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Als Zweihander werden europaische Schwerter bezeichnet die vorwiegend beidhandig gefuhrt werden Dabei reicht die Variationsbreite vom Anderthalbhander und spatmittelalterlichen langen Schwert die nicht wesentlich grosser waren als klassische einhandig gefuhrte Ritterschwerter bis hin zu den gewaltigen Renaissance Bidenhandern Die ersten Zweihander traten im Hochmittelalter auf doch seine Blutezeit erlebte dieser Schwerttyp im Spatmittelalter Einsatz von Zweihandern gegen eine Pikenformation in der Schlacht von Kappel 1531 Darstellung von 1548 Inhaltsverzeichnis 1 Terminologie 2 Entwicklung und Typen 2 1 Hochmittelalter 2 2 Spatmittelalter 2 3 Renaissance 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseTerminologie BearbeitenDie Terminologie innerhalb der zweihandigen Schwerter Europas ist recht uneinheitlich So werden Schlachtschwerter Langschwerter und Bastardschwerter Anderthalbhander unterschieden die sich jedoch teilweise uberlappen Schlachtschwerter bezeichnen dabei eher Kriegsschwerter wahrend das Langschwert auch zur zivilen Selbstverteidigung getragen wurde Ersteres war eher ein Hiebschwert wahrend letzteres eher zum Stoss geeignet war Anderthalbhander sind Waffen deren Griff normalerweise nur knapp Platz fur zwei Hande hatte Dabei konnen Langschwerter und Schlachtschwerter ebenfalls jeweils als Anderthalbhander oder echte Zweihandschwerter auftreten Letztendlich wurden alle diese Schwerter vorwiegend zweihandig gebraucht 1 Eine Sonderform ist das Richtschwert das durch eine extrem runde Spitze gekennzeichnet war Auch das japanische Katana wird ublicherweise zweihandig gefuhrt Entwicklung und Typen BearbeitenHochmittelalter Bearbeiten Zweihandschwerter tauchten erstmals im hohen Mittelalter auf Die beiden Zweihand Typen dieser Epoche werden nach der Oakeshott Klassifikation als Typ XIIA und Typ XIIIA bezeichnet Die beiden Typen war hauptsachlich im 13 und 14 Jahrhundert verbreitet Mit einer Klingenlange von 90 95 cm waren Schwerter des Typs XIIA nicht wesentlich grosser als zeitgenossische Einhandschwerter Die Grifflange bot mit 15 25 cm Platz fur eine zweite unterstutzende Hand Recht ahnlich sind Schwerter des Typs XIIIA die etwas breiter sind und sich weniger zur Spitze hin verjungen Die Klingenlange bei Typ XIIIA unterlag mit 80 bis 125 cm einer grossen Schwankungsbreite Durch das Hohe Mittelalter hindurch blieb jedoch das einhandige Schwert die dominierende Form 2 Das Schlachtschwert als Waffe des Fussknechtes hatte seinen Ursprung bei den Schweizern gefunden welche sich desselben in Ihren Kriegen des 14 Jahrhunderts bedienten Sie verstanden es sich mit demselben derart in Respekt zu setzen das man um ebenburtig zu erscheinen dasselbe auch in anderen Landern einfuhrte Samuel Rush Meyrick setzt ihr erstes Auftreten um das Ende der Regierung Heinrichs des V also um 1420 an Durch die Schweizer fand das Schlachtschwert auch in Italien einigen Eingang und zwar in Form zweihandiger Stecher 3 Spatmittelalter Bearbeiten Im spaten Mittelalter wurden die Kettenrustungen die bis zum Hochmittelalter die Rustungen dominierten stufenweise durch Plattenrustungen ersetzt Ein voll ausgebildeter Plattenpanzer bietet besseren Schutz als ein Kettenhemd und ermoglicht die Verkleinerung beziehungsweise die Aufgabe des Schildes Dadurch kann das Schwert effizient als Zweihandwaffe eingesetzt werden Zudem wurden Halbschwert Techniken entwickelt um Plattenpanzer zu uberwinden Diese Techniken bei denen eine Hand die Klinge des Schwertes ergreift setzten einen zweihandigen Einsatz des Schwertes voraus Im 15 Jahrhundert war das Bastardschwert schliesslich die beliebteste Schwertform uberhaupt Spatmittelalterliche Langschwerter konnen in die Typen XVA XVIA XVIIA XVIIIA XIX XX XXA und XXII unterteilt werden Diese Schwerter werden zum Teil bis ins fruhe 16 Jahrhundert verwendet Sie zeichnen sich in der Regel durch einen rautenformigen Klingenquerschnitt aus der sie von den Hohlkehlen Klingen der hochmittelalterlichen Typen unterscheidet Oft verjungt sich die Klinge zur Spitze hin deutlich Diese Entwicklung lauft in paralleler Weise bei den einhandigen Schwertern ab Zweihandschwerter des Spaten Mittelalters weisen Klingenlangen von etwa 80 115 cm aus die Griffe sind bis zu 40 cm lang 4 Neben diesen Zweihandschwertern kamen im Spatmittelalter auch gekrummte Zweihandsabel vor Diese waren jedoch deutlich seltener als entsprechende Schwertformen 5 Renaissance Bearbeiten Die Bidenhander der Renaissance unterschieden sich deutlich von den Mittelalterlichen Zweihandern Diese Waffen erreichten Gesamtlangen von 160 180 cm wobei der griffnahe Bereich eine Fehlscharfe aufweist also nicht scharf ist Diese Schwerter wurden nicht in einer Scheide getragen sondern uber die Schulter gelegt 6 Eine Sonderform ist die Flamberge Ein weiterer Zweihand Schwerttyp dieser Zeit ist das schottische Claymore Literatur BearbeitenWendelin Boeheim Handbuch der Waffenkunde Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18 Jahrhunderts E A Seemann Leipzig 1890 ISBN 3 8262 0212 0 Textarchiv Internet Archive Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt Thomas Laible Das Schwert Mythos und Wirklichkeit Wieland Bad Aibling 2006 ISBN 978 3 938711 05 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zweihander Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bihander Beidenhander Bidenhander Zweihander in Das grosse Kunstlexikon von P W Hartmann Einzelnachweise Bearbeiten Laible 2006 S 90 ff Laible 2006 S 94 ff Wendelin Boeheim 1890 2006 S 261 ff Laible 2006 S 98 ff Laible 2006 S 118 ff Laible 2006 S 109 Klingenwaffen nach Lange Messer Dolch Kurzschwert Langschwert Anderthalbhander Zweihander Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweihander amp oldid 217491995