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Viktor Czerweny von Arland 14 Marz 1877 in Deutschlandsberg 27 September 1956 in Graz 1 war ein osterreichischer Erfinder und Industrieller Er gilt als Erfinder der Czerweny Zundholzautomatmaschine durch welche die gesamte Familie Weltruhm erlangte Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Ausbildung 2 Beruflicher Werdegang 3 Soziales und politisches Wirken 4 Erfindungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKindheit und Ausbildung BearbeitenViktor Czerweny kam am 14 Marz 1877 in Deutschlandsberg als erster Sohn des Industriellen Franz Czerweny und dessen Frau Marianne Pojatzi zur Welt Er absolvierte die ortliche Pflichtschule und maturierte 1895 mit Auszeichnung an der Landesoberrealschule in Graz Danach folgte eine einjahrige Militarzeit beim 3 Korps Artillerie Regiment in Graz nach deren Ende er mit einem Studium zum Bautechniker begann Im Jahr 1898 unterzog er sich der 1 Staatsprufung welche er mit Auszeichnung bestand 2 Beruflicher Werdegang BearbeitenZu Studienzwecken bereiste Czerweny nach seiner Staatsprufung von 1899 bis 1900 Agypten und Italien um dort Baukunst und bildende Kunst zu studieren Wegen personeller Veranderungen in der Zundwarenfabrik seines Vaters wurde er jedoch noch vor Ende des Studiums nach Deutschlandsberg zuruckgeholt wo er am 21 Juli 1901 als Beamter in den Betrieb eintrat Am 24 Dezember 1901 ubernahm er die Stelle eines Prokuristen 3 1903 avancierte er zum Direktor des Deutschlandsberger Werkes der neu gegrundeten SOLO Zundwaren und Wichsefabriken AG Bei seiner Tatigkeit fur das Werk profitierte Czerweny in hohem Masse von seinen bautechnischen Kenntnissen Unter ihm begann im Unternehmen eine Zeit der technischen Modernisierungen und der Erweiterungen Seiner Initiative entsprangen die Neubauten der Licht und Kraftzentrale des Schwedentraktes der Schalerei und des grossen Magazins Die Einfuhrung des Automatmaschinenbetriebes und der Aufbau eines betriebseigenen Sagewerks lassen sich ebenfalls auf sein Wirken zuruckfuhren 1909 berief ihn die Zentralleitung zum Direktor der Stainzer Fabrik 1910 erhielt er die Oberaufsicht uber das Werk in Graz und 1911 fur die Fabrik Gorz 1912 ging er als Abgesandter des Konzerns nach Nordamerika worauf sich der bisherige Export vervierfachte Wahrend des Ersten Weltkrieges hielt Czerweny den Betrieb trotz des Mangels an Arbeitskraften und vollwertigen Materialien aufrecht Am 31 Dezember 1920 trat Czerweny von der Leitung der Fabriken in Deutschlandsberg und Stainz zuruck 4 1939 erwarb Viktor Czerweny von Arland die Aktienmehrheit der in Graz Andritz ansassigen Papier und Zellulosefabrik Karl Kranz und ubernahm deren Aufsichtsratsvorsitz Damit trat er in die Fussstapfen seines Grossvaters Florian Pojatzi der neben der Zundholzproduktion auch an verschiedenen Papierfabriken fur die Herstellung von Spezialpapieren zur Verpackung von Zundholzchen beteiligt war 5 Die Strassennamen Papierfabrikgasse und Am Arlandgrund letzterer um 1999 mit Wohnbauten verbaut in Graz Andritz erinnern an die Papierfabrik Arland am linken oberen Grazer Muhlgang Wasserkraft und an der Mur Holzflossung etwa 3 km oberhalb der heute Keplerbrucke Soziales und politisches Wirken BearbeitenNeben seiner beruflichen Tatigkeit widmete Viktor Czerweny einen Grossteil seiner Zeit dem offentlichen Leben Ab 1907 engagierte er sich im Gemeinderat und im Bezirksausschuss 1910 wurde er zum Vertreter des Kaiserlich Koniglichen Ministeriums fur Kultus und Unterricht in der Deutschlandsberger Fortbildungsschule ernannt und ab 1911 war er Mitglied des Sparkassen Ausschusses Ab 1917 gehorte er dem Kuratorium der Landesfursorgestelle fur heimkehrende Krieger des Landes Steiermark und der Bezirkskommission fur Tuberkulosebekampfung an Von 1920 an war er ausserdem Obmann der Arbeiterunfallversicherungsanstalt fur die Steiermark und Karnten 6 Fur sein Schaffen wurde er 1917 mit dem Ingenieurtitel honoriert Erfindungen BearbeitenBereits 1898 hatten Viktor Czerweny und sein Bruder Robert 1878 1962 mit der Entwicklung eines ersten Zundholzautomaten begonnen und damit echten Pioniergeist bewiesen Das erste Versuchsmodell der Czerweny Automatmaschine ist heute im Technischen Museum Wien zu besichtigen 7 Ein zweites Versuchsmodell wurde 1905 fertiggestellt Es war uber mehrere Jahre in Stainz in Dienst Wegen seiner geringen Grosse konnte es jedoch nur 200 000 Holzer in der Stunde produzieren Die von Gildemeister gebaute vierte Maschine wurde 1908 ebenfalls in Stainz aufgestellt Sie erreichte eine Leistung von 375 000 Holzern pro Stunde und blieb bis 1927 dauerhaft in Betrieb Eine weitere Konstruktion wurde 1909 von der Union A G in Augsburg gefertigt Sie fertigte stundlich 500 000 Holzer wog etwa 180 000 kg und kostete 50 000 Goldkronen 8 ca 250 000 Euro 9 1912 war die Technologie so weit ausgereift und in allen wichtigen Punkten so durchgebildet dass die Maschine Nr 23 als betriebssicheres Instrument Einzug in die Fabrikation halten konnte Die Aufstellung des Automaten ging einher mit der Umstellung der nach einem Gesetz vom 13 Juli 1909 mittlerweile verbotenen Phosphor auf die Schwedenfabrikation Die Stundenleistung der Maschinen lag zu dieser Zeit bei 800 000 Holzchen Nachdem uber Jahre nur kleine Anderungen vorgenommen wurden und der Krieg die Konstruktionsarbeit fast zum Erliegen brachte gelang im Jahr 1916 ein entscheidender Fortschritt Durch die Schaffung des nadellosen Einstosses wurde die Leistung der Maschine deutlich erhoht Durch diese Innovation konnten auch altere umgerustete Modelle bis zu eine Million Holzer pro Stunde produzieren 10 Fur die neue Maschine als deren Erfinder Viktor Czerweny gilt an deren Entwicklung aber auch sein Bruder Robert in hohem Masse beteiligt war gab es ein Weltpatent Sie wurde in grosser Stuckzahl gebaut und kam weltweit zum Einsatz Literatur BearbeitenL Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg der SOLO Zundwaren u chem Fabriken A G Wien D Landsberg 1930 Einzelnachweise Bearbeiten Technisches Museum Wien Archiv Personenmappe L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg 1930 S 69 L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg 1930 S 63 L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg 1930 S 70 Familiengeschichte Linie Viktor L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg 1930 S 71 Familiengeschichte auf Webseite L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg 1930 S 205 Berechnung nach Tabelle L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg 1930 S 132 f PersonendatenNAME Czerweny von Arland ViktorKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Erfinder und IndustriellerGEBURTSDATUM 14 Marz 1877GEBURTSORT DeutschlandsbergSTERBEDATUM 27 September 1956STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viktor Czerweny von Arland amp oldid 231295302