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Das Vertrauensspiel ist ein soziales Dilemma welches im Rahmen der Spieltheorie analysiert werden kann Es handelt sich dabei um ein Zwei Personen Spiel mit einem Treugeber bzw Vertrauensgeber A und einem Treuhander bzw Vertrauensnehmer B Der Treugeber kann den Treuhander mit einer Aufgabe betrauen Zunachst entscheidet der Treugeber ob er dem Treuhander Vertrauen schenkt oder nicht Entscheidet er sich fur die erste Variante kann nun wiederum der Treuhander entscheiden ob er das ihm entgegengebrachte Vertrauen a missbraucht oder b honoriert Aus diesen Moglichkeiten ergeben sich drei Handlungsalternativen die jedoch fur jeden der beiden Beteiligten unterschiedliche Auszahlungen zur Folge haben Das Vertrauensspiel lasst sich als sogenanntes sequentielles Spiel optimale Darstellung ist hier der Spielbaum oder als Simultanspiel optimale Darstellung ist die Matrixform abbilden Hier wird zur Veranschaulichung eine Auszahlungsmatrix gewahlt A vertraut B nicht A vertraut B B missbraucht Vertrauen A vertraut B B honoriert VertrauenAuszahlung fur A 0 1 1Auszahlung fur B 0 2 1Ein rationaler Treuhander wird sich nun dafur entscheiden das ihm entgegengebrachte Vertrauen zu missbrauchen da er so die hochste Auszahlung fur sich erhalt Da ein Treugeber dies ahnt wird er erst gar kein Vertrauen schenken Dies fuhrt dazu dass beide Akteure leer ausgehen Gelost werden kann dieses Dilemma einerseits dadurch dass der Treugeber Erfahrungen uber den Treuhander besitzt und somit das Verhalten des Treuhanders vorhersehbar ist Anderseits kann der Treugeber auch Kontrolle uber den Treuhander ausuben und bei Missbrauch des Vertrauens Sanktionen verhangen 1 Beim Instrument der Kontrolle wird das gewunschte Verhalten des Treuhanders vom Treugeber zu einem gewissen Grade erzwungen Daher entspricht diese Losung der Ausubung von Macht durch den Treugeber uber den Treuhander mit der Sanktion als entsprechendes Machtmittel Lasst sich das Problem hingegen dadurch uberwinden dass glaubwurdige Erfahrungen vorliegen wie etwa eine vorteilhafte Reputation des Treuhanders bezuglich seiner Loyalitat oder seines Charakters dann lasst sich das Vertrauensspiel tatsachlich durch Vertrauen losen Die gute Reputation ware in diesem Fall die Vertrauensgrundlage auf die der Treugeber seine Erwartung stutzen kann 2 Einzelnachweise Bearbeiten Vincent Buskens Werner Raub Soziale Mechanismen rationalen Vertrauens Eine theoretische Skizze und Resultate aus empirischen Studien In Andreas Diekmann Thomas Voss Hrsg Rational choice Theorie in den Sozialwissenschaften Anwendungen und Probleme Oldenbourg Munchen 2004 ISBN 3 486 56644 X S 191 Marcus Wiens Vertrauen in der okonomischen Theorie Eine mikrofundierte und verhaltensbezogene Analyse LIT Verlag Munster 2013 ISBN 978 3 643 11974 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrauensspiel amp oldid 220909326