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Eine Dokumentenkamera bzw Visualizer ist eine Videokamera zur Aufnahme eines von einer Lichtquelle beleuchteten Dokumentes oder Gegenstandes in einer Prasentation Er kann jede Art von Vorlagen Bucher Fotos dreidimensionale Gegenstande etc schnell und einfach aufnehmen und liefert ein hochauflosendes Bild fur Projektoren interaktive Whiteboards oder Videokonferenz Systeme Dieses flexible Prasentationsgerat kann als Weiterentwicklung des Episkops beziehungsweise des Overheadprojektors betrachtet werden Inhaltsverzeichnis 1 Generelle Funktionsweise und Einsatz 2 Historisch 3 Technologie 3 1 Optik 3 2 Kamera 3 3 Beleuchtung 3 4 Hauptplatine und Firmware 4 Bauformen 4 1 Tischmodelle Desktop Visualizer 4 2 Deckenmodelle Ceiling Visualizer 5 Applikationen 6 WeblinksGenerelle Funktionsweise und Einsatz BearbeitenDer Visualizer wandelt das Bild der Vorlage in ein analoges oder digitales Videosignal um das dann einem separaten Videoprojektor oder Monitor zugefuhrt wird Die Kamera kann entweder vor dem Umlenkspiegel statt des Projektionsobjektivs oder an einem tragenden Arm montiert werden Es gibt noch weitere Bauformen die direkt an die Decke gehangt werden konnen Die Vorlage wird entweder auf eine Glasplatte gelegt und von unten beleuchtet oder unter die Kamera gelegt und von seitlichen Lampen angestrahlt Ausserlich gleicht der Visualizer dann einem Flachbettscanner oder einem Reprostand aus der Fotografie abhangig davon wo die Kamera montiert wird Der uberwiegende Teil eines Visualizers ist ublicherweise an einem Arm befestigt und wird in Verbindung mit Beamern in Unterrichtsraumen oder bei Prasentationen eingesetzt Visualizer dienen sehr oft als Ersatz fur Tageslichtprojektoren Manche Visualizer konnen auch in Verbindung mit einem Mikroskop genutzt werden Visualizer sind eigentlich eher mit Scannern als mit Projektoren verwandt da sie keine Einrichtung fur eine aktive Projektion besitzen und dafur an ein optisches Wiedergabegerat angeschlossen werden mussen Historisch BearbeitenDie ersten Visualizer wurden entwickelt um die gestiegenen Anspruche an Projektion und Prasentation von originalen Dokumenten Planen Zeichnungen und Objekten zu befriedigen anstatt gezwungen zu sein diese Objekte auf eine Folie zu kopieren um diese mittels Tageslichtprojektor Overheadprojektor in eine Prasentation einbinden zu konnen Mit der weiteren Verbreitung von Projektoren und Computern in Besprechungsraumen entwickelte sich auch die Nachfrage nach dem Ersatz des Tageslichtprojektors um den Vortragenden weitere Moglichkeiten abseits von gangigen Prasentationsprogrammen zu geben In der Anfangszeit war dies sehr oft auch eine einfache Moglichkeit die nach wie vor vorhandenen Overhead Folien oder einzelne Dias spontan in die Vortrage einzubinden ohne zusatzliche Gerate installieren zu mussen Daneben hatte der Vortragende aber zusatzliche Moglichkeiten und konnte beispielsweise ein Buch spontan und direkt visualisieren Die ersten Gehversuche und Prototypen waren meist einfache Videokameras die auf ein Reprostativ aus der professionellen Fotografie montiert und zusatzlich mit Leuchten ausgestattet waren um eine Unabhangigkeit von den Umgebungsbedingungen sicherzustellen speziell in abgedunkelten Raumen damit die Sichtbarkeit des projizierten Bildes und der Kontrast der Rohrenprojektoren gewahrleistet war Die damals vorherrschende Videotechnologie der Kameras war ein massgeblicher Faktor der das Auflosungsvermogen