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Wohin die Zuge fahren ist ein 1948 entstandener deutscher Spielfilm von Boleslaw Barlog mit Heidemarie Hatheyer Carl Raddatz und Gunnar Moller in den Hauptrollen FilmTitel Wohin die Zuge fahrenProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1949Lange 98 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Boleslaw BarlogDrehbuch Walter UlbrichProduktion Alexander Krafft Anton Weber Arbeitsgemeinschaft Film GmbH Freiburg i Br Musik Wolfgang ZellerKamera Klaus von RautenfeldSchnitt Fritz StapenhorstBesetzungHeidemarie Hatheyer Fanny Forster Carl Raddatz Max Engler Gunnar Moller Gustav Dussmann sein Freund Ursula Wedekind Hannele ein kleines Madchen Hanna Rucker Martha Oskar Hocker Bahnpolizist Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Wissenswertes 4 Kritiken 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenMax Engler und sein junger Bekannter Gustav Dussmann sind sich auf einem Guterbahnhof dort wohin die titelgebenden Zuge fahren im Hunger und Mangeljahr 1948 begegnet Sie beide sind zwei typisch deutsche Heimatlose jener Zeit zwei Entwurzelte die den Krieg mit Muhen uberlebt haben und sich in der in Trummern liegenden Heimat nur sehr schwer wieder einfinden konnen Ohne ein Dach uber dem Kopf und ohne Familie die irgendwo auf einen wartet spielt sich ihr Dasein auf der Landstrasse und zwischen Ruinen in Guterwagen und im Nachtasyl ab Um wenigstens etwas zu beissen zu haben versuchen sich beide Manner als Heiratsschwindler bei wohlhabenden Bauerntochtern Max treibt uberdies der unbedingte Wille auf diesem ungewohnlichen Weg seine Verlobte Martha wieder zu finden Eines Tages meldet sich auf eine in der Zeitung geschalteten Anzeige eine bodenstandige junge Frau die sich hingebungsvoll um das von ihr aufgelesene Findelkind Hannele kummert Sie heisst Fanny Forster wurde einst aus Bayern nach Freiburg evakuiert und haust nun mehr schlecht als recht in einer baufalligen Hausruine Sie beginnt sich in den gestandenen Max zu verlieben Wahrenddessen gerat dessen junger Kumpel Gustav in Konflikt mit dem Gesetz und muss vorubergehend ins Gefangnis Als Max ansehen muss dass sich seine wieder aufgetauchte Martha an den Hals eines amerikanischen Besatzungssoldaten geworfen hat ist er zutiefst enttauscht und zeigt sich fur Fanny offen Beide haben nun beste Chancen fur eine gemeinsame Zukunft Max nimmt sich vor nach Gustavs Entlassung ihm als guter Freund beim Neuanfang zur Seite zu stehen Produktionsnotizen BearbeitenWohin die Zuge fahren entstand als erster in der franzosischen Besatzungszone gedrehter Film vermutlich in der ersten Jahreshalfte 1948 im Atelier Freiburg sowie in der Stadt und Umgebung von Freiburg der Heimstatte der den Film herstellenden Produktionsfirma Zwischen Drehzeit und Premiere verstrich rund ein Jahr Der Streifen passierte im April 1949 die alliierte Filmzensur und wurde am 3 Juni 1949 in Freiburg uraufgefuhrt Die Berliner Premiere war am 14 Juli 1949 Die bisher einzige Fernsehausstrahlung erfolgte 1955 in der ARD Der Film gilt als verschollen Erich Holder wirkte als Produktionsleiter Carl L Kirmse entwarf die Filmbauten Theo Nischwitz gestaltete die Spezialeffekte Als Standfotograf wurde der spater bundesweit bekannte Modefotograf Hubs Floter engagiert 1 Zudem wirkten rund 200 Komparsen sowie die komplette Fussballmannschaft des FFC mit Wohin die Zuge fahren war ein deutscher Beitrag bei den X Internationalen Filmfestspielen von Venedig die zwischen