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Der Wortuberlegenheitseffekt besagt dass ein Leser ganze Worter einer Sprache schneller und mit einer kleineren Fehlerrate erkennt als einzelstehende Buchstaben und Nichtworter zufallige Buchstabenkombinationen welche sich aus denselben Buchstaben zusammensetzen Buchstaben sind demnach innerhalb eines Wortes leichter zu identifizieren als wenn sie einzeln stehen oder maskiert zum Beispiel innerhalb einer Folge von Buchstaben wie XXXXX angeboten werden Bereits James McKeen Cattell ein Pionier der US amerikanischen Psychologie berichtete dass Buchstaben leichter gelesen werden wenn sie ein Wort bilden als wenn sie kein Wort ergeben Die Worterkennung lauft demnach flussiger ab Dieser mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitstheorie erst plausibel gemachte und spater von dem Experimentalpsychologen Gerald M Reicher uberprufte Befund den Reicher 1969 demonstrierte gilt als Hauptbeweis fur die dynamische und aktive Eigenschaft der Sprachwahrnehmung Verlauft die Verarbeitung visueller Information schon sehr effizient dann ist die Verarbeitung schriftlicher Sprache zusatzlich durch den Wortuberlegenheitseffekt organisiert Die Effizienz des Leseprozesses bemisst sich nach der Lesegeschwindigkeit Der Leser liest im Durchschnitt 250 300 Worter pro Minute Pro Wort ergibt dies eine Zeitspanne von nur 200 300 Millisekunden Der Wortuberlegenheitseffekt zeigt sich bei langeren Buchstabenfolgen ausgepragter als bei kurzeren Dies gilt auch bei einer langeren Latenzzeit zwischen Darbietung des Stimulus und der Reaktionswahl Daraus folgt dass der markanteste Unterschied zwischen der Verarbeitung von Wortern und Rezeption anderer visueller Reize darin besteht dass das Gehirn Worter schneller in einen effizienten Speichermodus ubertragt Dabei wird davon ausgegangen dass die Buchstabenfolge auf bereits abgespeicherten sprachlichen Strukturen abgebildet wird Jene Strukturen konnen zum einen im inneren Lexikon abgespeicherte Worter sein Zum anderen kann der Ubersetzungsprozess auch ein produktives System sein welches die Ausbildung neuer Formen in einer Sprache ermoglicht eine Erklarung der Pseudowortuberlegenheit Das phonologische Rekodieren stellt eine der Moglichkeiten zur Ubertragung dar Haufige Worter zeigen keine Uberlegenheit gegenuber weniger haufigen Inhaltsverzeichnis 1 Testaufbau 2 Ergebnis 3 Siehe auch 4 QuellenTestaufbau Bearbeiten nbsp Ergebnis Bearbeiten nbsp Siehe auch BearbeitenPriming Bahnung Semantisches Priming Stroop EffektQuellen BearbeitenH Gunther Studien zur visuellen Worterkennung 1983 S 1 190 Helmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 2000 Studie von David Meyer und Roger Schvaneveldt 1971 George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 145 148 Der Wortuberlegenheitseffekt und 304 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wortuberlegenheitseffekt amp oldid 234799636