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Wilhelm Frahm Pauli 14 Marz 1879 in Hamburg 18 Marz 1960 ebenda war ein norddeutscher Maler Er studierte bis 1905 an der Kunstakademie Kassel als Schuler von Hermann Joseph Knackfuss und Louis Kolitz Sein umfangreiches Werk in Ol in dem leuchtende Primarfarben vorherrschen er galt lokal als der Maler in Blau und seine Druckgrafik sind uberwiegend den Menschen seiner Umgebung und ihrem Arbeitsleben und umfeld gewidmet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke in offentlichen Sammlungen 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer aufgrund eines Unfalls gehbehinderte Sohn eines ehemaligen Seemanns der in St Pauli eine kleine Gaststatte betrieb verbrachte einen Grossteil seiner Jugend bei einem Onkel in Howacht an der Ostsee wo dieser einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb besass und Fischhandel trieb Nach Absolvierung von Volks und Gewerbeschule in Hamburg erhielt Wilhelm Frahm 1899 Gelegenheit zum Besuch der Kunstakademie Kassel wo er nach dem Tod von Prof Neumann 1902 Meisterschuler von Hermann Knackfuss wurde Fruhe Anerkennung erhielt er 1904 mit dem Gemalde Die Schneiderwerkstatt das mehrfach u a in Hamburg und Giessen ausgestellt wurde Der Kritiker G Pr wird zu diesem Lebensabschnitt wie folgt zitiert Wilhelm Frahm der gegen den Willen seines Vaters der von einer so brotlosen Sache wie Malerei nichts wissen wollte die Kasseler Akademie bezogen hatte war hier Schuler von Knackfuss und Kolitz Er verliess die Anstalt 1905 nach beendetem Studium um eine Reise in die Rhon zu unternehmen Seit 1908 weilte er wieder in Hamburg das er fortan nur zwecks Studienreisen nach Nordschleswig Ostholstein und Hessen verliess 1 Wahrend der ersten Jahre nach seiner Ruckkehr nach Hamburg dem Bezug eines Ateliers in der ehemaligen Elbhalle sowie seiner Eheschliessung mit Ada Barkentin aus Hadersleben scheint es zunachst ruhig um Wilhelm Frahm geworden zu sein Erst fur 1912 lasst sich wieder eine Ausstellungsbeteiligung Hamburg in der bildenden Kunst bei Commeter nachweisen Die Jahre des Schweigens aber waren fur ihn keine Jahre des Stillstandes oder Ausruhens Er wollte nur erst seine Krafte im Stillen sammeln um sich dann den dunklen Tonen in denen seine fruhere Malerei befangen war zu befreien um dann mit Werken ganz neuen Schlages an die Offentlichkeit treten zu konnen So ist der alte Frahm von der Elbhalle gestorben und der neue Frahm der jetzt hoch oben im Semperhause uber allem Irdischen thront in der Entwicklung begriffen Bis spatestens 1919 tritt der neue Frahm mit neuen Ausdrucksmitteln Betonung der Bilddiagonalen Kompositionen von Primarfarben fast immer unter Verwendung eines strahlenden Blau verschiedentlich enge Anlehnung an Worpsweder Kunstler besonders Paula Modersohn Becker deutlich in Erscheinung Auf verschiedenen Ausstellungen der Jahre 1919 25 in Giessen und Hamburg zeigt Frahm u a solch von der zeitgenossischen Kritik hervorgehobene Werke wie Gehoft an der Westkuste von Tondern In Nebel und Regen Der Schornsteinfeger Blick uber verschlammten Kanal Heimkehr und Netzflicker sowie in Druckgrafik Szenen aus der Hamburger Altstadt Doch gehen die Geschafte offenbar nicht gut Zwar ist Frahm seit Juli 1919 nicht festangestellter Lehrer an der Staatlichen Gewerbeschule II in Hamburg aber dennoch mussen ihm und seiner Frau 1922 Reklame Entwurfe uber die Not hinweghelfen Es sollte noch schlimmer kommen 1933 verliert Frahm Pauli durch die Untreue seines Bankiers sein ganzes Vermogen Aus den Jahren von 1933 bis 1945 ist wenig bekannt Wilhelm Frahm Pauli war Logenmitglied und stand als solches unter Beobachtung der Gestapo Nach 1945 unterhielt Frahm Pauli ein Baracken Atelier auf dem Grundstuck Klaus Groth Str 74 in Hamburg Er blieb bis zum Ende seines Lebens malerisch tatig Mehrere seiner Werke aus der Nachkriegszeit zeichnen sich durch eine gegenuber fruher deutlich gedampftere Farbpalette aus Als sein letztes Olgemalde gilt ein von zwei Fischern den Ostseestrand hinaufgeschobenes Boot Die Wurdigung seines umfangreichen malerischen und grafischen Werkes muss kunftigen Arbeiten vorbehalten bleiben Ob die Darstellungen Frahm Paulis tatsachlich so stark wie behauptet an die grossen franzosischen Realisten des 19 Jahrhunderts erinnern sei dahingestellt doch offenkundig ist dass er seiner Malweise zeit seines Lebens treu blieb nachdem sich der neue Frahm in den Jahren um den Ersten Weltkrieg gefunden hatte Insbesondere bleibt seine Beziehung zu Worpswede zu