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Wettbewerbsklassen wurden im Segelflug eingefuhrt um die Entwicklung des Sports zu fordern Sie dienen ausserdem der Sportpolitik oder als Antwort auf Trends des Marktes bzw die Entwicklung neuer Technologien Die Klassenpolitik soll die Gerechtigkeit im Wettbewerb fordern die Kosten fur Einsteiger senken und fur ein stabiles Umfeld fur Investitionsentscheidungen der Hersteller sowie der Wettbewerbsteilnehmer sorgen Der Segelflugsport verfugt uber einen Institutionsrahmen auf internationalem Niveau der sicherstellt dass im Wesentlichen in allen Staaten die gleichen Klassen und Klassendefinitionen geflogen werden Wahrend Segelfliegen von Natur aus flug oder leistungsorientiert ist entstanden Klassen bisher weniger zur Forderung technologischer Entwicklung sondern wurden eher durch Marktdynamik oder durch Zusammenwirken von Forschung und Industrie angeregt Inhaltsverzeichnis 1 FAI Wettbewerbsklassen 2 Nicht FAI Klassen 3 Geschichte 3 1 Offene Klasse 3 2 Standardklasse 3 3 15 Meter Klasse 3 4 18 Meter Klasse 3 5 Doppelsitzer 3 6 Clubklasse 3 7 13 5 Meter Klasse ehem Weltklasse 4 Siehe auch 5 WeblinksFAI Wettbewerbsklassen BearbeitenDie Federation Aeronautique Internationale FAI ist die Institution die den Luftsport auf internationalem Niveau kontrolliert Sieben Segelflugzeug Klassen werden zurzeit durch die FAI anerkannt und sind somit fur Europaische sowie Weltmeisterschaften zugelassen Offene Klasse es gibt keine Beschrankungen ausser einer Gewichtsbeschrankung auf 850 kg max Startmasse z B eta Nimbus 4 ASH 25 Concordia und EB 29 Standardklasse maximale Spannweite von 15 m Startmasse maximal 525 kg aber keine Wolbklappen oder andere auftriebserhohende Vorrichtungen beispielsweise ASW 28 LS8 Discus 2 ASW 24 15 Meter Klasse wie Standardklasse jedoch sind auftriebserhohende Vorrichtungen erlaubt beispielsweise ASW 27 Ventus ASG 29 15 18 Meter Klasse wie die 15 Meter Klasse jedoch Startmasse 600 kg und Spannweite bis zu 18 Metern beispielsweise ASH 26 LS10 DG 808 LAK 19 und ASG 29 Doppelsitzerklasse beschrankt auf eine maximale Spannweite von 20 Metern beispielsweise Duo Discus Arcus DG Flugzeugbau DG 1000 ASG 32 Clubklasse erlaubt viele altere Segelflugzeuge innerhalb eines bestimmten Leistungsbereichs wobei die Leistungsunterschiede durch Handicapfaktoren ausgeglichen werden Einrichtungen fur Wasserballast durfen vorhanden sein jedoch nicht verwendet werden Beispiele sind Glasflugel Libelle Standard Cirrus LS1 Pilatus PC 11 Cobra 15 13 5 Meter Klasse Einsteigerklasse beschrankt auf eine maximale Spannweite von 13 5 m beispielsweise PZL PW 5 ehemals Weltklasse die nur den Typ PZL PW 5 erlaubte jetzt fur weitere 13 5 m Modelle geoffnet Weltrekorde im Segelflug werden durch die FAI in Unterklassen eingestuft die nicht eins zu eins mit den oben genannten Wettbewerbsklassen ubereinstimmen DO Offene Klasse zugelassen sind Leistungen die mit einem beliebigen Segelflugzeug erzielt werden Leistungen von Flugzeugen der Offenen der 18 Meter und der Doppelsitzerklasse werden in dieser Unterklasse gefuhrt D15 15 Meter Klasse zugelassen sind Leistungen die mit Segelflugzeugen erzielt werden deren Spannweite kleiner oder gleich 15 Meter ist DW Weltklasse zugelassen sind Leistungen in Segelflugzeugen der Weltklasse DU Ultraleichtklasse zugelassen sind Leistungen mit Segelflugzeugen die eine maximale Masse von 220 kg haben Eine Klasse fur noch leichtere Flugzeuge mit einer Flachenbelastung von maximal 18 kg m ist in der Diskussion Nicht FAI Klassen