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Uzak Weit ist ein turkischer Spielfilm aus dem Jahr 2002 geschrieben produziert inszeniert und fotografiert von Nuri Bilge Ceylan Das Werk erhielt mehrere Auszeichnungen unter anderem an den Filmfestspielen von Cannes 2003 den Grossen Preis der Jury Dennoch lief er erst am 3 Februar 2005 in deutschen Kinos an Uzak schliesst eine Trilogie die der Filmautor mit Die Stadt 1998 begonnen und im Jahr darauf mit Bedrangnis im Mai fortgesetzt hat Stilistisch fallt der Film durch seine sorgfaltig komponierten langeren Einstellungen auf die sowohl Innenraume wie das winterliche Istanbul zeigen Ceylan thematisiert teils autobiografisch Schwierigkeiten von Mannern insbesondere die Abhangigkeit ihrer gesellschaftlichen Stellung von beruflichem Erfolg und ihre Unfahigkeit uber ihre Sorgen und Gefuhle zu sprechen FilmTitel Uzak WeitOriginaltitel UzakProduktionsland TurkeiOriginalsprache TurkischErscheinungsjahr 2002Lange 109 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Nuri Bilge CeylanDrehbuch Nuri Bilge CeylanProduktion Nuri Bilge CeylanMusik Ismail KaradasKamera Nuri Bilge CeylanSchnitt Ayhan ErgurselBesetzungMuzaffer Ozdemir Mahmut Mehmet Emin Toprak Yusuf Zuhal Gencer Erkaya Nazan Nazan Kirilmis Geliebte Feridun Koc Pfortner Fatma Ceylan Mutter Ebru Ceylan MadchenChronologie Bedrangnis im Mai Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Deutschsprachige Kritiken 3 Auszeichnungen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenMahmut fruher ein kunstlerisch ambitionierter Fotograf ubernimmt jetzt finanziell eintragliche Aufnahmen fur Werbekataloge Er lebt in Istanbul und ist geschieden seine sozialen Kontakte beschranken sich auf Trinkrunden mit intellektuellem Anspruch und gelegentliche sexuelle Besuche einer anderweitig liierten Frau Eines Tages taucht Yusuf auf ein junger Vetter aus Mahmuts Heimatort den er vor Jahren verlassen hat Yusuf hat seine Stelle in einer Fabrik durch deren Schliessung verloren und will auf einem Schiff anheuern um die Welt zu sehen Bis er eine Anstellung findet kann er bei Mahmut wohnen Mahmuts geordnetes Leben verpackt in eine vermeintlich intellektuelle Haltung und seine gepflegte Wohnung kommen durch Yusufs Anwesenheit durcheinander Seine Exfrau fur die er noch immer etwas empfindet teilt ihm mit dass sie mit ihrem neuen Partner nach Kanada auswandert Yusufs Stellensuche erweist sich wegen der auch in Istanbul spurbaren Wirtschaftskrise als vorerst aussichtslos Zunehmend plagt ihn das Fehlen einer Frau an seiner Seite an offentlichen Platzen und in Einkaufszentren schleicht er unbekannten Frauen nach oder beobachtet sie hinter Buschen versteckt Als er Mahmuts Wohnung verdreckt macht ihm dieser heftige Vorhaltungen und rugt seinen naiven Optimismus ohne Plan in der Grossstadt rasch eine Arbeit finden zu konnen Bald sucht Mahmut eine silberne Uhr und kann sie lange nicht finden Yusuf spurt den unausgesprochenen Verdacht er habe die Uhr gestohlen Schliesslich findet Mahmut die Uhr doch verschweigt aber Yusuf den Fund Am nachsten Tag ist Yusuf abgereist und Mahmut spurt die Leere seiner Wohnung Er setzt sich ans Ufer und raucht eine Zigarette aus der Schachtel die Yusuf zuruckgelassen hat Deutschsprachige Kritiken BearbeitenIn den deutschsprachigen Kritiken war von einem Meisterwerk 1 die Rede von hoher Kunst und einem erdruckend schone n Film 2 der kein Durchschnittskino sei 3 Das Werk wurde uberall verstanden 4 und werde Ceylan in Europa beruhmt machen 2 Entweder liessen sie die Frage offen inwieweit der im Film mehrmals erwahnte russische Regisseur Andrej Tarkowski im Stil von Uzak wiederzufinden sei 5 machten