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Wilhelm Sieglin 19 April 1855 in Stuttgart 9 Juli 1935 in Hofgastein heute Bad Hofgastein war ein deutscher Historiker Sein Forschungsschwerpunkt war die Historische Geographie Seine Hauptwerke sind der historische Atlas Atlas antiquus und ein historischer Schulatlas Wilhelm Sieglin Fotografie von Rudolf Duhrkoop Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Familie 3 Schriften 4 Ehrungen 5 Fussnoten 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenWilhelm Sieglin war der jungste Sohn von insgesamt 6 Kindern des Apothekers Ernst Sieglin 1814 1855 und dessen Frau der Pfarrerstochter Mathilde geb Staub 1832 1895 Sein altester Bruder war der Unternehmer und Kulturmazen Ernst von Sieglin Sieglin studierte ab 1873 Klassische Philologie und Geschichte an den Universitaten zu Tubingen Leipzig Berlin und Greifswald Er wurde Mitglied des Klassisch Philologischen Vereins Leipzig im Naumburger Kartellverband 1 1878 wurde er in Leipzig mit der Dissertation Die Chronologie der Belagerung von Sagunt zum Dr phil promoviert 2 Ab 1880 arbeitete Sieglin als Assistent sowie Bibliothekar an der Universitatsbibliothek Leipzig und von 1880 bis 1888 als Adjunkt am Russisch Philologischen Institut der Universitat Leipzig 1886 wurde er Direktor der Munzsammlung der Universitat 1888 Kustos und 1896 Erster Kustos der Universitatsbibliothek 1898 wurde Sieglin obwohl er keine Habilitation hatte von der Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig zum ausserordentlichen Professor fur Historische Geographie ernannt Ein Jahr spater im Herbst 1899 folgte er einem Ruf an die Berliner Universitat an das neugegrundete Seminar fur Historische Geographie Hier lehrte er 15 Jahre lang als Ordinarius Von 1898 bis 1902 unternahm Sieglin ausgedehnte Forschungsreisen in Europa nach Marokko und nach Agypten wohin er seinen Bruder Ernst von Sieglin begleitete der auf seine Anregung Ausgrabungen in Alexandria finanzierte 3 1914 trat Sieglin aus gesundheitlichen Grunden in den Ruhestand Er siedelte zunachst nach Regensburg dann nach Munchen uber Er starb im Alter von 80 Jahren im osterreichischen Hofgastein wo er nach schwerer Krankheit Erholung gesucht hatte Werk BearbeitenSieglin begann seine wissenschaftliche Laufbahn als Althistoriker Seit der Mitte der 1880er Jahre wandte er sich zunehmend der historischen Kartographie zu Er gab zahlreiche philologische historische und geographische Schriften heraus darunter eine Fragmentsammlung des Lucius Coelius Antipater Leipzig 1879 eine Karte der Entwicklung des romischen Reiches Leipzig 1885 und einen Schulatlas zur Geschichte des Altertums Gotha 1899 Sein Hauptwerk Atlas Antiquus Atlas zur Geschichte des Altertums erschien von 1893 bis 1909 in sechs Lieferungen Sieglin war Begrunder und Herausgeber der Quellen und Forschungen zur alten Geschichte und Geographie die von 1901 bis 1918 erschienen 4 Familie Bearbeiten Wilhelm Sieglin hatte 2 Schwestern und 3 Bruder Die Bruder waren Ernst von Sieglin 1848 1927 Unternehmer und Kulturmazen in Stuttgart Hermann Sieglin oder Sieglin Fehr 1849 1923 Professor fur Landwirtschaft an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim Eugen Karl Sieglin 1851 1982 Stadtpfarrer in Schwabisch Hall Wilhelm Sieglin heiratete 1888 Gertrud Berner die Tochter eines Berliner Oberkonsistorialrats 5 Schriften BearbeitenWilhelm Sieglin Die Chronologie der Belagerung von Sagunt Dissertation Leipzig Teubner 1878 