BearbeitenWettbewerbsklassen die nicht durch das FAI erkannt werden gab es etwa in regionalen oder nationalen Wettbewerben Die bedeutendsten sind Sportklasse eine Klasse mit Handicapfaktor die im Konzept der Clubklasse ahnelt aber mehr Segelflugzeuge erlaubt ublicherweise auch mit Wolbklappe und Spannweiten die nicht auf 15 Meter begrenzt sind Diese Kategorie wird haufig in Wettbewerben mit zu wenig Teilnehmern fur die ublichen Klassen verwendet 1 26 Klasse eine Einheitsklasse mit dem Typ Schweizer SGS 1 26 die in den USA geflogen wird Geschichte BearbeitenOffene Klasse Bearbeiten nbsp ASH 25Die Offene Klasse ist die alteste Wettbewerbskategorie die erst mit der Einfuhrung der Doppelsitzerklasse in den fruhen 1950er Jahren entstand Diese uneingeschrankte Kategorie ist ein Feld fur technologische Innovation Viele Forschungsprototypen fallen unter diese Klassendefinition beispielsweise die D 30 von 1938 die Schwenkflugel hatte die SB 10 von 1972 mit damals enormer Spannweite von 26 m bzw 29 m oder die fs 29 von 1975 mit veranderlicher Spannweite Die Offene Klasse erzielt die hochsten Leistungen in den Wettbewerben Tagesaufgaben von uber 1000 Kilometern sind heute bei sehr gutem Wetter moglich Ein erfolgreiches Segelflugzeug der Offenen Klasse muss jedoch trotz hoher Gleitleistung auch praxistauglich sein Extreme Designs neigen zu Ausfallen wie beispielsweise bei der Fieseler Osterreich von 1931 oder der Operation Sigma von 1971 Wettbewerbe der Offenen Klasse sind trotz des Namens eher exklusiv da die Teilnehmerzahl in dieser Kategorie niedriger als in den anderen Klassen ist Bis in die 1960er Jahre war eine angemessene Anzahl von Segelflugzeugen wettbewerbsfahig oftmals schlugen diejenigen mit kleinerer Spannweite die grosseren Typen Die Revolution durch Faserverbundwerkstoffe brachte die Klasse jedoch durcheinander Mit Flugeln aus kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff wurden 1981 Spannweiten des Nimbus 3 und der ASW 22 von 24 m und mehr moglich wodurch die Offene Klasse zunachst die Domane zweier Hersteller wurde Nach zwei Dekaden mit schrittweisen Leistungsgewinnen brachte im Jahr 2000 das Auftreten der eta einen Sprung in der Leistung und in einer weiteren Preiseskalation Dieses sehr kostspielige Flugzeug war bereits in Wettbewerben erfolgreich und es wird sich unvermeidbar auf die Kosten auswirken in dieser Klasse wettbewerbsfahig zu bleiben Standardklasse Bearbeiten nbsp SZD 55Die Standardklasse wurde in den spaten 1950er Jahren als Alternative zu den in zunehmendem Masse schweren schwierig zu fliegenden und teuren Flugzeugen der Offene Klasse dieser Zeit eingefuhrt Ausgerichtet auf Erschwinglichkeit und Einfachheit schrankten die ursprunglichen Standardklasserichtlinien die Spannweite auf 15 Meter ein und untersagten einziehbare Fahrwerke auftriebserhohende Vorrichtungen wie Klappen und abwerfbaren Wasserballast Die Verkorperung dieser Richtlinien ist die Ka 6 Die technische Entwicklung beschleunigte sich jedoch in den folgenden Jahren Der Ubergang zur Glasfaserkonstruktion stellte die vorhandenen Richtlinien in zunehmendem Masse als unzureichend dar Die festeren Strukturen erlaubten hohere Flachenbelastungen die Konkurrenten griffen daher auf festen Ballast zuruck um diesen Wettbewerbsvorteil auszugleichen Das fuhrte zu hohen Landegeschwindigkeiten mit der Gefahr von Beschadigungen bei Aussenlandungen Die festen Fahrwerke verursachten den Hauptteil des Luftwiderstandes der glatten Glasfiberflugzeuge Die Konstrukteure reagierten indem sie die Rader in