des Systems bestimmte Visualizer haben des Ofteren von Entwicklungen anderer Branchen profitiert die teilweise auch Quantensprunge im Bereich der Visualizertechnologie ermoglichten Ein gutes Beispiel ist hier die eingesetzte Kameratechnologie Nachdem die ursprunglichen Modelle sehr oft einfache Schwarzweiss Kameras hatten war der Einsatz von Farbkameras ein echter Meilenstein was die Prasentationsqualitat anbelangte Die lange Zeit dominierende Videokameratechnologie wurde Ende der 1990er Jahre erstmals durch Progressive Scan Kameras PS Kameras erganzt Im Vergleich zum Interlaced Verfahren von einer Videokamera Auslesen von Halbbildern wird bei einer PS Kamera immer das Vollbild ausgelesen was sich bei der Kameraauflosung deutlich bemerkbar machte Ursprunglich mussten jedoch bei der Framerate Bildwiederholrate d h wie viele Bilder werden pro Sekunde dargestellt Abstriche in Kauf genommen werden da weder Bildsensoren noch die eingesetzte Hauptplatine in der Lage waren das gestiegene Datenaufkommen zu verarbeiten Heutzutage haben PS Kameras Videokameras weitestgehend vom Markt verdrangt und die ursprunglichen Schwierigkeiten beim Einsatz der PS Technologie sind so gut wie beseitigt Viele am Markt erhaltliche Visualizer konnen mindestens 20 fps Frames per second ausgeben Highend Modelle sind in der Lage 30 fps in unterschiedlichsten Auflosungen und Seitenverhaltnissen problemlos darzustellen Technologie BearbeitenDas Design und die Spezifikationen eines Visualizers entstehen durch den Mix und die Anwendung verschiedener Technologien Fur die Qualitat des aufgenommenen Bildes sind dies primar die Baugruppen Optik Kamera ein Lichtsystem und eine Hauptplatine mit der dazugehorigen Firmware Software Das ganze wird durch unterschiedlichste mechanische Konstruktionen von den einzelnen Herstellern realisiert Optik Bearbeiten Die Optik ist eines der kritischsten Bauteile wenn es um die Bildqualitat geht Je nach Preisklasse der Gerate werden einfache Linsensysteme bis hin zu hochkomplexen optischen Systemen eingesetzt die sich deutlich in Qualitat und Grosse unterscheiden In der Optik sitzt ein weiteres wichtiges Bauteil die Iris oder die Blende Die Iris steuert und regelt den Lichteinfall durch die Linse auf den Bildsensor Wenn ein Objekt auf dem Bildsensor abgebildet werden soll so gibt es genau einen Punkt an dem eine Linse fokussiert ist Es gibt jedoch vor und hinter dem Objekt noch einen Bereich der scharf genug fur das menschliche Auge ist die sogenannte Scharfentiefe Sie hangt von einigen Faktoren ab jedoch hauptsachlich von der Blendenoffnung Iris bzw Irisblende Je kleiner die Blendenoffnung desto grosser ist die Scharfentiefe und umgekehrt Kamera Bearbeiten Die heutzutage gebrauchlichen Progressive Scan Kameras setzen entweder auf CCD Sensoren oder CMOS Sensoren Der generelle Vorteil gegenuber Videokameras ist die wesentlich hohere Auflosung da im Gegensatz zum Interlaced Verfahren Zeilensprungverfahren bei einer PS Kamera das volle Bild ausgelesen wird und nicht nur Halbbilder zeitlich versetzt ubereinandergelegt werden Grundsatzlich konnen Bildsensoren nur monochrome Bilder liefern Bei einer 1 Chip Kamera kann durch den Einsatz von Farbfiltern uber jedem Pixel diese Farbinformation gewonnen werden Bei 1 Chip Kameras ist das sogenannte Bayer Filter sehr gebrauchlich hier werden rote grune und blaue Filter nach einem bestimmten Muster angeordnet Die Zahl der grunen Pixel ist doppelt so gross wie die der blauen und roten wodurch die