobe des Osterreichischen Werkbundes war die grosse Werkbundschau in Koln 1914 Der osterreichische Pavillon beeindruckte Publikum wie Kritik Berta Zuckerkandl Szeps schrieb dazu Wenn es die Aufgabe eines Ausstellungs Gebaudes ist wie ein Ruf zu wirken und mit den unverloschbaren Zugen einer Eigenart sich in das Bewusstsein der flutenden Menge einzukrallen so ist nicht nur als Gesamtkunstwerk sondern auch in diesem Sinne als Zweckbau das von Regierungsrat Professor Josef Hoffmann errichtete Haus vollkommen zu nennen Diesem ersten Hohepunkt folgte allerdings sofort eine gravierende Zasur Der Erste Weltkrieg brachte kunstlerische Betatigung und die Forderung der Kunst weitgehend zum Erliegen In den 1920er Jahren kam es im Osterreichischen Werkbund aufgrund von Auffassungsunterschieden uber die Akzeptanz industrieller Fertigung von kunsthandwerklichen Produkten zu einer vorubergehenden Spaltung Die Wiedervereinigung 1928 war nur von kurzer Dauer 1933 34 grundeten Josef Hoffmann und Clemens Holzmeister den Neuen Werkbund Osterreichs Mit der Machtergreifung des NS Regimes in Osterreich wurden alle bestehenden Kunstlervereinigungen aufgelost Zugelassen war nur mehr der Wiener Kunsthandwerkverein Historische Entwicklung von 1934 bis 1945 Bearbeiten Wahrend des Krieges wurden Kunstler des Wiener Kunsthandwerkvereins verpflichtet in Heimarbeit Zubehor fur die Rustungsindustrie anzufertigen Nach einem Bombentreffer im Wohnhaus von Josef Hoffmann sammelten Studentinnen der Kunstgewerbeschule die Zeichnungen aus dem Bombenschutt Bei der ersten Ausstellung nach dem Krieg fehlte noch das Glas der Auslagenscheiben im Geschaft auf der Karntner Strasse Daher wurden in die Bretter mit denen das Lokal vernagelt war Sehschlitze fur die Passanten ausgeschnitten Historische Entwicklung ab 1946 Bearbeiten Was den Kunsthandwerkern fehlte waren aber nicht nur die Materialien sondern auch eine funktionierende Organisation zur Prasentation und Vermarktung ihrer Produkte 1948 entstanden daher die Osterreichischen Werkstatten in der Nachfolge von Werkbund und Kunsthandwerkverein quasi als Wiedergeburt der Wiener Werkstatte Die Grunder Josef Hoffmann Oswald Haerdtl John Backhausen jun Hans Harald Rath Carl Aubock und Karl Hagenauer knupften an das Postulat der Wiener Werkstatte an mit funktionellen Formen guten Materialien und solider Handwerkskunst Schonheit in den Alltag der Menschen zu bringen Historische Entwicklung bis 2019 Bearbeiten Mitte April bis Mitte Juni 2018 wurde ein kompletter Umbau des Geschaftslokals durchgefuhrt Das Konzept von Marco Dionisio Dioma AG wurde unter der Bauleitung von Arch Kurt Muhlbauer realisiert Ziel war es die Osterreichischen Werkstatten als die erste Adresse fur osterreichisches Design im Geiste der Wiener Moderne neu zu prasentieren Die Formensprache Hoffmanns wurde oft aufgegriffen um den Designgedanken des Grunders Rechnung zu tragen Das Geschaft bekam einen neuen Haupteingang direkt auf die Karntner Strasse und grosszugige Auslageflachen Die Raumlichkeiten sind hell und modern und laden zum Verweilen ein Fur das Ergebnis des Umbaus wurden sie 2019 mit dem German Design Award in der Kategorie Retail Design ausgezeichnet Das Angebot BearbeitenDie Osterreichischen Werkstatten orientierten sich am Geist der Wiener Moderne Die Werkstatten wollen mit ihren Produkten ein besonderes Lebensgefuhl vermitteln Das Ladenlokal der Osterreichischen Werkstatten in der Karntner Strasse 6 wurde 1999 2000 nach Entwurfen des Wiener Architekten Helmut Heistinger komplett umgestaltet Geschaft und Marke Osterreichische Werkstatten wurden 2012 von der List Group ubernommen die das Stammgeschaft sowie eine Filiale in der Wiener Karntner Strasse betreibt und damit an diesem Standort die Tradition des Wiener Werkbundes und der Wiener Werkstatte weiterfuhrt Der Schwerpunkt des Angebotes liegt auf Kunsthandwerk osterreichischer Unternehmen und osterreichischen Designs So bieten die Osterreichischen Werkstatten unverandert produzierte Stucke aus der Zeit der Wiener Werkstatte neben einem breiten Sortiment zeitgenossischer Accessoires die im Geiste der Grunder gestaltet und hergestellt werden Die Formensprache der Gegenwart unterscheidet sich von der der Grundergeneration Viele Gegenstande erscheinen noch nuchterner noch reduzierter als zur Zeit Josef Hoffmanns oder der Arts and Crafts Bewegung wiewohl manche der ursprunglichen Formen ob ihrer Zeitlosigkeit unverandert oder mit nur geringfugigen Modifikationen weiterbestehen Der Grundanspruch kunstlerische Gestaltung in alle Bereiche des Lebens zu tragen ist erhalten geblieben Ein Hochstmass an Funktionalitat soll mit hohen asthetischen Anspruchen verknupft werden Alljahrlich gibt es in den Raumlichkeiten der Osterreichischen Werkstatten wechselnde Ausstellungen in deren Mittelpunkt Josef Hoffmann die Wiener Werkstatte und das Wien um 1900 stehen Zugleich wird in diesen Ausstellungen der Bogen zur Gegenwart gespannt Mehrfach wurden dabei auch Kunstler der Gegenwart mit aktuellen Arbeiten in die Ausstellungen einbezogen Ausstellungen BearbeitenSeit 2006 finden regelmassig Ausstellungen der Osterreichischen Werkstatten statt 2006 Gustav Klimt und seine Zeit 2007 Homage to Gustav Klimt 2008 The Golden Century of Art 2009 Gustav Klimt and Viennese Art Nouveau 2010 Gustav Klimt and Vienna 1910 2011 Gustav Klimt und die Wiener Secession mit Intervention zeit kunst freiheit 2012 Gustav Klimt Inspirations Reproductions Antiques 2013 Viennese 20th Century From Hoffmann to Hundertwasser mit Intervention Werkbund Melange Weblinks BearbeitenHomepage https www austrianarts com nbsp Commons Osterreichische Werkstatten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Barbara Schroter Stoff fur Tausend und Ein Jahr Die Textilsammlung des Generalbauinspektors fur die Reichshauptstadt Google Boks online S 296 ISBN 978 977 225 300 5Normdaten Korperschaft GND 10110071 1 lobid OGND AKS VIAF 149915597 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Werkstatten amp oldid 227612078