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Die Verhandlungstheorie von Komorita und Chertkoff engl bargaining theory of coalition formation nach den Psychologen Samuel Shozo Komorita 1927 2006 und Jerome Jerry M Chertkoff 1936 beide damals an der Indiana University ist eine 1973 veroffentlichte Verhandlungstheorie zur Erklarung der Bildung von Koalitionen und der Aufteilung der Ertrage unter den Mitgliedern durch Verhandlungen 1 Das Wesentliche an der Koalitionsbildung sind dabei die Verhandlungen 2 Die Teilnehmer an den Verhandlungen kennen die jeweiligen Starken und Schwachen der eigenen und der anderen Parteien nur teilweise begrenzte Rationalitat haben aber eine gewisse Voraussicht uber die Verhandlungsverlaufe 1 Die Theorie wurde aus der Beobachtung von Spielern entwickelt und uberpruft die in verschiedenen Situationen Koalitionen bilden mussten um ihren Gewinn aus dem Spiel zu maximieren 1 Ahnlich wie fruhere Theorien beispielsweise Theorie der Beherrschung Theorie der minimalen Ressourcen 3 Lloyd S Shapley und Martin Shubik Theorie der minimalen Macht 4 William Anthony Gamson sagt die Verhandlungstheorie von Komorita und Chertkoff eine grossere Bereitschaft zur Verhandlung mit schwacheren Spielern voraus weil diese gleichzeitig auch eine niedrigere Gewinnerwartung haben und somit weniger Anspruche auf die Ertrage erheben 1 Damit geht ein Effekt einher der eine Starke zu einer Schwache machen kann wenn namlich ein potentiell starker Partner keine Koalitionsangebote erhalt weil Koalitionen mit schwacheren Partnern auch erfolgversprechend sind und gleichzeitig grossere Gewinnaussichten ermoglichen 1 In der Argumentation um die Ertrage werden die schwacheren Parteien den Gleichheitsgrundsatz anfuhren wahrend starkere Partner den Leistungsanteil uberbetonen werden 1 2 5 6 Anfanglich wird der Ertrag ungefahr in der Mitte zwischen den beiden Anspruchen liegen 2 5 spater wird sich die Verteilung dahingehend andern bis der maximale Ertrag erreicht wird den ein Partner in einer anderen Koalition erreichen konnte 6 Die meisten Theorien zur Koalitionsbildung berucksichtigen nur wenige Faktoren beispielsweise nur zwei oder drei Parteien zur Erklarung des Phanomens 7 Die Ergebnisse zeigen zwar Zusammenhange sind aber fur eine Erklarung nicht hinreichend Komorita und Chertkoff kombinieren mehrere Faktoren und erreichen damit eine deutliche Verbesserung der Vorhersagbarkeit in Koalitionsverhandlungen 7 Literatur BearbeitenS Komorita J M Chertkoff A bargaining theory of coalition formation In Psychological Review 80 1973 S 149 162 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f R Hansmann H Crott Verhandlungstheorie von Komorita und Chertkoff In M A Wirtz Hrsg Dorsch Lexikon der Psychologie 2016 abgerufen am 5 November 2016 a b c Hans W Bierhoff Dieter Frey Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie Hogrefe Verlag 2006 ISBN 3 8409 1844 8 S 737 Lloyd S Shapley Martin Shubik A Method for evaluating the distribution of power in a committee system In American Political Science Review 48 1954 S 787 792 William Anthony Gamson Experimental Studies of Coalition Formation In Advances in Experimental Social Psychology Academic Press New York 1 Dezember 1964 doi 10 1016 S0065 2601 08 60049 0 a b Gunter Wiswede Mathias Gabriel Franz Gresser Alexandra Haferkamp Sozialpsychologie Lexikon Walter de Gruyter 2004 ISBN 3 486 81564 4 S 290 292 a b Holly Arrow Ruth Bennett Scott Crosson John Orbell Social Poker A Paradigm for Studying the Formation of Self Organized Groups Technical Report No 99 01 Institute of Cognitive amp Decision Sciences University of Oregon a b Edward J Lawler George A Youngs jr Coalition Formation An Integrative Model In Sociometry Vol 38 No 1 1975 S 1 17 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verhandlungstheorie von Komorita und Chertkoff amp oldid 183595993