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Wilhelm Heinrich Uhland 11 Januar 1840 in Nordheim Wurttemberg 30 Juli 1907 in Leipzig war ein deutscher Ingenieur und Publizist Wilhelm Heinrich Uhland um 1865Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 2 1 Uhland als Autor 2 2 Uhland als Herausgeber 2 3 Uhland als Patentinhaber 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenUhland war Sohn eines Sagemuhlenbesitzers Nach einer Lehre als Maschinenbauer studiert er am Polytechnikum Stuttgart Seine herausragenden Leistungen gestatten ihm die ersten beiden Semester zu uberspringen 1860 eroffnete Uhland kurzzeitig ein Technisches Bureau in Stuttgart und 1861 das Technische Institut von Brielmeyer amp Uhland in Verbindung mit technischem Bureau und Maschinenwerkstatten in Bregenz Dieses Vorhaben scheiterte an politischen Spannungen zwischen Preussen und der Habsburger Monarchie Uhland war 24 Jahre alt als er 1864 ein Inserat des Maschinenbauunternehmers Oskar Rissmann aus Mittweida wahrnahm und in dessen Fabrik als leitender Konstrukteur und Ingenieur seine Tatigkeit begann Zu dieser Zeit galt der Freistaat Sachsen als eines der fuhrenden Lander im Maschinenbau Ausserdem veranderten sich die Produktionsstrukturen durch den Ubergang von einer handwerklichen zur industriellen Herstellung u a von Textilien und der Maschinen zu ihrer Herstellung Die ersten mechanischen Webstuhle gibt es in Mittweida 1864 Dem tragt der Handwerkerverein von Mittweida Rechnung und bittet Wilhelm Heinrich Uhland um eine Vortragsreihe zum Bau von Dampfmaschinen Am 7 Dezember 1864 kundigte das Mittweidaer Tageblatt diese Vortrage an Bestarkt und gefordert durch ortsansassige Unternehmer und bestatigt durch den Erfolg seiner Vortrage teilt Wilhelm Heinrich Uhland am 8 April 1865 im Mittweidaer Wochenblatt mit dass er am 1 Mai ein privates Technisches Institut zu Mittweida In Verbindung mit technischem Bureau und Maschinenwerkstatten zur Ausbildung von Technikern und Ingenieuren im Maschinenbau eroffnen wolle Er und der Vorstand des Handwerkervereins laden am 3 Mai 1865 zur Eroffnung des Technicum Mittweida als private Bildungseinrichtung zur Ausbildung von Technikern und Ingenieuren im Maschinenbau in das Theaterhaus ein Die Eroffnung einer privaten Lehreinrichtung zur Ausbildung von Technikern und Ingenieuren ist im Freistaat Sachsen und in einigen anderen deutschen Staaten zu dieser Zeit moglich nicht aber in Preussen Nachteilig fur diese Fachschulen ist es dass sie von den Kommunen und dem Staat nur wenig Unterstutzung erwarten konnten Der erste Cursus am Technicum beginnt mit 11 Zoglingen und sechs Lehrern nbsp Dieses Siegel benutzte Uhland auch anfangs in Frankenberg nbsp Siegel des TC Frankenberg um 1867Obwohl Uhland das wachsende Interesse der Industrie und des Handwerks an Information und Weiterbildung erkennt und versucht in der Ausbildung von Maschinenbau Ingenieuren die theoretische und die praktische Unterrichtung zu verknupfen kommt es zwischen den stadtischen Gremien den Handwerkern und den Unternehmern und ihm unter anderem zu Meinungsverschiedenheiten uber die finanzielle Ausstattung der Bildungseinrichtung und das Ausbildungsprogramm Wahrend Wilhelm Heinrich Uhland sich mehr am Humboldtschen Bildungsideal orientiert sind die Interessen der anderen sehr viel starker mit der fachbezogenen praxisorientierten Ausbildung und dem unmittelbar erzielbaren Nutzen verbunden Die Zunahme von Spannungen zwischen Uhland und seinen Lehrern beforderte des Weiteren den Bruch Deshalb ging Uhland auf das Angebot des Burgermeisters der Stadt Frankenberg Sa zur Weiterfuhrung des Technikums ein und ubersiedelt im April 1867 nach Frankenberg nbsp Technikum Frankenberg an der Altenhainer Strasse nbsp Gebaudekomplex Sonnenstrasse des ehemaligen Technikums Frankenberg 2016In dieser Situation ladt am 2 Mai 1867 