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Der Workload Manager WLM ist ein integraler Bestandteil des z OS Grossrechner Betriebssystems von IBM Es ist die Komponente die fur die Arbeit auf einem z OS den Zugang zu den Betriebsmitteln steuert Ferner stellt er Daten zur Verfugung die zur Lastverteilung innerhalb eines Parallel Sysplex genutzt werden konnen Eigenschaften BearbeitenAuf einem Grossrechner ist ein priorisierter Zugang zu Betriebsmitteln notwendig da viele unterschiedliche Anwendungen den Rechner gleichzeitig nutzen und eine den Kundenwunschen entsprechende Ressourcenverteilung erfolgen muss Der Workload Manager ist somit die zentrale Komponente die eine verlassliche Ausfuhrungszeit von Arbeitseinheiten unter z OS garantiert und somit eine Grundvoraussetzung fur einen verlasslichen Zugriff auf Datenbanksysteme ermoglicht WLM steuert die Betriebsmittelvergabe auf der Basis von Dienstklassen im Fachbegriff Service Classes Arbeitseinheiten werden den Dienstklassen uber einen Klassifizierungsmechanismus zugeordnet Die Klassifizierung wird durch den Systemverwalter des z OS Systems vorgenommen und kann anhand von Attributen die fur die Programmprodukte unter z OS existieren vorgenommen werden Beispielhafte Attribute sind Benutzernamen Transaktionsnamen Transaktionsklassen oder Programmnamen die in den Anwendungen verwendet werden Als weiteres definiert der Verwalter eine Zielvorgabe fur die Dienstklassen Die Zielvorgabe kann die durchschnittliche Antwortzeit der Arbeitseinheiten die in der Klasse laufen umfassen einen prozentualen Anteil der Arbeitseinheiten die in einer bestimmten Zeit enden sollen oder eine durchsatzorientierte Vorgabe darstellen Welches Ziel fur eine Dienstklasse vergeben werden kann hangt davon ab wie viele Informationen der Workload Manager uber die Anwendungen erhalt Neben der Zielvorgabe wird jeder Dienstklasse eine Wichtigkeit zugeordnet die festlegt welche Klassen bevorzugt bzw benachteiligt werden sollen wenn die Betriebsmittel im System nicht mehr ausreichend zur Verfugung stehen WLM benutzt einen Regelmechanismus um zur Laufzeit den Zugang zu den Betriebsmitteln zu steuern Dazu werden kontinuierlich Daten aus dem z OS System gesammelt Dies sind Informationen uber die Wartezustande der Arbeitseinheiten auf die Betriebsmittel die Anzahl der laufenden Arbeitseinheiten und deren Abarbeitungszeiten Die Informationen werden in Dienstklassen zusammengefasst entsprechend der Klassifizierung die durch den Systemverwalter vorgenommen wurde Dann wird auf der Basis dieser Informationen die Zielerfullung fur jede Klasse berechnet und falls notwendig der Zugang zu den Betriebsmitteln angepasst Die Anpassung erfolgt immer in Abhangigkeit von der Wichtigkeit der Klassen und dem Grad in dem das Ziel verfehlt wird Das heisst die wichtigste Klasse die am weitesten ihr vorgegebenes Ziel verfehlt hat wird als erste betrachtet und die Klassen mit der geringsten Wichtigkeit sind die potenziellen Kandidaten um Betriebsmittel abzugeben Dabei wird allerdings berucksichtigt ob ein potenzieller Spender Donor auch tatsachlich das benotigte Betriebsmittel verwendet Dieser Regelmechanismus lauft alle 10 Sekunden im z OS ab In der Zwischenzeit werden die Daten fur das nachste Berechnungsintervall gesammelt Ein Berechnungsintervall endet wenn eine Anpassung zugunsten einer Dienstklasse durchgefuhrt werden kann WLM steuert den Zugang zu den Prozessoren und E A Einheiten des Systems den Zugang zum Speicher und die Bereitstellung von Adressraumen um Programme fur bestimmte Anwendungen abarbeiten zu lassen Der Zugang zu den Prozessoren wird zum Beispiel uber Dispatch Priorities geregelt Dazu wird allen Arbeitseinheiten einer Dienstklasse dieselbe Prioritat zugeordnet wobei jedoch die Vergabe dieser Prioritat nicht in jedem Fall mit der Definition der Wichtigkeit der Dienstklasse ubereinstimmen muss Vielmehr orientiert sie sich an der aktuellen Auslastung des Systems den Anforderungen der Klasse und ihrer Zielerfullung Dieses Verhalten des z OS WLM nennt man auch zielorientiertes Workload Management und es ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium zum anteilsorientierten Workload Management bei dem feste Zugange zu den Betriebsmitteln vergeben werden Letzteres findet sich haufig in Workload Management Komponenten von Unix Systemen Der zweite essenzielle Unterschied des z OS WLM zu anderen Workload Management Komponenten ist die starke Verflechtung mit den Anwendungen und Programmprodukten die unter einem z OS Betriebssystem ablaufen So ist es durch die standige Kommunikation zwischen dem WLM und diesen Anwendungen moglich die Transaktionen der Anwendungen zu erkennen und im System durch den WLM zu steuern Dies ist bis dato auf keinem anderen System moglich in denen jedwede Steuerung auf Prozesse begrenzt ist Neben der Steuerung eines Systems bietet der z OS WLM eine Reihe von Schnittstellen die es Lastverteilungskomponenten erlauben Informationen aus dem System zu erhalten um eine intelligente Verteilung von Arbeit auf eines oder mehrere z OS Systeme vorzunehmen Mehrere z OS Systeme konnen in einem Parallel Sysplex zusammengeschaltet werden und diese Kombination wird ebenfalls unterstutzt um nach aussen ein einheitliches Bild abzugeben z OS WLM verfugt ausserdem uber eine Reihe von weiteren Funktionen die die Lastverteilung auf einem physischen System zwischen mehreren logischen Systemen unterstutzen und den Zugang zu grossen Plattenfarmen in Abhangigkeit von der darauf zugreifenden Arbeit steuern Literatur BearbeitenMichael Teuffel Robert Vaupel Das Betriebssystem z OS und die zSeries Oldenbourg Verlag Munchen 2004 ISBN 3 486 27528 3 Paola Bari et al System Programmer s Guide to Workload Management IBM Redbook SG24 6472Weblinks BearbeitenOffizielle WLM Homepage englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Workload Manager amp oldid 218814731