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Wilhelm von Miller 9 Dezember 1848 in Munchen 1 Marz 1899 ebenda war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer in den Bereichen Analytische Chemie Organische Chemie und Elektrochemie Wilhelm von Miller um 1885Nachruf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Schriften 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn von Ferdinand von Miller und ein Bruder von Ferdinand Freiherr von Miller und Oskar von Miller Er studierte zunachst auf Wunsch der Eltern ab 1869 Jura in Berlin wandte sich dann aber der Chemie zu nachdem er nebenbei Vorlesungen bei Justus von Liebig gehort hatte 1871 bis 1874 studierte er Chemie an der Technischen Hochschule Munchen bei Emil Erlenmeyer an der Universitat gab es damals kein chemisches Labor mit der Promotion 1874 an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1875 habilitierte er sich wahrend er Assistent von Erlenmeyer war und unternahm dann eine Studienreise an verschiedene deutsche Universitaten unter anderem 1880 zu August Wilhelm von Hofmann in Berlin Danach war er wieder an der Technischen Hochschule Munchen an der er 1883 ordentlicher Professor fur Allgemeine Chemie als Nachfolger von Erlenmeyer wurde Im Jahr 1887 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Wilhelm von Miller war verheiratet mit Helene Sedlmayr 1858 1926 einer Tochter von Gabriel Sedlmayr dem Jungeren 1811 1891 dem Besitzer des Spatenbraus in Munchen 1 Bereits vor seinem plotzlichen Tod 1899 wurde die Allgemeine Chemie aufgeteilt in die Bereiche Anorganische und Physikalische Chemie sowie Organische Chemie Letztere war von 1892 bis 1897 durch Heinrich Kiliani danach kommissarisch von Industriechemiker Gustav Schultz betreut und erst 1905 wieder von Andreas Lipp besetzt Wirken BearbeitenEr richtete in Munchen das erste elektrochemische Labor an einer deutschen Universitat ein sowie ein Rontgenlabor Diese finanzierte er grosstenteils mit privaten Mitteln Er untersuchte diverse Farbstoffe wie die damals um 1880 neuen Farbstoffe Rouge francais 2 und Biebricher Scharlach den von Hochst produzierten Textilfarbstoff Aldehydgrun Karmin Chinaldin Schiffsche Basen untersuchte organische Verbindungen mit Elektrolyse und fuhrte Tropaeolin O als PH Indikator in die Analytik ein Die Doebner Miller Reaktion zur Chinolin bzw Chinaldinsynthese ist nach ihm und Oscar Doebner benannt Mit Carl Otto Harz fand er ein Insektizid ein Salz des Dinitro Kresols gegen den Waldschadling Nonnenraupe Es wurde von den Bayer Werken hergestellt als Antinonnin und war das erste industriell hergestellte organische Insektizid zuvor waren meist anorganische Verbindungen benutzt worden Dinitrokresol hatte Miller schon in Berlin mit Hofmann untersucht da es als gelber Farbstoff ein Teerfarbstoff Verwendung fand fur Textilien und sogar Lebensmittel Ehrungen Bearbeiten1895 wurde er als ausserordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften und zum Mitglied des Obersten Schulrats in Bayern berufen Literatur BearbeitenBernd Wobke Miller Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 519 f Digitalisat Elisabeth Vaupel Vom Teerfarbstoff zum Insektizid Wilhelm von Miller und das Antinonnin In Chemie in unserer Zeit Band 46 Nr 6 2012 S 388 400 doi 10 1002 ciuz 201200602 Schriften Bearbeitenmit Heinrich Kiliani Kurzes Lehrbuch der Analytischen Chemie Munchen Ackermann 1884 2 Auflage 1891Weblinks BearbeitenBiografie und Foto auf den Internetseiten der Fakultat fur Chemie der Technischen Universitat Munchen abgerufen am 22 November 2013 ditoEinzelnachweise Bearbeiten Sedlmayr Gabriel der Jungere In Deutsche Biographie Abgerufen am 2 August 2022 Neue Farbstoffe In Polytechnisches Journal 237 1880 S 153 157 Normdaten Person GND 11704380X lobid OGND AKS VIAF 3238004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Miller Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1848GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 1 Marz 1899STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Miller amp oldid 225018710