den Rumpf vertieften was die Gefahr der Beschadigung am Boden erhohte Die Hersteller argumentierten nun dass ein Einziehfahrwerk die preiswerteste Art sei die Leistung zu erhohen Angesichts dieser Argumente der Sicherheit und Kosten wurden die Regeln der Standardklasse aktualisiert um Wasserballast sowie Einziehfahrwerke zu erlauben Die Forderung nach grossen Sturzflugbremsen wurde fallengelassen und Bremsklappen am Flugelende wurden erlaubt Dies brachte Schwierigkeiten da eine Trennung zwischen Bremsklappen am Flugelende und auftriebserhohenden Klappen vage ist Die Zogerlichkeit der IGC siehe Federation Aeronautique Internationale Letztere zu erlauben fuhrte zu dem erfolglosen Versuch zu regeln was eine Landeklappe sei Nachdem die LS2 und die Pik 20 diese Lucke zum Gewinn der Weltmeisterschaften 1974 und 1976 in der Standardklasse nutzten verbot die IGC alle die Wolbung verandernden Vorrichtungen in dieser Klasse und definierte die 15 Meter Klasse um diese Flugzeuge aufzunehmen Diese Entscheidung war obwohl es die zweite Richtlinienanderung in wenigen Jahren war und auch einige Segelflugzeugtypen verwaisten die nicht in die neuen Kategoriendefinitionen passten besonders Pik 20 und Libelle die in grossen Stuckzahlen hergestellt worden waren im Nachhinein gerechtfertigt durch den grossen Erfolg der neuen Standard und der 15 Meter Klasse Bedeutende Standardklasseflugzeuge waren Ka 6 SZD 22 Mucha 1958 LS1 1967 Standardcirrus 1969 LS4 1980 Discus 1984 und LS8 1994 15 Meter Klasse Bearbeiten nbsp ASW 20Diese Klasse wurde speziell definiert um die Kontroverse uber die Luftbremsen an der Flugelendleiste in der Standardklasse zu beenden Die Klasse war sehr erfolgreich und war seit der Grundung Bestandteil aller Welt und europaischen Meisterschaften Die technologische Entwicklung hat den einstmaligen Leistungsabstand zwischen Standard und 15 Meter Klasse jedoch stark verringert so dass er heute nur in besonders gutem Segelflugwetter wahrnehmbar ist Einige Beobachter argumentieren daher dass der Unterschied nicht mehr gross genug sei dass die 18 Meter Klasse der naturliche Nachfolger der 15 Meter Klasse sei und dass diese daher von den Weltmeisterschaften entfernt werden sollte um den neuen Klassen Platz zu machen Ungeachtet dessen hat die Kategorie noch Liebhaber und auch offizielle Unterstutzung in der naheren Zukunft Wichtige Vertreter der 15 Meter Klasse sind ASW 20 1977 bzw dessen Nachfolgemodell ASW 27 Ventus 1980 LS6 1983 ASG 29 15 2005 Ventus 2 1994 und die Diana 2 aus polnischer Herstellung Altere Vertreter die erste Generation sind die LS3 Mosquito DG 200 PIK 20 ASW 20 Mini Nimbus Speed Astir und die Renn Libelle 18 Meter Klasse Bearbeiten nbsp VentusDie Einfuhrung der Kohlenstofffaser erlaubte 15 Meter ubersteigende Spannweiten zu erschwinglichen Preisen Die Hersteller begannen dieses Potential auszunutzen indem sie Flugelverlangerungen fur ihre Segelflugzeuge mit Wolbklappen anboten Die Spannweite erhohte sich stufenweise von 16 6 Metern in den ersten Versionen ASW 20L und Ventus b 16 6 uber 17 Metern DG 200 17 LS3 17 Glaser Dirks DG 600 Glasflugel 403 17 5 Meter LS6c schliesslich einheitlich auf 18 Meter Die Tendenz zu den Turbos und selbststartenden Segelflugzeugen forderte die 18 Meter Spannweite die gross genug ist das zusatzliche Gewicht des Triebwerks zu tragen ohne die Fahigkeit zu verlieren in schwacher Thermik zu steigen Nach einer Dekade von Wettbewerben auf regionalem Niveau beispielsweise Hahnweide das die Losung von Problemen wie die Mischung von reinen Segelflugzeugen