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Die Wuggelmuhle ist ein Wohnplatz der Stadt Friedland im Landkreis Oder Spree Brandenburg Die Wassermuhle an der Wuggel wurde wahrscheinlich bereits 1406 erstmals urkundlich erwahnt der Muller als Paddenmuller 1517 erscheint sie erstmals erkennbar unter dem Namen Gugelmole 1666 dann unter dem Namen Wuggelmuhle 1951 wurde der damalige Muller Reinhold Miersch verhaftet verurteilt und enteignet und der Muhlenbetrieb wurde eingestellt Die Wuggelmuhle wurde ein kreisgefuhrtes volkseigenes Gut 1992 wurde die Verurteilung und Enteignung aufgehoben und die Wuggelmuhle der Familie des fruheren Besitzers ruckubertragen MuhlengebaudeLage BearbeitenDer Wohnplatz Wuggelmuhle liegt 1 8 km sudsudwestlich des Stadtkerns von Friedland fast unmittelbar an der B 168 Richtung Lieberose und Cottbus Nur etwa 400 Meter weiter ostsudostlich liegt ein weiteres Gehoft der fruhere Wohnplatz Lehmann s Ziegelei heutiger Strassenname Friedlander Ausbau nbsp Mollen Wuggelmuhle Ausschnitt aus dem Urmesstischblatt Bl 3951 Trebatsch von 1846Geschichte BearbeitenDer erste urkundliche Hinweis auf die Wuggelmuhle findet sich im Friedlander Stadtbuch von 1406 das aber nur noch in einer Abschrift von 1662 erhalten ist Dort ist von einem Paddenmuller und einem Puchermuller die Rede wahrend der Begriff Wuggelmuhle Wuggelmuller nicht vorkommt Aufgrund der im Stadtbuch bzw der Abschrift angegebenen Grenzbeschreibungen musste es sich bei einer der zwei Muhlen Puchermuhle Paddenmuhle um die erst spater so genannte Wuggelmuhle handeln Nach der Notiz in August Hanselers Arbeit Das Ordensamt Friedland nach dem Dreissigjahrigen Kriege die nach dem Dreissigjahrigen Krieg niedergeschrieben wurde gab es vor undenklichen Zeiten eine Muhle welche die Puchermuhle genannt worden nunmehr aber ist alles zugrunde eingegangen 1 Also durfte es sich um die Paddenmuhle gehandelt haben die spater Wuggelmuhle genannt wurde 2 In einer Urkunde von 1517 wird sie nun erstmals im Namen erkennbar Gugelmole genannt 3 1542 heisst sie urkundlich Ugelmuhle Paddenmuller Paddenmuhle und Puchermuller Puchermuhle kommen nun nicht mehr vor 1620 ist sie sogar die Hugelmuhle 1666 erscheint die Wassermuhle nun erstmals unter dem Namen Wuggelmuhle In folgenden Nennungen der Muhle kommt auch der Begriff Huggelmuhle vor Sie war eine Mahlzwangsmuhle in der die Einwohner von Gunthersdorf Lindow und Zeust ihr Getreide mahlen lassen mussten Erst wenn ihr Getreide nach drei Tagen dort nicht gemahlen worden war durften sie sich auch an eine andere Amtsmuhle wenden Die Wuggelmuhle war eine Erbpachtmuhle die dem Johanniterordensamt Friedland jahrlich zwei Wispel Korn als Pacht zahlen musste Ausserdem musste der Wuggelmuller noch Kontribution an die Stadt Friedland bezahlen Sie war also keine reine Privatmuhle sondern das Obereigentum gehorte formal dem Ordensamt Friedland Im Dreissigjahrigen Krieg wurden nicht nur die Dorfer sondern auch die Muhlen der weiteren Umgebung von Friedland stark beschadigt oder wurden niedergebrannt 4 1 So wurde auch die Wuggelmuhle zerstort oder zumindest so stark beschadigt dass das Ordensamt Friedland dem Wuggelmuller Martin Honigk 29 Taler zum Wiederaufbau der Muhle bereitstellte 5 1644 bis 1646 war Jakob Biglizes Muhlenmeister auf der Wuggelmuhle 1652 war sie in den Besitz von Gottfried Henning ubergegangen 4 Er musste fur die burgerliche Freiheit und die Hutung jahrlich eine halbe Tonne Bier und Braten an die Stadt Friedland bezahlen 1679 wurde er aber vom Ordenshauptmann Carl Philipp von Klitzing davon befreit da er die gewohnlichen Burgerlasten mittrug und diese Extra Gebuhr daher unrechtmassig war 1 Vermutlich blieb die Familie Henning nun uber die nachsten 200 Jahre im Besitz der Wuggelmuhle 1741 bat der Wuggelmuller Hennig um Bauholz zur Reparatur des Muhlenhauses und der Freiarche 6 1767 wurde bei der Wuggelmuhle eine Brucke uber die Wuggel gebaut 7 1818 stand im Wohnplatz Wuggelmuhle ein Wohnhaus in dem acht Personen wohnten 8 1836 gehorte die Wuggelmuhle einem Muhlenmeister Jacky Auch 1840 hatte die Wuggelmuhle acht Einwohner 9 1845 wurde der damalige Muhlenmeister der Wuggelmuhle Putz fur die Aufhebung des Mahlzwanges entschadigt 10 1848 wurde die Wuggelmuhle zum Verkauf angeboten Sie wird als Wassermuhle mit zwei Mahlgangen nebst Cylinder und stehendem Vorgelege und neun Hirsestampfen beschrieben Zur Muhle gehorten zwei Hufen Land Weizenboden wie der Verkaufer bemerkte Garten Wiesen eine Ziegelei und die Brennereigerechtigkeit 11 1856 hatte die Wuggelmuhle 12 Einwohner 12 1864 wohnten sogar elf Personen in dem einen Wohnhaus 13 1871 ist die Muhle unter dem Namen Wassermuhle Fuchsberg aufgefuhrt nach dem nahe gelegenen Fuchsberg 14 1873 ging die Wuggelmuhle in den Besitz von Friedrich Witte