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Als Viktoria Tunnel 1 Alternativ Schreibweise Viktoriatunnel wird ein 28 Meter langer Sporntunnel auf der Lotschberg Sudrampe zwischen den Stationen Ausserberg und Lalden bezeichnet Er ist zugleich der kurzeste Tunnel der Lotschberg Bergstrecke Viktoria TunnelViktoria TunnelDer Viktoriatunnel mit gut sichtbarem namensgebendem Profil der Konigin ViktoriaNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung Lotschberg BergstreckeOrt AusserbergLange 28 mdep1Gleise 2BetriebFreigabe 1912LageViktoria Tunnel Kanton Wallis KoordinatenWestportal 633466 129201 46 31338 7 8731Ostportal 633493 129207 46 31343 7 87345 Inhaltsverzeichnis 1 Namen 2 Geschichte und Geologie 3 Bau 4 Der Einsturz 5 Literatur 6 EinzelnachweiseNamen BearbeitenDer Tunnel ist nach der englischen Konigin Viktoria benannt Der Felssporn der mit dem Tunnel durchbrochen wird hat vom Baltschiedertal gesehen grosse Ahnlichkeit mit dem Profil der Konigin das auch auf den englischen Briefmarken zu sehen war Daher erhielt der Felssporn durch die mit dem Bahnbau beauftragten Ingenieure den Namen Viktoriakopf Geschichte und Geologie BearbeitenDer Steinblock der den Viktoriakopf bildet stammt von einem alten Bergsturz und stutzt einen ganzen Grat grosser aufeinander geturmter Felsblocke Die geologische Feststellung verfestigte sich als man den Dienstbahntunnel durch diesen Sporn trieb Ursprunglich war geplant einen Teil des Block zu sprengen es gab allerdings die Befurchtung dass die durch Sprengung ausgeloste Schuttmasse den Baltscheiderbach hatte aufstauen konnen was das Dorf Baltschieder bedroht hatte Das Sprengen des Blockes hatte auch den ganzen Hang instabil werden lassen konnen weshalb die Walliser Regierung eine Sprengung ablehnte Also entschied man sich zur geologischen Untersuchung 1909 einen Sondierschacht am Fuss des Kopfes anzulegen Der Dienstbahntunnel schnitt den Steinblock auf der hinteren Seite an weshalb die Breite von 16 Meter bekannt war Der Sondierschacht ergab dass der Felsblock mindestens 26 Meter hoch sein musste Die Geologen attestierten dem Felsblock genugend Standfestigkeit fur einen Tunnel In der Folge wurde von der BLS der Bau eines 21 Meter langen Tunnels an dieser Stelle beschlossen Der Tunnel wurde aber auch infolge des Einsturzes am 10 Oktober 1912 letztlich um sieben Meter Richtung Goppenstein verlangert Damit betragt die Lange bei Fertigstellung 28 Meter Er war einer der wenigen Tunnel der von Anfang an komplett im Doppelspur Profil ausgebrochen wurde Mit dem Bau des zweiten Streckengleises in diesem Abschnitt wurde aber erst 1986 begonnen und die Doppelspur durch den Viktoria Tunnel wurde am 23 November 1990 2 in Betrieb genommen Bau BearbeitenDer westliche Tunnelmund Seite Frutigen liegt beim Baukilometer 49 098 dem heutigen Streckenkilometer 63 557 der ostliche Tunnelmund Seite Brig beim Baukilometer 49 117 dem heutigen Streckenkilometer 63 585 Der Tunnel galt trotz der geplanten Lange von nur 21 Metern von Anfang an als der zu schwerste zu erstellende Tunnel auf der ganzen Sudrampe Zu den geologischen Problemen kam dazu dass er einer der wenigen Tunnel war der auf der Trasse der Baubahn verlaufen sollte Er musste also so gebaut werden dass der Betrieb der Baubahn moglichst wenig beeintrachtigt wurde Mit dem Bau wurde auf der Seite Brig begonnen und zwar in belgischer Bauweise aber mit Sohlenstollen Als Sohlenstollen benutzte man den Dienstbahntunnel dessen Achse aber nicht mit der Achse des endgultigen Tunnel uberein stimmte Dazu kam noch dass die Dienstbahn weiter verkehren konnen musste Dies fuhrte zu recht komplizierten und nicht gerade optimalen Zimmerungsverhaltnissen fur die Ausmauerung Die Dicke der Ausmauerung des Deckengewolbes und des Widerlagers am Kampfer betragt ein Meter und ist in der Profilform des Typs C6 wobei im Bereich des Westportals das Deckengewolbe 1 2 Meter stark ausgefuhrt wurde Der Einsturz BearbeitenAm 20 September 1912 wurde am Vormittag der Tunnel vom technischen Direktor und technischen Berater dieser Abschnitt begutachtet Dabei beschloss man den Tunnel um sieben Meter zu verlangern damit man auf die sieben Meter Futtermauer am Westportal verzichten konne Zudem Zeitpunkt war die Futtermauer bis auf sieben Meter an das ursprunglich geplante Portal aufgemauert Es zeigte sich aber dass diese Futtermauer wegen des Bergsturzmaterials immer schwieriger zu bewerkstelligen sein wurde Der Einschnitt war schon ausgebrochen und mit Holzbalken abgestutzt Zu diesem Zeitpunkt war der Kallotenausbruch fur das Gewolbe Seite Frutigen vollendet und man wollte am nachsten Tag damit beginnen die restlichen sechs Meter am nachsten Tag aus zumauern wofur die letzten Handgriffe am eisernen Lehrbogen ausgefuhrt wurden Die ersten 15 Meter des Deckengewolbes auf der Seite Brig waren schon gemauert Um halb funf nachmittags loste sich ohne Vorankundigung eine kleine Gebirgsmasse aus dem Kopfeinschnitt und riss Teile der Uberlagerung des Portalrings mit Unglucklicherweise war zu dem Zeitpunkt der Ingenieur Lemarchand damit beschaftigt die am morgen beschlossene Verlangerung des Sieben Meter Stuckes aufzunehmen Er versuchte zwar in den Tunnel zu fluchten wurde dabei aber vom Zusammenbrechen des Tunneleinbaus erfasst genauso wie der Arbeiter Guerini der dabei war das Lehrgerust zu verlaschen Beide Personen wurden verschuttet und konnten erst in der Nacht vom 18 auf den 19 Oktober geborgen werden Die vorgefundenen Verletzungen liessen aber darauf schliessen dass sie auf der Stelle getotet worden waren Der Einsturz erfasste nur den nicht ausgemauerten Teil des Tunnels die schon ausgemauerten Partien blieben unbeschadigt Die durch den Einsturz ausgeloste Kubatur wird mit 600 m angegeben Der Dienstbahnbetrieb konnte am 29 Oktober wieder aufgenommen werden Literatur BearbeitenClaude Jeanmaire Lotschbergbahn im Bau Archiv Nr 58 Verlag Eisenbahn Villigen 1989 ISBN 3 85649 058 2 Im Textteil Seiten 109 129 130 Im Bildteil Bilder 1380 1404 Bericht Zum Einsturz eines Tunnels auf der Sudrampe der Lotschbergbahn veroffentlicht in der Schweizerischen Bauzeitung Band LX Seite 245 Heft 18 Ausgabe 2 November 1912 Digitalisat auf E Periodica chEinzelnachweise Bearbeiten Schreibweise auf dem Langenprofil der BLS von 1913 Hans G Wagli Schienennetz Schweiz Seite 53 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viktoria Tunnel amp oldid 237174353