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Werner Schollgen 23 September 1893 in Dusseldorf 9 Marz 1985 in Bonn war ein deutscher romisch katholischer Professor fur Theologie Schollgen war von 1945 bis 1961 Professor fur Moraltheologie und Soziologie an der Universitat Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSchollgen legte 1913 sein Abitur ab am Staatlichen humanistischen Gorres Gymnasium in Dusseldorf Danach studierte er Philosophie und Theologie in Bonn Koln Freiburg im Breisgau und Rom In seinem ersten Studiensemester trat er in Bonn der katholischen Studentenverbindung W K St V Unitas Salia bei 1 An den Universitaten Koln und Freiburg begegnete er zwei Professoren die fur sein weiteres Denken und Forschen wegweisend waren in Koln dem Philosophieprofessor Max Scheler 1874 1928 und in Freiburg i Br dem damals noch jungen Soziologieprofessor Gotz Briefs 1889 1974 Briefs machte Schollgen mit der Soziologie vertraut die grosse Wirksamkeit in seinem moraltheologischen Ansatz gewann Diesen beiden Gelehrten hat Schollgen spater sein Hauptwerk Die soziologischen Grundlagen der katholischen Sittenlehre 1953 gewidmet 1926 wurde Schollgen mit der Arbeit Das Problem der Willensfreiheit bei Heinrich von Gent und Herveus Natalis bei Martin Honecker in Freiburg zum Dr phil und 1931 mit der Arbeit Soziologie und Ethik des religiosen Argernisses bei Fritz Tillmann in Bonn zum Dr theol promoviert 1932 habilitierte er sich fur katholische Moraltheologie in Bonn vertrat seit 1939 als Nachfolger Tillmanns den Lehrstuhl fur Moraltheologie wurde aber infolge der nationalsozialistischen Hochschulpolitik erst 1945 zum Ordinarius berufen Schollgen hatte 1926 28 auch Erfahrungen in der Krankenhausseelsorge gewonnen Schollgen fuhrte die Moraltheologie in Fortsetzung der Bestrebungen von Fritz Tillmann und des Munsteraner Joseph Mausbach aus einem erstarrten einseitig kanonistisch pastoralen Ansatz hinaus und verknupfte wissenschaftliche Forschung und Lehre mit einem lebendigen Praxisbezug mit Kulturanthropologie und in erstaunlicher Fortschrittsorientierung mit Soziologie vor allem Kultur Wirtschafts und Medizinsoziologie wie auch der Soziologie der Karitas Gleichzeitig zeichnete ihn rheinischer Humor und spruhender Witz aus so dass seine Vorlesungen nicht allein von Theologiestudenten sondern von Horern aller Fakultaten besucht wurden Bis 1961 nahm er den Bonner Lehrstuhl wahr vertrat diesen dann noch zwei Jahre bevor er sich dann auf ein privates Forschungsleben zuruckzog in dem er aber weitere wissenschaftliche praxisbezogene Artikel in Fachzeitschriften und Festschriften schrieb Schollgens Anliegen war die philosophische soziologische und medizinisch biologische Grundlegung der Moraltheologie Er entwirft eine christliche Soziologie die ihren Schlusselbegriff im neutestamentlichen Begriff des Kairos als dem gottgeschenkten Augenblick findet Sie hat die Aufgabe den jeweiligen und immer wechselnden Kairos der Kirche zu erforschen Die soziologischen Grundlagen der katholischen Sittenlehre 1953 S 174 In diese zeitnahe Soziologie die der pastoralen Klugheit dienen soll werden sozialpsychologische und geschichtliche Gesichtspunkte einbezogen Kulturgeschichtlich betrachtet er den variablen Raum zwischen Ethos und Gesetz aber auch das immer wieder zu beobachtende Bestreben das Ethos bis zur Gesetzesgrenze zu verlagern Von Gotz Briefs ubernimmt er den Begriff der Grenzmoral den er an Beispielen aus der Sexual aber auch der Wirtschaftsmoral verdeutlicht so dass er als ein bedeutender Theoretiker der Grenzmoral gilt 2 Schriften BearbeitenSoziologie und Ethik des religiosen Argernisses Dusseldorf 1931 Christliche Tapferkeit in Krankheit und Tod Eine moralpsychologische Studie Bucher christlichen Lebens Bd 3 Wurzburg 1940 seit 21949 als Arzt Seelsorger und Kurpfuscher Grenzmoral Soziale Krisis und neuer Aufbau Dusseldorf 1946 Christliche Soziologie als theologische Disziplin in Die neue Ordnung Jg 1 1946 47 S 404 418 Die soziologischen Grundlagen der katholischen Sittenlehre Handbuch der katholischen Sittenlehre Bd V Dusseldorf 1953 Aktuelle Moralprobleme Dusseldorf 1955 Das Bischofsamt in heutiger Zeit In Festschrift zum Jubeljahr des Kardinals und Erzbischofs Joseph Frings Koln 1957 S 7 9 Konkrete Ethik Dusseldorf 1961 Hoffnung als Widerpart der Liebe Eine kultursoziologische Bilanz in Franz Groner Hrsg Die Kirche im Wandel der Zeit Festgabe Sr Eminenz dem Hochwurdigsten Herrn Joseph Kardinal Hoffner Erzbischof von Koln zur Vollendung des 65 Lebensjahres Koln 1971 241 255 Literatur BearbeitenFranz Bockle Franz Groner Hrsg Moral zwischen Anspruch und Verantwortung Festschrift fur Werner Schollgen Patmos Dusseldorf 1964 DNB 453452981 Gerhard Mertens Ethik und Geschichte Der Systemansatz der theologischen Ethik Werner Schollgens Tubinger theologische Studien 20 Grunewald Mainz 1982 ISBN 3 7867 0999 8 H Becher Schollgen Werner In Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hrsg Internationales Soziologenlexikon Bd 2 Enke Stuttgart 2 Auflage 1984 ISBN 3 432 90702 8 S 759 760 Gerhard Mertens Schollgen Werner In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 9 Herder Freiburg im Breisgau 2000 Sp 204 Simon Ruffin Schollgen Werner Maria In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 29 Bautz Nordhausen 2008 ISBN 978 3 88309 452 6 Sp 1282 1294 Weblinks BearbeitenHelmut Zenz Werner Schollgen 1893 1985 Moraltheologe und katholischer Sozialethiker In helmut zenz de 2004 archiviert vom Original am 5 April 2016 abgerufen am 18 April 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Josef Scheidgen Werner Schollgen In Wolfgang Burr Hrsg Unitas Handbuch Band 4 Verlag Franz Schmitt Siegburg 2000 S 412 Schollgen Werner In DBE IX 1998 Normdaten Person GND 118609955 lobid OGND AKS LCCN n83198726 VIAF 54941184 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schollgen WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer Theologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 23 September 1893GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 9 Marz 1985STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Schollgen amp oldid 211048064