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Das Zwangsarbeiter Mahnmal Transit ist ein Nurnberger Denkmal Es befindet sich am Plarrer einem Hauptverkehrsknotenpunkt der Nurnberger City knapp ausserhalb der Stadtmauer Anliegen ist das Gedenken an das Schicksal der Nurnberger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wachzuhalten Zwangsarbeiter Mahnmal Transit Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Prozess der Realisierung 1 2 Einweihung 2 Das Mahnmal im Detail 3 Standort 4 Kritik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenProzess der Realisierung Bearbeiten Die Realisierung des Mahnmals benotigte von der Beschlussfassung bis zur Einweihung 20 Jahre 1987 fasste der Nurnberger Stadtrat den Beschluss ein Mahnmal fur Nurnberger Zwangsarbeiter zu errichten Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte des Einsatzes der Zwangsarbeiter in Nurnberg wurde von der Bundesstiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft eingeleitet die mit der Auszahlung von Entschadigungen an Opfer nationalsozialistischen Unrechts betraut war Als Auftaktveranstaltung hierzu fungierte ein Zeitzeugengesprach das 2002 im Nurnberger Stadtarchiv stattfand Zeitzeuge Rob Zweermann monierte hier dass im Stadtgebiet Nurnberg keine Erinnerungsstatte fur die in Nurnberg eingesetzten Zwangsarbeiter existiere Seine Anregung ein Zeichen der Erinnerung zu setzen fand unter anderem die Unterstutzung von Professor Wolfgang Benz einem anerkannten Historiker Der Beschluss von 1987 erfuhr in der Folge neuen Aufwind nbsp Zwangsarbeiter Mahnmal DetailansichtDas Stadtarchiv sowie insbesondere Zeitzeuge Zweermann begleiteten den weiteren Prozess Die ausfuhrliche Recherche zur Geschichte ergab dass zwischen 1939 und 1945 ungefahr 100 000 Zwangsarbeiter aus mehr als 40 Landern bei etwa 150 Nurnberger Firmen eingesetzt worden waren Beschaftigungsschwerpunkt bildete hierbei die Rustungsindustrie jedoch fanden auch Einsatze im Einzelhandel und der Stadtverwaltung statt hier beispielsweise bei der Trummerbeseitigung nach Bombenangriffen Um geeignete Entwurfe fur die Gestaltung des Zwangsarbeitermahnmals zu erhalten beschloss der Kulturausschuss der Stadt Nurnberg am 8 Oktober 2004 einen beschrankten kunstlerischen Wettbewerb durchzufuhren und acht Kunstler hierzu einzuladen Im Folgejahr 2005 initiierte die Stadt Nurnberg die Wettbewerbsausschreibung welche der Munchner Bildhauer Hermann Pitz unter funf eingereichten Arbeiten mit seinem Entwurf Transit gewann Die Jury bestand aus zwolf Mitgliedern darunter Kulturreferentin und Baureferent der Stadt Nurnberg Stadtrate aller Parteien namhafte regionale und uberregionale Kunstler und Historiker sowie Rob Zweerman Zeitzeuge aus den Niederlanden Den Vorsitz fuhrte Peter Kampehl Nurnberger Kunstler und Vorsitzender des Beirates Bildende Kunst 1 Das Konzept des Objekts Transit uberzeugte zum einen funktional durch die gelungene Verknupfung von Strassen und U Bahnebene des Plarrers zum anderen gestalterisch da der Charakter des Mahnmals auch architektonisch bereichernd umgesetzt wurde 2 Die Einweihung des Denkmals fand am 15 Oktober 2007 im U Bahn Verteilergeschoss am Plarrer statt Einweihung Bearbeiten Auf Einladung der Stadt Nurnberg nahmen an der Einweihungsfeier ehemalige Zwangsarbeiter aus zahlreichen Landern wie beispielsweise den Niederlanden Polen und der Ukraine teil Die Gedenkrede hielt Professor Wladyslaw Bartoszewski geb 1922 in Warschau 3 dem von 1940 bis 1941 selbst Haftling im Konzentrationslager Auschwitz der Ehrentitel Gerechter unter den Volkern sowie der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zuerkannt worden war In seiner Rede bezeichnete er die Aufstellung des Mahnmals in Gemeinschaft mit den ehemaligen Zwangsarbeitern als einen wichtigen Schritt zur Aussohnung 4 Stellvertretend fur alle Zwangsarbeiter sprach Robert Zweermann aus Rotterdam selbst ehemaliger Zwangsarbeiter in Nurnberg und am Realisierungsprozess des Mahnmals massgeblich beteiligt Fur ihn ist das Mahnmal Transit ein sichtbares Zeichen