hohere Empfindlichkeit und Auflosung des menschlichen Auges gegenuber grunem Licht nachempfunden wird Um ein Farbbild zu bekommen werden unterschiedlichste Algorithmen verwendet um die fehlenden Farbinformationen zu interpolieren Dabei muss jedoch eine niedrigere Auflosung der Kamera in Kauf genommen werden Eine weitere Moglichkeit zur Erzeugung von Farbbildern ist die Verwendung eines Prismas das das weisse Licht in seine roten grunen und blauen Bestandteile aufsplittet und auf den Sensor der jeweiligen Farbe leitet Diese aufwendige Kameratechnologie wird in 3 Chip Kameras eingesetzt und ermoglicht sehr gute Farbwiedergabe bei sehr hohen Auflosungen Moderne Kamerasysteme die in Visualizern eingesetzt werden sind in der Lage hochauflosende Farbbilder mit 30 Bildern pro Sekunde zu liefern Die gemessene Auflosung kann bei einer 3 Chip Kamera bei bis zu 1500 Linien liegen Zudem konnen die heute gebrauchlichen Seitenformate von 4 3 16 9 und 16 10 einfach an das vorhandene Display angepasst bzw eingestellt werden Beleuchtung Bearbeiten Die Beleuchtung ist ein wesentlicher Bestandteil eines Visualizers Um gute Farbwiedergabe zu gewahrleisten muss das eingesetzte Beleuchtungssystem den Aufnahmebereich moglichst homogen ausleuchten Je hoher die Beleuchtungsstarke ist desto unabhangiger wird man vom Umgebungslicht Zudem kann uber leistungsfahige Beleuchtungssysteme eine kleine Blendenoffnung ausreichen und dies hat wiederum massgeblichen Einfluss auf die Scharfentiefe des Visualizers je kleiner die Blendenoffnung desto grosser die Scharfentiefe Je besser die Beleuchtung ist desto mehr Licht wird auch auf den Kamerasensor eintreffen und desto weniger wird sich ein storendes Bildrauschen bemerkbar machen Verschiedene Visualizer Modelle integrieren in die Beleuchtung zusatzliche Funktionalitat wie etwa ein synchronisiertes Lichtfeld das dem Bediener jederzeit klar anzeigt welches Detail gerade dem Publikum gezeigt wird Hauptplatine und Firmware Bearbeiten Moderne Kamerasysteme stellen eine grosse Herausforderung fur die Hauptplatine dar Immer grossere Auflosungen und hohe Bildwiederholraten generieren grosse Datenmengen die in Echtzeit verarbeitet werden mussen Die Hauptplatine und die darauf ablaufende Bildverarbeitung haben grossen Einfluss auf die schlussendliche Bildqualitat Gute Visualizer haben eine Vielzahl ausgeklugelter automatischer Systeme mit an Bord die dem Benutzer das Leben so einfach wie moglich gestalten Ein permanenter Autofokus detektiert beispielsweise Vorlagenanderungen automatisch und passt die Fokuseinstellungen ohne Zutun des Vortragenden in Bruchteilen von Sekunden an Weitere wichtige automatische Funktionen sind beispielsweise die Autoiris die Autoexposure die Autowhitebalance und die Automatic Gain Control Wie schon erwahnt benotigen Visualizer ein Bildwiedergabegerat um die Informationen dem Publikum zu zeigen Moderne Hauptplatinen haben eine Vielzahl von Anschlussen um Flexibilitat bei der Anwendung sicherzustellen Neben HDMI DVI VGA und Videoanschlussen zum Anschluss an Displays Projektoren Monitore und Videokonferenzsysteme findet man auch diverse Computerschnittstellen um einen Anschluss an den Computer das interaktive Whiteboard oder an Raumsteuerungssysteme bewerkstelligen zu konnen Das sind vor allem USB Netzwerk LAN und serielle Schnittstellen Daneben konnen externe PCs oder Laptops an den Visualizer angeschlossen werden um einfach zwischen einer Powerpoint Prasentation oder der Live Demonstration