im Theaterhaus Mittweida ein Verein zur Forderung des hiesigen Technikums in das Theaterhaus Mittweida ein und gibt bekannt dass fur den 7 Mai 1867 die Neugrundung des Technicums Mittweida geplant ist Der Verein benennt Carl Georg Weitzel 1843 1927 der seit 1866 bei Uhland als Lehrer tatig war als Direktor und bringt auch finanzielle Mittel auf um Lehrmittel und Bucher neu zu beschaffen Es kommt in der Folge zu scharfen zum Teil auch offentlich ausgetragenen gegenseitigen Schuldzuweisungen und Diffamierungen auf beiden Seiten nbsp Ausschnitt aus einer Werbeschrift 1870Wilhelm Heinrich Uhlands Hoffnungen erfullten sich auch in Frankenberg nicht und er siedelte 1870 nach Leipzig uber Hier ruft er mehrere technische Zeitschriften ins Leben betatigt sich als Publizist technisch wissenschaftlicher Beitrage und arbeitet als Patentanwalt Ausserdem betreibt er einen Maschinenhandel beschaftigt sich mit der Technologie der Starkegewinnung und erwirbt dafur zahlreiche Patente Wilhelm Heinrich Uhland verstirbt am 30 Juli 1907 in Leipzig nbsp Wilhelm Heinrich Uhland um 1900Schriften Auswahl BearbeitenUhland als Autor Bearbeiten Skizzenbuch fur den practischen Maschinen Constructeur ein Hilfsbuch fur Maschinentechniker aller Branchen sowie fur Schuler technischer Lehr Anstalten 1877 Heft II 1877 Heft III 1878 Heft IV 1878 in einer 12 Auflage erschienen fur die Branche Werkzeugmaschinen bei H A Ludwig Degener Leipzig Die Corliss und Ventildampfmaschinen sowie die mit denselben zusammenhangenden Dampfmaschinensysteme mit und ohne Pracisionssteuerung Darstellung der Entwicklung Fortschritte und Constructionsprinzipien dieser Dampfmaschinensysteme fur Ingenieure Maschinenfabrikanten technische Schule und Dampfmaschinenbesitzer mit vielen Holzschnitten Skizzenblattern und einem Atlas von 67 Tafeln G Knapp Verlagsbuchhandlung Leipzig 1879 Die Dampfmaschinen mit Schiebersteuerung ohne Pracisionsmechanismus eine Darstellung der Entwickelung Fortschritte und Constructionsprincipien dieser Dampfmaschinensysteme fur Ingenieure Maschinenfabrikanten technische Schulen und Dampfmaschinenbesitzer 1880 Die Woolfschen und Compounddampfmaschinen 1882 Die Hebeapparate deren Construction Anlage und Betrieb Hermann Costenoble Jena 1882 83 2 Teile Das elektrische Licht und die elektrische Beleuchtung Veit amp Comp Leipzig 1884 Die Brotbackerei Biskuit und Teigwarenfabrikation Hermann Costenoble Jena 1885 Uhlands Normal Konstruktionen Uhlands technischer Verlag 1904 nbsp Einband des Ingenieurkalenders von 1906Uhland als Herausgeber Bearbeiten Handbuch fur den praktischen Maschinen Constructeur eine Sammlung der wichtigsten Formeln Tabellen Constructionsregeln und Betriebsergebnisse fur den Maschinenbau und die mit demselben verwandten Industriezweige Unter Mitwirkung Erfahrener Ingenieure und Fabrikdirectoren Herausgegeben von W H Uhland Civil Ingenieur und Chef Redakteur des Praktischen Maschinen Constructeur etc I Band Maschinentheile Bewegungsmechanismen Motoren Transmissionen Messapparate Wasser und Luftpumpen Geblase und Luftcompressionsmaschinen mit 1538 Textfiguren und 13 Tafeln in Fotolithographie Baumgartner s Buchhandlung Leipzig 1883 II Band Hochbau Heizung Beleuchtung und Luftung Wasser Strassen und Eisenbahnbau Bruckenbau Hebeapparate Schiffbau mit 1162 Textfiguren und 9 Tafeln in Fotolithographie Baumgartner s Buchhandlung Leipzig 1883 III Band Huttenwesen Eisen und Metallgiesserei und bearbeitung Holz und Steinbearbeitung Spinnerei Weberei Bleicherei Farberei und Appretur Bader und Waschanstalten Fabrikation von Leder und Kautschuk Papier Tapeten und Buntpapierfabrikation Buch Stein Kupferdruck Buchbinderei Mehlfabrikation Backerei und Teigwarenfabrikation Zucker Starke Dextrin Traubenzucker und Sagofabrikation Cichorien Chocolaten und Zuckerwarenfabrikation Eisfabrikation und Kuhlapparate Brennerei Bierbrauerei