uber 1885 kaufte Muhlenmeister Reinhold Hensel die Wuggelmuhle 4 Er legte 1890 um und unterhalb der Muhle Karpfenteiche an Mullermeister Reinhold Hensel ist im Adressbuch des Spreewaldes von 1929 30 als Muhlenbesitzer aufgefuhrt 15 Er starb 1933 ihm folgte sein Enkelsohn Reinhold Miersch nach Reinhold Miersch konnte den Betrieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch einige Jahre weiterfuhren 1951 wurde er unter dem Vorwurf Verdacht auf Wirtschaftsvergehen verhaftet verurteilt und enteignet Die Wuggelmuhle wurde nun ab 1951 ein kreisgefuhrter volkseigener Betrieb VEB K Der Muhlenbetrieb wurde eingestellt das muhlentechnische Inventar wurde abgebaut und wahrscheinlich verkauft Die Teiche wurden weiter benutzt Die Scheune diente uber viele Jahre als Lager des Konsument Warenhauses Frankfurt Oder 5 Im Juli 1992 wurde die Verurteilung von Reinhold Miersch aufgehoben und der Besitz an die Familie Miersch ruckubertragen 1999 wurde die Wuggelmuhle an die Herren Janke und Meng verkauft 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c August Hanseler Das Ordensamt Friedland nach dem Dreissigjahrigen Kriege Aufgrund des Amtshausbuches von 1665 Niederlausitzer Mitteilungen 23 91 114 Guben 1935 Gerhard Kruger Das Ordensamt Friedland Buchdruckerei Ernst Thelow Lubben Spreewald 1937 Die Muhlen im Amte Friedland S 10 20 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Heinrich Tunckel von Bernitzko Landvogt der Niederlausitz bekundet dass er auf Grund entsprechender Unterlagen die Caspar von Maltitz als Vormund der Witwe Caspars von Kockritz Katharina vorgelegt hat wonach selbige im Einverstandnis der Gebruder Caspar Johann Heinrich und Poppo von Kockritz ein Leibgedinge von 4 000 rheinischen Gulden erhalten soll sowie auf Grund eines an ihn und die Stande der Niederlausitz ergangenen Auftrags Wladislaws II Konigs von Ungarn Kroatien und Bohmen Markgrafen der Lausitz Katharina von Kockritz mit nachstehendem Leibgedinge ausgestattet hat das Schloss Friedland mit den drei Vorwerken zu Friedland samt freier Schaferei und Viehtrift in den Dorfern Weichensdorf und Reudnitz den Wiesenwachs im Dorf Zulichendorf und nach Friedland zu mit den Weinlagen Kalkbruchen Heiden und Getreidewiesen sowie die funf Dorfer Zeust Leissnitz Reudnitz Klein Briesen und Gunthersdorf mit den Muhlen der Gugelmole der Merczmole der Khlingemole der Oelsmole der newe Mole und den am Schloss gelegenen mit den zwei Teichen samt allen Diensten und Gerichten Aus den Einkunften darf die Witwe jahrlich 200 Gulden verbrauchen was daruber einkommt soll den Erben Caspars von Kockritz bzw deren Vormundern zustehen Im Fall dass die Herrschaft Friedland verkauft oder verpfandet wird soll die Witwe das Schloss nicht eher zu raumen verpflichtet sein ehe ihr nicht die 4 000 Gulden Leibgedinge gezahlt worden sind Er benennt Christoph von Kalckreuth zu Altdobern als Einweiser und Caspar von Maltitz als Vormund 1517 April 3 a b c August Hanseler Muhlen in der Umgebung von Friedland Lubbener Kreiskalender 1934 75 76 Lubben 1934 a b c Die Muhlen des Amtes Friedland auf den Internetseiten der Stadt Friedland Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Bitten des Wuggelmullers Hennig und des Martin Petermann aus Olsen um Bauholz zur Reparatur des Muhlenhauses und der Freiarche bzw Bau eines kleinen Stalles 1741 1765 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Bruckenbau bei der Wuggelmuhle 1767 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O 388 S G Hayn Berlin 1820 S 219 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O 270 S Frankfurt a O Gustav Harnecker s Buchhandlung 1844 Online bei Google Books S 166 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Mahlzwangsentschadigung des Muhlenmeisters der Wuggelmuhle Putz in Friedland 1845 1846 Koniglich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen zweite Beilage no 34 vom 10 Februar 1848 Online bei Google Books Guthlein Topographische Uebersicht des Appelationsgerichts Departements Frankfurt a O Frankfurt a O 1856 Online bei Google Books S XXXII Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O 346 S Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 Online bei Google Books Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 II Provinz Brandenburg Verlag der Koniglichen Statistischen Bureaus Dr Engel Berlin 1873 Online bei Google Books S 192 Der Spreewald Deutschlands grosster und schonster Naturpark und seine Bewohner 1929 30 Adressbuch Einwohnerbuch fur den Kreis Lubben die Stadte Lubbenau Vetschau Lieberose Friedland und den ubrigen Spreewald F R Kleinjung Verlagsanstalt Liegnitz 1929 hier zum Download 52 087549 14 260471 Koordinaten 52 5 15 2 N 14 15 37 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wuggelmuhle amp oldid 213087811