das dem Wesen unserer damaligen gemeinsamen Existenz Gestalt gibt 5 Der Nurnberger Oberburgermeister Ulrich Maly stellt drei Funktionen des Mahnmals in seiner Ansprache heraus Es dient dem Gedenken der betroffenen Menschen die hier in Nurnberg ihrer Wurde beraubt wurden ist gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum dem Memorium Nurnberger Prozesse und dem Gelandeinformationssystem Ehemaliges Reichsparteitagsgelande Bestandteil der Erinnerungskultur der Stadt und tragt durch seinen informierenden dokumentierenden und konfrontativen Charakter dazu bei politische Verantwortung fur die deutsche Schuld zu ubernehmen 6 Das Mahnmal im Detail BearbeitenDas Mahnmal ist eine sechs Meter hohe trichterformige Skulptur Sie setzt sich aus 3000 Mannchen aus Aluminium zusammen die sich symbolhaft an den Handen fassen und an den Fussen miteinander verbunden sind Dieser Trichter ist auf einer Lichtkuppel der U Bahn Station am Plarrer platziert und kann so sowohl auf Strassenebene in Form einer Kuppel als auch unterirdisch in seiner Fortsetzung als Kegel im Foyer des Zwischengeschosses und der Fussgangerunterfuhrung besichtigt werden nbsp ErlauterungstafelAuf drei erlauternden Texttafeln steht das Wort Zwangsarbeit in zwolf Sprachen 7 dazu folgt eine Stellungnahme der Stadt Nurnberg 1939 1945 wurden Menschen ihrer Wurde beraubt Nurnberg die Stadt des Friedens und der Menschenrechte gedenkt des Leidens der auslandischen Arbeitskrafte die wahrend des Zweiten Weltkrieges hier in allen Bereichen der Wirtschaft eingesetzt waren und bekennt sich zu dem Unrecht das ihnen angetan wurde Text der Erlauterungstafel am Denkmal Insgesamt investierte die Stadt Nurnberg in die Realisierung des Mahnmals 50 000 Standort BearbeitenDas Mahnmal befindet sich am Nurnberger Plarrer einem Hauptverkehrsknotenpunkt in Nurnberg Der Standort erinnert zum einen an den ehemaligen Plarrer Automat eine grosszugig gestaltete Wartehalle mit Wirtsstube und offentlichen Fernsprechern der fur die Zwangsarbeiter ein beliebter Treffpunkt war und als unauffallige Informations und Warentauschborse grosse Bedeutung besass Zum anderen soll durch die zentrale Lage die Geschichte der in Nurnberg eingesetzten Zwangsarbeiter im Gedachtnis der Stadt ihrer Burger und Gaste bleiben 8 Kritik BearbeitenRob Zweermann Sprecher der ehemaligen Zwangsarbeiter in Nurnberg kritisierte in einem Interview mit Herrmann Pitz die Langwierigkeit des Prozesses der zur Realisierung des Mahnmals fuhrte 9 Fehlendes Verstandnis und wiederholte Verzogerungen seitens der Stadtverwaltung verlangten den Unterstutzern viel Geduld und Durchhaltevermogen ab Diese Problematik ist auch von der Nurnberger Presse aufgegriffen worden Den von der Stadt Nurnberg bereitgestellten Etat von 50 000 bezeichnete Zweermann als durftig Er stellte ihn in Relation zu der Anzahl der in Nurnberg untergebrachten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und errechnete pro Person einen Betrag von 0 50 Euro 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwangsarbeiter Mahnmal Transit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nurnberg online Zwangsarbeit in Nurnberg Denkmaler und Gedenkstatten Stadtratsbeschluss zur Anfertigung der Erlauterungstafeln PDF 1 4 MB Einzelnachweise Bearbeiten Pressemitteilung der Stadt Nurnberg zur Entscheidung des Preisgerichts Bericht der VAG Seite 6 Memento vom 11 Februar 2011 im Internet Archive PDF 486 kB Mahnmal Transit erinnert an NS Zwangsarbeiter Der Standard 24 Oktober 2007 Bericht in der osterreichischen Tageszeitung Der Standard am 24 Oktober 2007 Pressemitteilung Nurnberg Rede von Dr Ulrich Maly PDF 23 kB Die dritte Sprache auf beiden Seiten der Tafel besteht aus zwei Zeilen Zwangsarbeit in Nurnberg Debakel geht weiter Letzte Zwangsarbeiter warten weiter auf ein Mahnmal Nordbayern Online 2 August 2006 Das Zwangsarbeitermahnmal Transit Eine Dokumentation49 448305555556 11 065555555556 Koordinaten 49 26 53 9 N 11 3 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwangsarbeiter Mahnmal Transit amp oldid 226932655