pdf Wilhelm Sieglin Die Fragmente des L Coelius Antipater In Jahrbucher fur classische Philologie Supplementband 11 1880 Seite 1 92 pdf Wilhelm Sieglin Karte der Entwicklung des romischen Reiches Entworfen und gezeichnet und mit Erlauterungen versehen von Wilhelm Sieglin Leipzig Schmidt amp Gunther 1885 Wilhelm Sieglin Schulatlas zur Geschichte des Altertums 64 Haupt und Nebenkarten auf 28 Seiten Gotha Perthes 1899 pdf Sieglins Schulatlas erreichte 1922 seine 7 Auflage und war noch 1935 im Verlagsangebot von Perthes Wilhelm Sieglin Atlas Antiquus Atlas zur Geschichte des Altertums 34 kolorierte Karten im Kupferstich enthaltend 19 Ubersichtsblatter 94 historische Karten und 73 Nebenkarten Gotha Perthes 1893 1909 pdf Der Atlas war mit 8 Lieferungen angekundigt von denen nur 6 Lieferungen erschienen Die Lieferungen 1 5 wurden entworfen und bearbeitet von Dr Wilhelm Sieglin und erschienen 1893 bis 1895 Sie enthielten 21 der angekundigten 34 Karten Lieferung 6 wurde 1909 mit 4 Karten veroffentlicht entworfen und bearbeitet von Dr Wilhelm Sieglin fortgesetzt von Dr Max Kiessling einem Schuler von Sieglin Von den im Inhaltsverzeichnis angekundigten Tafeln erschienen Tafel 1 6 8 10 14 18 20 30 Der Atlas erschien als Abteilung 1 eines geplanten Hand Atlas zur Geschichte des Altertums des Mittelalters und der Neuzeit Weitere Abteilungen sind jedoch nicht erschienen Wilhelm Sieglin Die blonden Haare der indogermanischen Volker des Altertums eine Sammlung der antiken Zeugnisse als Beitrag zur Indogermanenfrage Munchen Lehmann 1935 In einer Rezension fallte der Sprachwissenschaftler Hans Krahe 1936 ein zwiespaltiges Urteil uber das Werk Er verwarf Sieglins Hypothese uber eine indogermanische Urheimat und ahnliche Spekulationen fand aber als bleibendes Verdienst des Buches eine vollstandige Sammlung aller antiken und spatantiken schriftlichen wie auch bildlichen Zeugnisse die auf die Haarfarbe Bezug haben wobei nicht nur die blonde sondern ebenso auch die dunkle Farbe berucksichtigt wurde 6 Die Veroffentlichung des Werks im J F Lehmanns Verlag der medizinische volkische und rassistische Literatur verlegte konnte ein schiefes Licht auf Sieglins wissenschaftliche Grundhaltung werfen Die 1935 veroffentlichte Schrift war jedoch bereits 1905 lange vor der Nazizeit weitgehend abgeschlossen 7 nbsp Atlas Antiquus 1 Lieferung Titelblatt nbsp Atlas Antiquus Tafel 21 Italiae Pars Septentrionalis nbsp Schulatlas zur Geschichte des Altertums Buchdeckel nbsp Schulatlas zur Geschichte des Altertums Karte Oberitalien Ehrungen BearbeitenKaiserlich russischer St Stanislaus Orden III Klasse Preussischer Roter Adlerorden IV Klasse 8 Fussnoten Bearbeiten M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 23 Hantsche 2010 Hantsche 2010 Quellen und Forschungen zur alten Geschichte und Geographie bei Wikisource Hantsche 2010 Krahe 1936 Hantsche 2010 Professorenkatalog Literatur BearbeitenIrmgard Hantsche Sieglin Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 357 f Digitalisat Hans Krahe Sieglin Wilhelm Die blonden Haare der indogermanischen Volker des Altertums Rezension In Indogermanische Forschungen Band 54 1936 Seite 304 305 Nachlass von Wilhelm Sieglin 1855 1935 Bayerische Staatsbibliothek Siegliniana 0 Repertorium des Nachlasses pdf Prof Dr phil Wilhelm Sieglin Professorenkatalog der Universitat Leipzig pdf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Sieglin Sammlung von 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