dem 11 August und dem 1 September 1949 stattfanden Wissenswertes BearbeitenWohin die Zuge fahren die letzte Kinoinszenierung des Theatermannes Barlog gilt als einer der letzten sog Trummerfilme der Bundesrepublik Nach der Einfuhrung der DM in Nachfolge der Reichsmark und mit der Grundung der Bundesrepublik Deutschland hatte sich dieses Filmgenre uberlebt und zahlreiche Kinoganger wollten nunmehr bevorzugt heiter belangloses Entertainment sehen wie Katchen fur alles Nach Regen scheint Sonne Krach im Hinterhaus Nichts als Zufalle Um eine Nasenlange und Die Freunde meiner Frau allesamt Filme die wie Wohin die Zuge fahren 1949 in den Lichtspieltheatern anliefen Dementsprechend entwickelte sich die hier erzahlte triste Geschichte an den Kinokassen zu einem grandiosen Flop 2 nicht zuletzt auch aufgrund der betrachtlichen Kosten von 1 2 Millionen DM 3 Ein Zeitgenosse erklarte die Ablehnung des Films durch das Publikum und das damit einhergehende finanzielle Debakel in der Wirtschaftszeitung vom 16 Juli 1949 wie folgt Das Publikum fuhlt sich den Zeiten der Personenbeforderung in Guterzugen schon zu fern um daran noch ein aktuelles und nicht weit genug entfernt um daran schon ein historisches Interesse zu nehmen In zehn oder zwanzig Jahre werden diese Filme vielleicht als Dokumente der Vergangenheit eine verspatete Anerkennung ernten Im Moment bedeuten sie fur manche Firmen den Ruin Die von den Militarregierungen erzwungene Zersplitterung der Produktion zeigt sich hier von der nachteiligsten Seite Ein Konzern kann das Versagen eines Filmes eher mit den Gewinnen aus anderen Filmen ausgleichen Die Frage der kunstlerischen Qualitat spielt bei der rigorosen Ablehnung dieser Filme durch das Publikum kaum eine Rolle Die Stars wie Heidemarie Hatheyer und Karl Raddatz gehoren zu den zugkraftigsten des deutschen Films Es ist das Thema die Atmosphare das Milieu von Krieg und Nachkrieg was hier abgelehnt wird Nicht nur in Deutschland sondern zunehmend auch im Ausland Das Publikum verlor in allen Landern rasch den Geschmack am Anblick vergangener Not und Verzweiflung 4 Kritiken BearbeitenIn Der Spiegel war zu lesen Diese Geschichte wirkt in der Realitat des ruinosen Schauplatzes kunstlich heraufbeschworen Boleslav Barlog Berlins agilster Nachkriegsregisseur der Herr des premierenreichen Steglitzer Schlosstheaters holt mehr an echtem Gefuhl aus ihr heraus als darin zu vermuten ist Der Film muntert trotz der Ruinen auf Das liegt an Barlogs Regie Und an Heidemarie Hatheyer Sie ist als Fanny beruhigend fraulich und selbstsicher Man vermag selbst in den Augenblicken ihrer besonderen Verlassenheit nicht recht um sie zu bangen 5 ein Heimkehrerthema das in kammerspielhaftem Ton ansehnlich inszeniert gut ausgeleuchtet und dargestellt ist Lexikon des Internationalen Films 6 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Tast Nach Regen scheint Sonne Eine Filmproduktion von Alexander Krafft und Anton Weber 1949 Schellerten 2005 ISBN 978 3 88842 031 3 S 29 Wohin die Zuge fahren auf freiburg film de nicht mehr verfugbar Wohin die Zuge fahren in Der Spiegel 24 1949 Wohin die Zuge fahren auf geschichte projekte hannover de nicht mehr verfugbar Kritik in Der Spiegel vom 9 Juni 1949 Wohin die Zuge fahren im Lexikon des internationalen Films abgerufen am 1 Juli 2019Weblinks BearbeitenWohin die Zuge fahren in der Internet Movie Database englisch Wohin die Zuge fahren bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wohin die Zuge fahren amp oldid 231283101