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Voiles frz Schleier Segel ist ein von Claude Debussy komponiertes Klavierstuck aus dem Jahre 1909 Es ist die zweite Komposition der Preludes Livre I und gilt als ein besonders typisches Werk fur Debussy Die Komposition besteht aus 64 Takten die sich in 5 Abschnitte unterteilen lassen Dabei sind die Grenzen innerhalb der Abschnitte wie haufig im musikalischen Impressionismus fliessend und somit nicht auf den Takt genau zu definieren Dies ist eine empfohlene jedoch nicht zwingende Unterteilung Part Takt1 A Takt 1 172 A Abwandlung Takt 18 213 B Takt 22 414 C Takt 42 475 C Abwandlung Takt 48 64Insgesamt besteht das Stuck aus drei verschiedenen Ebenen die es zu beachten gilt die Ober Mitteltone und Basstone Die Obertone bilden hierbei die beweglichste Ebene grosser Ambitus die Mitteltone eine nicht ganz so bewegliche mittelgrosser Ambitus und die Basstone eine statische Ebene aufgrund des geringen Ambitus Teil 1 Part A In diesem Teil ruht die Bass und Mitteltonreihe zu Anfang und lediglich die Obertone stellen das abfallende Motiv bestehend aus dem Tonvorrat einer Ganztonleiter in den ersten vier Takten vor Es kann bei diesem Motiv nicht von einem Thema oder Cantus firmus gesprochen werden da Debussy grundsatzlich keine Themen nutzte und entwickelte Seine Vorstellung von musikalischer Asthetik war es Motive zu nutzen die immer anders beleuchtet wurden Im weiteren Verlauf von Part A werden die einzelnen Stimmen in den verschiedenen Ebenen vorgestellt wobei die Oberstimme das Motiv immer wieder spielt die Mittelstimme haufig Akkordschlage spielt und der Bass starr auf dem Basston b liegt Die Obertone bestehen in diesem Teil hauptsachlich aus Sechzehntelnoten die Mitteltone aus Achtelnoten Die starren Basstone bestehen aus in staccato gespielten Achtel und Viertelnoten Teil 2 Abwandlung von A In diesem Teil wandelt sich das Motiv von einer abfallenden Bewegung in eine aufsteigende Bass und Mitteltone bleiben identisch Teil 3 Part B In diesem Teil findet in den Obertonen und Mitteltonen eine Beschleunigung statt Obertone spielen jetzt Zweiunddreissigstelnoten wahrenddessen in den Basstonen eine Verlangsamung stattfindet Die Ober und Mitteltone stehen von den Notenwerten im Kontrast zueinander bilden also einen Gegensatz Hierdurch wird eine metrische Verschleierung erzeugt Teil 4 Part C Debussy lasst mit Abschnitt C einen sehr grossen Stilbruch zum Vorherigen geschehen da sehr viele schnelle aufsteigende Zweiunddreissigsteltone gespielt werden Den Tonvorrat dieser aufsteigenden Tone bildet die Pentatonik Hierdurch wird dem Stuck ein zielloser exotischer fernostlicher Charakter verliehen Auch die Tonhohe ist teilweise extrem hoch gewahlt was ebenfalls den verschleierten Charakter unterstutzt Teil 5 Abwandlung von C Dieser Abschnitt bildet ein Konglomerat aus Teil A und C Es kommen weiterhin die Arpeggien aus Teil C stark zum Tragen Jedoch mit dem Unterschied zu dass sich neben den Arpeggien in der Mittelstimme weitere Motive die den Tonvorrat der Ganztonleiter nutzen in der Oberstimme bilden Auch tauchen verschiedene bereits bekannte Motive wieder auf So findet man zwischendurch immer wieder die Akkordschlage aus der Mittelstimme bekannt aus Part A Auch das Hauptmotiv welches ganz zu Anfang des Stucks Part A vorgestellt wurde taucht wieder in der Oberstimme auf Das Stuck ist zwar im 2 4 Takt mit 88 bpm angegeben jedoch werden auch die metrischen Schwerpunkte extrem verschleiert Es ist fast unmoglich eine Metrik festzustellen wodurch das Stuck einen freischwebenden Charakter erhalt Dies erreicht Debussy durch die Pause direkt zu Beginn des Stuckes als auch durch die immer wieder auftauchenden Pausen im weiteren Verlauf des Stuckes Weiter tragen auch die haufigen Notenwertwechsel innerhalb der einzelnen Ebenen zu einer Verschleierung der Metrik bei Aber auch durch die unterschiedlichen Notenwerte und damit erzeugte Tempi und durch die einzelnen Ebenen im Kontrast zueinander Obertone schnell Mitteltone mittelschnell Basstone extrem langsam wird die Metrik verschleiert Literatur BearbeitenAlbert Jakobik Claude Debussy Die lautlose Revolution in der Musik Wurzburg 1977Weblinks Bearbeitenmusikalische Aufnahme Noten zu Voiles PDF 151 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Voiles amp oldid 227629325