und motorisierten Varianten ermoglichte kam diese Klasse in den Weltmeisterschaften 2001 zum ersten Mal zum Tragen Doppelsitzer Bearbeiten nbsp Janus BDie Doppelsitzerklasse erschien zum ersten Mal auf den Weltmeisterschaften 1952 Der Grund fur eine eigene Klasse war dass der Widerstand des grosseren Rumpfs der Doppelsitzer einen bedeutenden Nachteil gegenuber den Einsitzern darstellte Diese Klasse wurde nach den Weltmeisterschaften 1956 jedoch eingestellt obgleich Rekorde bis 1996 aufgezeichnet wurden Die grossen Spannweiten ermoglicht durch moderne Materialien haben mittlerweile in der Offenen Klasse den Leistungsabstand aufgehoben Heute sind Doppelsitzer in der Offenen Klasse in zunehmendem Masse ublich und gewinnen haufig Die IGC siehe Federation Aeronautique Internationale bestimmte daher 2005 eine Doppelsitzerklasse mit einer Spannweitenbeschrankung auf 20 Metern wieder einzufuhren Diese Klasse ist nicht vergleichbar mit der alten Kategorie der Doppelsitzer da sie auf Schulungsflugzeuge mit hoher Leistung zielt die standig an Popularitat gewonnen haben Ihre kleinere Grosse trennt sie von Doppelsitzern der Offenen Klasse die sehr kostspielig sind und erfahrene Mannschaften erfordern Die 20 Meter Doppelsitzer fliegen sich ahnlich wie Einsitzer aber kosten wenig mehr als halb so viel wie eine Orchidee der Offenen Klasse Die Gegner in dieser Klasse sind hauptsachlich Duo Discus DG Flugzeugbau DG 1000 Arcus die ASG 32 sowie die alteren Janus und Glaser Dirks DG 500 Clubklasse Bearbeiten nbsp ASW 15Die Clubklasse erlaubte fruher Segelflugzeuge mit maximal 15 Metern Flugelspannweite eine feste Flachenbelastung uber den Flug und ein unveranderliches Flugelprofil Inzwischen wird die Zugehorigkeit zur Clubklasse allein uber die Leistungsfahigkeit des Segelflugzeuges definiert Alle Flugzeuge mit einem Leistungsindex bis 106 nach DAeC Richtlinie bzw bis 107 Richtlinie der IGC gelten als Clubklasseflugzeuge Mit dieser Definition sind sogar die Segelflugzeuge der ersten Generation der 15 m FAI Klasse wie beispielsweise LS3 Mosquito H301 oder PIK 20D als Clubklasseflugzeuge integriert Bei dieser Segelflugklasse werden Turbulatoren zur Optimierung der aerodynamischen Gute und zur Unterdruckung einer Abloseblase am Rumpf Flachenubergang angebracht 13 5 Meter Klasse ehem Weltklasse Bearbeiten Die International Gliding Commission IGC CIVV ein Teil der FAI und die dazugehorige Organisation Scientifique und avoile Technique du Vol OSTIV rief 1989 einen Designwettbewerb ins Leben fur ein preiswertes Segelflugzeug mit mittleren Leistungen einfach und sicher zusammenzubauen und zu betreiben also auch von Piloten mit wenig Erfahrung zu fliegen 1993 wurde als Gewinner die PZL PW 5 verkundet Die erste Weltkategorien Weltmeisterschaft fand 1997 in Inonu Turkei statt Es gab weitere drei Weltmeisterschaften in dieser Klasse aber Teilnahme und Interesse sanken Auf der FAI Vollversammlung Marz 2010 wurde die Weltklasse in die 13 5 Meter Klasse umgewandelt und die Beschrankung auf die PZL PW 5 als einziges Muster aufgehoben Neben der PW 5 konnen jetzt alle Segelflugzeuge mit einer Spannweite von maximal 13 5 Metern in dieser Klasse starten Hinzu kommen vor allem einige Ultraleichtsegelflugzeuge aber auch Kunstflugzeuge wie beispielsweise die PZL SZD 59 in der 13 2 m Kunstflugspannweite Siehe auch BearbeitenSegelflug Index Deutsche SegelflugrekordeWeblinks BearbeitenFAI Rekorde FAI Sporting Code Section 3 Gliding Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wettbewerbsklasse amp oldid 229466329