Leim und Dungerfabrikation Ol Seifen und Kerzenfabrikation Gyps Zement und Tonwarenfabrikation Elektrische Beleuchtung mit 1024 Textfiguren und 52 Tafeln in Fotolithographie Baumgartner s Buchhandlung Leipzig 1883 IV Band Mathematik Mechanik Hydraulik Physik Chemie Feldmessen und Nivelliren Munz Mass und Gewichtstabellen Industriegesetze mit 244 Textfiguren Baumgartner s Buchhandlung Leipzig 1883 Der practische Maschinen Constructeur Zeitschrift fur Maschinen und Muhlenbauer Ingenieure und Fabrikanten unter Mitwirkung practisch bewahrter Ingenieure des In und Auslandes Baumgartner herausgegeben vom Bureau des practischen Maschinenconstructeurs Leipzig 1870 384 S 649 Holzstich Abb vier Werbebeilagen von Maschinenfabriken und ab 1880 Beilagen der Technischen Rundschau der Verkehrszeitung und der Industriellen Rundschau Neue Deutsche Gewerbezeitung Leipzig Chefredakteur W H Uhland nachweisbar ab 1873 Der Phonix Illustrirtes Centralblatt fur Industrie Handel und Volkswirtschaft Verlag W H Uhland Leipzig nachweisbar ab 1876 Kalender fur Maschinen Ingenieure ab 1874 Fur Jedermann Uhlands Monatsschrift fur Fortschritte auf allen Gebieten von Industrie Technik und Verkehrswesen Uhlands technischer Verlag Otto Politzky Leipzig 1904Uhland als Patentinhaber Bearbeiten D R P 24303 Combinirter Walzenstuhl fur Starkefabrikation 18 Februar 1883 D R P 26521 gemeinsam mit V Machowsky Prag Apparat zur Herstellung rektangularer Starke oder Hefekuchen sowie wurfelformiger Starke und Hefeblocke mittelst komprimirter Luft 1 Mai 1883 D R P 32256 Starke oder Hefekuchen Neuerung an dem unter No 26521 patentirten Apparat zur Herstellung rektangularer sowie wurfelformiger Starke und Hefeblocke mittelst comprimirter Luft 19 Oktober 1884 D R P Kl 89 Nr 37231 Konstruktion eine neue Reibe fur Kartoffeln 15 Januar 1886 D R P Kl 89 Nr 36250 Konstruktion einer neuen Muhle zum Zerkleinern von Mais und anderen Kornerfruchten sowie von Kartoffelreibsel fur die Starkefabrikation 15 Januar 1886 D R P 37231 Neuerung an Reiben fur Kartoffeln und dergl zur Starkegewinnung 15 Januar 1886 D R P 40922 Ausstossvorrichtung fur Starkeblocke 9 Dezember 1886 D R P 79245 Kanaltrockenanlage 14 Februar 1894 D R P 79961 Thur fur Kanaltrockenanlagen 14 Februar 1894 US 668427 A Apparatus for making starch 28 August 1899 US 784450 A Apparatus for making starch 9 September 1903 US 860068 A Apparatus for washing starch 28 Feb 1905 Literatur BearbeitenJan Peter Domschke Hansgeorg Hofmann Der Beitrag von Wilhelm Heinrich Uhland 1840 1907 zur Anerkennung des Ingenieurberufes in der Industriegesellschaft In Sachsische Heimatblatter 62 2016 4 S 258 265 Jan Peter Domschke Hansgeorg Hofmann Ein Technikum fur die Stadt Frankenberg In Frankenberg Geschichte in Realitat Wahrnehmung und Bewusstsein 2018 Bd VI S 43 60 ISBN 978 3 9815730 7 7 Martin Dressel Das Uhland sche Technikum zu Mittweida In Wissenschaftliche Arbeiten der Ingenieurhochschule Mittweida 1982 S 10 17 Jan Peter Domschke Annerose Hahn Hansgeorg Hofmann Klaus Sass Marion Stascheit Werner Stascheit Vom Technikum zur Hochschule 125 Jahre technische Bildung in Mittweida Hochschule fur Technik und Wirtschaft Mittweida Hrsg Mittweida 1992 S 8f Gunter Spur Die Wurzeln der ZWF Zum Erscheinen des 100 Jahrganges 2005 ZWF Carl Hanser Verlag Munchen 2005 Jahrg 100 S 6f Schweizerische Bauzeitung Band 49 50 1907 Band 1 Heft 8 S 102Weblinks BearbeitenWilhelm Heinrich Uhland In Meyers grosses Konversations Lexikon Bd 19 S 872 873 Normdaten Person GND 117268402 lobid OGND AKS LCCN no93015047 VIAF 54921628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uhland Wilhelm HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher IngenieurGEBURTSDATUM 11 Januar 1840GEBURTSORT Nordheim Wurttemberg STERBEDATUM 30 Juli 1907STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Heinrich Uhland amp oldid 202637318