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Als Zulieferpyramide englisch supply pyramid auch Zuliefernetzwerk oder Zulieferkette wird die Struktur der Lieferanten bis hin zum Produzenten des Endproduktes bezeichnet Letzter wird auch kurz als OEM bezeichnet von englisch Original Equipment Manufacturer fur deutsch Originalausrustungshersteller also Erstausruster Der OEM steht an der Spitze der Pyramide deren Rest durch die Lieferkette gebildet wird Systematische Darstellung der ZulieferpyramideIn der Automobilindustrie pragte sich eine Pyramiden Struktur aus an deren Spitze das lokale Unternehmen steht der Automobilproduzent Dieser beschafft Produkte von wenigen Systemlieferanten welche wiederum selbst von Modullieferanten Produkte beschaffen Die Pyramide setzt sich fort mit den Typen Komponentenlieferanten und Teilelieferanten Lieferanten auf unteren Stufen der Pyramide konnen dabei auch Stufen uberspringen und hohere Lieferanten oder den OEM direkt beliefern Die Lieferanten werden abhangig vom Abstand zum OEM innerhalb der Pyramide als Tier 1 Tier 2 etc bezeichnet von englisch tier fur deutsch Ebene oder Rang Gangig sind auch die Bezeichnungen First Tier deutsch Erste Ebene also direkter Lieferant an einen OEM Second Tier deutsch Zweite Ebene etc Dadurch wird die Sublieferantenstruktur gekennzeichnet Die Entstehung von Zulieferpyramiden haben auch die Entwicklung der Verfahren des Qualitatsmanagements wie z B der Auditierung und von Verhaltenskodizes zwischen Lieferanten und Abnehmern stimuliert da aufgrund der Just in time Lieferung keine durchgangigen Eingangskontrollen mehr moglich sind Dynamik und Risiken von Zulieferpyramiden BearbeitenAufgrund der Komplexitat der zunehmend eng gekoppelten 1 internationalen Logistikketten und deren Storanfalligkeit bedarf es heute einer intensiven Analyse der Risiken in Zuliefernetzwerken die durch das Zusammentreffen mehrerer Fehler und Ausfalle leicht eskalieren konnen 2 Durch die digitale Transformation verschieben sich seit den 2010er Jahren die Gewichte und Wertschopfungsanteile in den Zulieferpyramiden zugunsten der Softwarehersteller deren Produkte an verschiedenen Stellen in die Wertschopfung einfliessen Schon 2006 betrug der Anteil der Elektrik und Elektronik bis zu 40 der Herstellkosten von PKWs Bei standig steigendem Softewareanteil ergibt sich z T eine Technologiefuhrerschaft und eine Marktkapitalisierung die zur Neukonfiguration der gesamten Wertschopfungskette durch grosse IT Unternehmen fuhren kann So ist es denkbar dass sich Teile der Automobilindustrie und ihrer Elektronikzulieferer durch die Entwicklung hin zum autonomen Fahren durch Vorwartsintegration der Wertschopfungskette in Zulieferer oder zumindest allenfalls noch gleichberechtigte Kooperationspartner der Softwareindustrie verwandeln 3 Die Beziehungen zwischen den Partnern in der Wertschopfungskette durften daher wegen der lizenzrechtlichen Probleme die sich aus der Verwendung von Software verschiedener Erstausruster ergeben in juristischer Hinsicht immer komplizierter werden Literatur BearbeitenS M Wagner Strategisches Lieferantenmanagement in Industrieunternehmen eine empirische Untersuchung von Gestaltungskonzepten Lang Frankfurt am Main u a 2001 ISBN 3 631 36225 0 Zugl St Gallen Univ Diss 2000 Einzelnachweise Bearbeiten Zum Begriff und zu den Risiken der engen Kopplung C Perrow Normale Katastrophen Die unvermeidlichen Risiken der Grosstechnik Campus Frankfurt 1987 1992 ISBN 3 593 34125 5 D Reh Entwicklung einer Methodik zur logistischen Risikoanalyse in Produktions und Zuliefernetzwerken Fraunhofer Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8396 0049 8 Ricardo Buttner Software in der Automobilindustrie Eine okonomische Betrachtung zu den wirkenden Wettbewerbskraften in der Wertschopfungskette In Zeitschrift fur die gesamte Wertschopfungskette Automobilwirtschaft ZfAW 9 2006 4 S 69 71 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zulieferpyramide amp oldid 227509909