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Der Walter Lehning Verlag war ein 1946 gegrundeter deutscher Verlag der die Veroffentlichung von Zeitschriften Romanen und Comics zum Schwerpunkt hatte Insbesondere im Bereich der Comics erzielte er in den 1950er und 1960er Jahren einen bedeutenden Marktanteil Im Jahr 1968 wurde der Verlag konkursbedingt aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 2 Comics 3 Indizierungsverfahren 4 Nachdrucke 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte und Entwicklung BearbeitenDer Verlag wurde 1946 von Walter Lehning in Hannoversch Munden neu gegrundet nachdem das Vorgangerunternehmen im Jahr 1937 durch die Nationalsozialisten geschlossen wurde 1 Zu Beginn bestand das Programm aus Kriminal und Heftromanen wie den Trivialreihen 2 Gloria Stella und Luna die jeweils mehrere hundert Nummern erreichten 1 Ab 1948 erschien zusatzlich Skorpion literarisches Magazin mit einem abgeschlossenen Roman 1 Spater kamen unter anderem auch noch das Mannermagazin Joy und das Sexheft Party hinzu 1 Im Jahr 1952 zog das Unternehmen nach Hannover zunachst in die Bahnhofstrasse um 1 wo Walter Lehning in der Haus Nr 5 bereits seit Anfang 1950 ein Buro unterhielt Der Firmensitz wurde aber bereits Ende 1952 Anfang 1953 in das neu erstellte grosse Lehning Verlagshaus in der Ferdinandstrasse 19 Ecke Bernstrasse verlegt 3 Die hannoversche Verlagsanschrift anderte sich in den 1960er Jahren zudem in Uhlemeyerstrasse 2 da die Ferdinandstrasse aufgeteilt wurde und das Lehninghaus sich anschliessend im umbenannten Strassenteil wiederfand Mit der Veroffentlichung von Comics begann man im Jahr 1953 1 Wahrend seines Bestehens geriet der Walter Lehning Verlag mehrmals in finanzielle Schieflagen unter anderem wegen eines gescheiterten Projekts zur Etablierung einer Illustrierten 4 Im April 1968 wurde der Verlag nach Konkurs aufgelost 5 Unter der Regie von Walter Lehnings Sohn Bernd wurden im Jahr 1971 nochmals einige Nachdrucke veroffentlicht der Geschaftsbetrieb endete aber bereits im September 1972 5 Comics BearbeitenNach einer Italienreise Lehnings wurden im Jahr 1953 mit Akim von Augusto Pedrazza El Bravo von Franco Bignotti und Carnera die ersten Comics herausgebracht 1 Die mit Lizenz des italienischen Verlagshauses Edizioni Tomasina mittels Rotationsdruck im Piccolo Format hergestellten Hefte waren fur 20 Pfennig erhaltlich 2 Zwei Monate spater kam mit Pedrazzas Fulgor eine weitere Heftreihe hinzu 1 Mit der von Hansrudi Wascher gezeichneten Serie Sigurd kam im selben Jahr auch die erste Eigenproduktion auf den Markt 6 Wascher entwickelte sich zum produktivsten Zeichner des Verlags sein Beitrag zum Gesamtausstoss des Verlags waren insgesamt 1173 Piccolo und Kolibri Hefte und uber 500 Grossbande 7 Er zeichnete auch die langlebigen Serien Akim Neue Abenteuer Falk Nick und Tibor Weitere langlebige Reihen anderer waren unter anderem Abenteuer der Weltgeschichte und Bob Heinz Jan Maat 8 Als Fehlschlag erwies sich die Politik Anfang der 1960er Jahre auf Trickfilmfiguren aus den Hanna Barbera Studios zu setzen Zwar erschienen unter dem Titel Daffy insgesamt 56 Hefte eine zweite Reihe mit dem Titel Doggy wurde jedoch bereits nach zwei Heften wieder eingestellt 9 Ebenso wurde die Heftreihe Blondie und Dankwart Das Schmunzelmagazin das neben Chic Youngs Titelfigur auch andere Serien wie Otto Soglows The Little King enthielt bereits nach 16 Ausgaben wieder eingestellt 9 Nachdem die Karl May Rechte zum Jahresende 1962 frei wurden wurde beim Walter Lehning Verlag Comicadaptionen der verschiedenen Geschichten verfasst Zeichner waren Helmut Nickel und Harry Ehrt 10 Mit der Einstellung des Geschaftsbetriebs im April 1968 wurden auch die noch laufenden Serien eingestellt 5 Indizierungsverfahren BearbeitenMit der Einrichtung der Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Schriften im Jahr 1954 waren auch Publikationen des Walter Lehning Verlags von Indizierungsverfahren betroffen Auf der ersten Sitzung der neu eingerichteten Institution wurde per einstweiliger Verfugung das Heft Nummer 3 der