umzuschalten Verschiedene Modelle konnen auch mit externen Speichermedien umgehen und Dateien direkt vom USB Stick abspielen oder Schnappschusse wahrend der Prasentation darauf abspeichern Einige Visualizer erlauben ein Update ihrer Firmware und konnen so mit neuen Funktionen ausgestattet werden Bauformen BearbeitenEs gibt einige Bauformen von Visualizern generell kann in zwei Gruppen unterteilt werden Die einen sind Tischmodelle in unterschiedlichsten Auspragungen und die andere Gruppe sind die sogenannten Deckenvisualizer Tischmodelle Desktop Visualizer Bearbeiten Tischmodelle sind klassische Visualizer die ein ahnliches Arbeiten wie an einem Tageslichtprojektor ermoglichen Der Umstieg fallt leicht und viele Anwender schatzen die zusatzliche Flexibilitat in Bezug auf die verwendbaren Objekte ohne jedoch grosse technische Hurden in Kauf nehmen zu mussen Die Gerate konnen auch mobil verwendet werden das heisst ein Gerat kann bei Bedarf in unterschiedlichen Raumen eingesetzt werden ohne dass es eines grossen Installationsaufwands bedarf nbsp Visualizer mit flexiblem Arm Schwanenhals von Lumens nbsp Visualizer von Samsung nbsp WolfVision VZ 9 4 Desktop Visualizer von WolfVision nbsp VIS 360 der Firma SG nbsp Visualizer von Elmo shaDeckenmodelle Ceiling Visualizer Bearbeiten nbsp stereoskopischer Deckenvisualizer von WolfVisionDeckenmodelle sind eine Weiterentwicklung der Tischmodelle und geben dem Nutzer einige zusatzliche Freiheitsgrade Die Objekte die visualisiert werden konnen zum Beispiel wesentlich grosser sein Deckenvisualizer erlauben ein vollkommen naturliches Arbeiten denn der normale Besprechungstisch wird per Tastendruck zur Arbeitsflache umgewandelt Die Sicht des Vortragenden auf das Publikum und umgekehrt wird nicht durch ein technisches Hilfsmittel verstellt sondern die Technologie die unterstutzen soll macht das unauffallig im Hintergrund Dieser Aspekt kommt insbesondere bei Telepresenceanlagen High End Videokonferenz zum Tragen da hier die Illusion erzeugt werden soll dass die Gesprachsteilnehmer am selben Tisch im selben Raum sitzen Deckenmodelle lassen sich auch komplett in der Decke versenken sollte das Design des Raumes im Vordergrund stehen Applikationen BearbeitenMit einem Visualizer kann theoretisch alles dargestellt werden Die meisten Objekte werden einfach unter der Kamera platziert die Kamera nimmt das Bild auf und gibt dieses Livebild beispielsweise mittels Projektor wieder Verschiedene Bauformen von Visualizern erlauben eine grosse Flexibilitat was die Platzierung von Objekten anbelangt So konnen grossere Objekte beispielsweise einfach davor platziert werden und die Kamera und der Visualizer werden einfach gedreht Oder der Visualizer wird gleich an der Decke montiert und erlaubt ein vollkommen naturliches Arbeiten ohne dass die Technik uberhaupt wahrgenommen wird Typische Applikationen fur Visualizer sind Schulungen Meetings Konferenzen Seminare Produktprasentationen Prasentationen von Beweisstucken in Gerichtssalen verschiedene medizinische Anwendungen Telemedizin Telepathologie Rontgenbilder etc Videokonferenzen und Telepresence Verwendung des Visualizers als Dokumentenkamera Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Visualizer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen The Visualizer A White Paper PDF 1 6 MB Fa WolfVision Osterreich archiviert vom Original am 12 Oktober 2014 abgerufen am 12 Oktober 2014 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Visualizer amp oldid 232268225