untersuchen deren Kunstlerkolonie er nachweislich mehrfach besucht hat Wichtig erscheint hierbei seine freundschaftliche Beziehung zu Hans Muller Brauel 1867 1940 aus Zeven 2 dem Ludwig Roselius 1874 1943 der Begrunder des Bremer Kaffee Imperiums seine archaologische Sammlung zur fachlichen Betreuung anvertraut hatte die 1930 im Haus Atlantis ebenso wie das 1925 27 von Bernhard Hoettger gestaltete Paula Becker Modersohn Haus in der Bremer Bottcherstrasse gelegen der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden konnte vgl Karl Veit Riedel Worpswede in Fotos und Dokumenten Fischerhude Galerie Verlag 1988 S 44f Uber Muller Brauel dessen Bildnis Frahm Pauli in Ol festgehalten hat mag unser Maler zu den im Paula Becker Modersohn Haus ausgestellten Werken gefunden haben Besonders manche Kinderdarstellungen in Ol sind sicher nicht zufallig stark an entsprechende Motive Paula Modersohn Beckers angelehnt darunter das 1913 1937 und wieder seit 1945 in Bremen befindliche Worpsweder Bauernkind auf einem Stuhl sitzend aus dem Jahre 1905 Werke in offentlichen Sammlungen BearbeitenDie Hamburger Kunsthalle besitzt vier Werke von Frahm Pauli darunter das Ol Moorhutte bei Worpswede ein Vermachtnis des Kunstlers anlasslich seines 70 Geburtstages im Jahre 1949 Ein weiteres Olgemalde Portrait Hans Mueller Brauel ist im Besitz des Heimatmuseums Zeven Der Nachlass Frahm Paulis lange Zeit fur verschollen gehalten wurde 1988 von H D Kautz wiederentdeckt Ausstellungen BearbeitenHamburg in der bildenden Kunst Hamburg Commeter 1912 Giessen Oberhessischer Kunstverein 1919 Fruhjahrsausstellung in Hamburg Hamburg Look Danzigerstrasse 11 1920 Ausstellung hamburgischer Kunstler unter Beteiligung von Frahm Pauli H Blechenberg Anne Bred C Klindtwort Hugo Riess Franz Steffen FR Thomsen Helene Kroeger 1921 Ausstellung zum 75 Geburtstag des Kunstlers Hamburg Museum fur Volkerkunde 1954 Wilhelm Frahm Pauli 1879 1960 Halstenbek Papenfuss in den Raumen der Galerie in der Bilderrahmenfabrik eroffnet 18 Februar 1989 Generationen Ausstellung mit Olbildern Radierungen und Bleistiftzeichnungen von Frahm Pauli Rellingen Rathaus September 1989Dazu Pinneberger Zeitung vom 22 September 1989 Nachlassverwalter Horst Dieter Kautz freute sich die Bilder seines Grossonkels zeigen zu durfen Die Initiative hierfuer hatte Elke Schreiber vom Rellinger Kulturausschuss ergriffen DAS GEHEIMNIS DER FARBE BLAU MT Rellingen Lange Zeit waren die Werke von Wilhelm Frahm Pauli 1879 1960 verschollen Nun erlebt die Kunstwelt eine Renaissance Auch die Rellinger tragen ihren Teil dazu bei dass das 34 jahrige Schweigen uber den Hamburgr Kunstler gebrochen wird Unter dem Titel Generationen wurde jetzt im Rellinger Rathaus eine Ausstellung mit Olbildern Radierungen und Bleistiftzeichnungen von Frahm Pauli eroffnet Sie sind im Rahmen der Kulturwoche noch bis zum 4 Oktober zu sehen Mitten im Hamburger Gangeviertel geboren daher auch der selbstgewaehlte Beiname Pauli galt das Augenmerk des Kunstlers Alltagszenen in Arbeiterfamilien Auch Tiere hielt er fest storrische Ziegen und Esel Aber nie ein Pferd das Statussymbol wohlhabender Leute So ernst und verschlossen wie Wilhelm FrahmPauli in seiner Zerrissenheit zwischen Staffelei und dem unerfullten Wunsch nach Familiengluck und Kindern gewesen sein soll so ernst und melancholisch schauen auch die Gesichter von seinen Bildern Und immer wieder die Farbe Blau deren Geheimnis er sein Leben lang auf der Spur war Literatur BearbeitenGustav Losch Wilhelm Frahm Pauli sein Wirken und Schaffen unveroffentlichtes Typoskript ohne Jahr 1989 Frahm Pauli Wilhelm In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 142 Frahm Wilhelm In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 43 Saur Munchen u a 2004 ISBN 3 598 22783 3 S 238 Weblinks Bearbeitenhttp www frahmpauli deEinzelnachweise Bearbeiten Dieses wie alle nachfolgenden Zitate aus Gustav Losch Wilhelm Frahm Pauli sein Wirken und Schaffen unveroffentlichtes Typoskript ohne Jahr 1989 Hier gab es eine kleine Kunstlerkolonie um den Sachsenhof von Muller Brauel wo Karl Holleck Weithmann und Wilhelm Frahm Pauli malten und Malhuhner ausbildeten Siehe Archivierte Kopie Memento des Originals vom 7 Juli 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ostechronik de unten PersonendatenNAME Frahm Pauli WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 14 Marz 1879GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 18 Marz 1960STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Frahm Pauli amp oldid 188880703