Reihe Jezab der Seefahrer indiziert 11 Die Indizierung wurde am 14 Juli 1954 im Bundesanzeiger Nr 132 verkundet 12 Sie hatte jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen da das entsprechende Heft schon abverkauft war 13 Insgesamt war der Walter Lehning Verlag am starksten betroffen von den ersten 36 Heften die in den Anfangsjahren der Bundesprufstelle indiziert wurden stammten 26 aus diesem Verlag 14 Einzig der Alfons Semrau Verlag war ebenfalls von mehreren Indizierungen betroffen die ubrigen Klein und Grossverlage die ebenfalls Comics publizierten blieben weitgehend von Indizierungen verschont 14 Von den in dieser Zeit ausgesprochenen sechs Dauerindizierungen betrafen funf davon Comics aus dem Walter Lehning Verlag 14 Am starksten davon betroffen war die Reihe El Bravo die mit einem zwolfmonatigen Publikationsverbot belegt wurde 15 Sechs Monate Publikationsverbot gab es fur die Reihen Blauer Pfeil und Franca jeweils drei Monate erhielten Sheriff Teddy und Akim 15 Wahrend fur die meisten Heftreihen eine Dauerindizierung das faktische Ende bedeutete 14 versuchte Lehning die Indizierung fur Akim zu umgehen indem die Reihe in Herr des Dschungels umbenannt wurde 16 Nachdrucke BearbeitenBereits wahrend des Bestehens des Walter Lehning Verlags wurden fruher publizierte Reihen nachgedruckt 17 so zum Beispiel als Piccolo Sonderband Ab den 1970er Jahren erschienen zahlreiche Nachdrucke von ursprunglichen Lehning Titeln bei anderen Verlagen So brachte der Comic Buch Club CBC in den Jahren 1977 und 1978 eine aus 325 Teilen bestehende Sigurd Piccolo Serie heraus 18 wovon allerdings das letzte Heft mit der Nr 325 eine Erstveroffentlichung war Der Norbert Hethke Verlag brachte die Wascher Serien Sigurd Tibor Nick und Falk als vollstandige Nachdrucke in Buchform heraus 7 Der Comiczeit Verlag veroffentlichte unter dem Titel Illustrierte Deutsche Comicgeschichte elf Bande zum Walter Lehning Verlag 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Lehning Verlag Comic Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenBernd Dolle Weinkauff Comics Geschichte einer popularen Literaturform in Deutschland seit 1945 Beltz Verlag Weinheim und Basel 1990 ISBN 3 407 56521 6 S 103 109 Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 136 138 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 136 a b Bernd Dolle Weinkauff Comics Beltz Verlag Weinheim Basel 1990 ISBN 3 407 56521 6 S 89 Fred Decker Interview mit Bernd Lehning Uber den Lehning Verlag in Zeitschrift Die Sprechblase Nr 134 1993 S 46 u 53 Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 164 a b c Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 167 Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 137 a b Andreas C Knigge Comic Lexikon Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1988 ISBN 3 548 36554 X S 450 unvollstandige Liste der Publikationen des Lehning Verlags auf comicguide de abgerufen am 23 November 2013 a b Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 163 Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 165 Bernd Dolle Weinkauff Comics Beltz Verlag Weinheim Basel 1990 ISBN 3 407 56521 6 S 104 Andreas C Knigge Comic Jahrbuch 1989 Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin 1989 ISBN 3 548 36565 5 S 375 Bernd Dolle Weinkauff Comics Beltz Verlag Weinheim Basel 1990 ISBN 3 407 56521 6 S 103 a b c d Bernd Dolle Weinkauff Comics Beltz Verlag Weinheim Basel 1990 ISBN 3 407 56521 6 S 109 a b Bernd Dolle Weinkauff Comics Beltz Verlag Weinheim Basel 1990 ISBN 3 407 56521 6 S 108 Andreas C Knigge Allmachtiger Hansrudi Wascher Pionier der deutschen Comics edition COMICS etc ISBN 978 3 941694 11 8 Seite 263 Andreas C Knigge Fortsetzung folgt Comic Kultur in Deutschland Ullstein Verlag Frankfurt am Main Berlin und Wien 1986 ISBN 3 548 36523 X S 155 Sigurd im Comic Buch Club auf comicguide de abgerufen am 23 November 2013 Illustrierte Deutsche Comicgeschichte im Comiczeit Verlag auf comicguide de abgerufen am 23 November 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Lehning Verlag amp oldid 237735528