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Als Ausgleichung nach vermittelnden Beobachtungen oder in Kurzform vermittelnde Ausgleichung werden Verfahren der Ausgleichsrechnung bezeichnet bei der die gesuchten Grossen Unbekannten nicht direkt gemessen werden konnen sondern jede einzelne Beobachtung eine Funktion dieser Unbekannten ist Wenn die Anzahl der Beobachtungen n grosser ist als die der Unbekannten u ist das Problem uberbestimmt mit der Redundanz n u und die unbekannten Parameter werden so bestimmt dass die Residuenquadratsumme minimal ist Es wird fur jede Messung eine Beobachtungsgleichung aufgestellt welche die gesuchten Grossen Unbekannten als Parameter enthalt Im Allgemeinen ist der funktionale Zusammenhang nichtlinear so dass eine Naherungslosung bestimmt und die Beobachtungsgleichungen linearisiert werden mussen Die Bestimmung der Unbekannten erfolgt durch Inversion eines Systems linearer Normalengleichungen das sich aus der Minimumsbedingung der Residuen ergibt und die Dimension u u hat Als Ergebnis erhalt man Zuschlage auf die Naherungslosung mit denen diese verbessert werden kann Die Schritte der Linearisierung Losung der Normalgleichungen und Verbesserung der Naherungswerte werden so oft wiederholt bis die Zuschlage klein genug im Verhaltnis zur Genauigkeit der Parameter sind Iteration Beispiel BearbeitenZwischen zwei Punkten P1 P2 eines Vermessungsnetzes am Erdellipsoid sollen die Verbesserungsgleichungen fur die gemessene Strecken bzw Bogenlange S und die Azimute A1 A2 abgeleitet werden Die geografischen Breiten Langen der Punkte seien B1 B2 L1 L2 die Normalkrummungsradien des Ellipsoids M1 M2 N1 N2 Die Anderung der Bogenlange S durch differentielle Koordinatenanderungen dB dL ist dann nach B Heck Kapitel 8 2 dS cosA1 M1 dB1 sinA1 N1 cosB1 dL1 cosA2 M2 dB2 sinA2 N2 cosB2 dL2 Nennt man die Nord Sud bzw Ost West Punktverschiebungen als neue Unbekanntedxi Mi dBi dyi NicosBi dLiund rechnet man aus Naherungskoordinaten von P1 P2 die genaherte Bogenlange S bzw das Azimut A 1 so erhalt man die Verbesserungsgleichung der BogenlangevS cosA1 dx1 sinA1 dy1 cosA2 dx2 sinA2 dy2 S S worin nunmehr die Differenz S S als Beobachtung zu verstehen ist Analog erhalt man die Verbesserungsgleichung fur das gemessene Azimut von P1 nach P2 zuvA1 sinA1 dx1 cosA1 dy1 sinA2 dx2 cosA2 dy2 S A1 A 1 Aus den Koeffizienten der dx dy der Verbesserungsgleichungen aller Beobachtungen wird anschliessend die quadratische Normalgleichungsmatrix gebildet deren Inversion zuletzt die gesuchten Koordinatenanderungen dx dy aller Punkte ergibt Zu den Naherungskoordinaten addiert folgen die endgultigen Koordinaten der Messpunkte Siehe auch BearbeitenMethode der kleinsten Quadrate Europanetz Rahmennetz TriangulationLiteratur BearbeitenRudolf Ludwig Methoden der Fehler und Ausgleichsrechnung Kap 4 Ausgleichung vermittelnder und bedingter Beobachtungen Uni Text Verlag Vieweg Braunschweig 1970 Gerhard Navratil Ausgleichungsrechnung I p 127 130 TU Wien 2006 PDF Bernhard Heck Rechenverfahren und Auswertemodelle der Landesvermessung Wichmann Verlag Karlsruhe 1987 und 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ausgleichung nach vermittelnden Beobachtungen amp oldid 184494994