statt stilistischer Nahe zu Tarkowski eine solche zu Theo Angelopoulos und Abbas Kiarostami aus 3 oder erklarten ihn zum legitime n Nachfolger Michelangelo Antonionis 2 Intensiv und auf ganz eigene Art von hoher formaler Geschlossenheit 6 sei das ein Film der sich mit stiller Gewalt ins Bewusstsein einschleicht und dort noch lange kreist 7 Die Kritiker sprachen von einem grossen Gemalde der heutigen Turkei 1 das die wirtschaftliche und kulturelle Krise eines Landes reflektiere 8 oder das Krisengefuhl einer Generation auf den Punkt bringe 4 Die zwei Manner seien Stadtmaus und Feldmaus 5 und keine Sympathietrager 7 2 Ceylan entwickle keine grosse dramatische Handlung 3 7 dafur umso mehr innere Perspektiven 7 und arbeite mit dem Nachhall beilaufiger Informationen 1 Erwahnt wurde der gelegentlich aufscheinende Humor 3 7 8 die zum Schauen verfuhrenden Formsprache 4 die kunstvoll kargen Momentaufnahmen 8 die sorgfaltig komponierte n Ansichten 7 und wunderschonen Kadrierungen 3 Der Filmemacher schufe eine im Kino ganz neue Sicht auf Istanbul 6 der aber keine Spur von Exotismus 5 innewohne Die ausserst sensible Tonspur 3 verweigere die bekannten Weltmusikklischees 4 Silvia Hallersleben von epd Film erklarte man brauche weder Turke noch Mann zu sein um Mahmuts und Yusufs entfremdetes Leben nachempfinden zu konnen 7 Fur den F A Z Kritiker Andreas Kilb bestand der dialektische Trick des Films darin dass Yusuf dem Leben im winterlichen Istanbul aus der Ferne zuschaue und so dem Publikum dem es ebenso fremd ist nahekomme 6 Demgegenuber meinte Heike Kuhn von der Frankfurter Rundschau der Film halte daran fest seinen Figuren nicht naher kommen zu konnen als sie sich selbst Sie beschrieb die Entfremdung so Die Menschen schweigen und sehen sich an aber da ist nichts Sie sehen aus dem Fenster aber da ist nichts 2 In der Welt beschrieb Neco Celik die beiden Manner als Menschen die nicht wissen was sie mit sich anfangen sollen 9 Von dem Schmerz nicht mehr zu wissen wie man leben soll sprach auch Claudia Lenssen in der taz zugleich sei das aber einer jener schonen Filme deren Bilderfluss eine subtile aber eindringliche Protestenergie gegen die Verhaltnisse aufbietet von denen er erzahlt 4 Und Anke Leweke in der Zeit Melancholie und Aussichtslosigkeit der Helden mogen den Rhythmus von Uzak bestimmen doch der Film selbst dreht sich nicht im Kreise Er ist wie das Windspiel am Fenster dessen Melodie trostend von anderen Rhythmen grosseren Kreislaufen und Bewegungen erzahlt 1 Etwas marchenhaft Versonnenes fand Fritz Gottler Suddeutsche Zeitung in einem Film der selbstreflektive Elemente aufweise Auf faszinierende Weise spielt er so das Private und Personliche gegen das Hochartifizielle aus macht er seine eigene Unsicherheit zum Thema 5 Im Einzelnen haben die Kritiken geurteilt epd Film Gehe unter die Haut sorgfaltig komponierte Bilder 7 film dienst Visuell raffiniert sensible Tonspur 3 Frankfurter Allgemeine Z Intensiv formal geschlossen biete ein bisher unbekanntes Bild Istanbuls 6 Frankfurter Rundschau Erdruckend schoner Film werde Ceylan in Europa beruhmt machen 2 Neue Zurcher Zeitung Kunstvolle Momentaufnahmen grimmiger Humor 8 Der Spiegel Habe zu Recht in Cannes den Grossen Preis erhalten 10 Suddeutsche Zeitung Faszinierende Dialektik zwischen Personlichem und Hochartifiziellem Film hat etwas Marchenhaftes 5 Die tageszeitung Schoner Film verfuhrende Formsprache treffe das Gefuhl einer Generation klischeefreie Musik 4 Die Welt Angenehm anzusehen Darsteller schufen eine seltene Atmosphare 9 Die Zeit Meisterwerk grosses Gemalde trostende Erzahlung 1 Auszeichnungen Bearbeiten2002 Antalya Film Festival Bester Regisseur Nuri Bilge Ceylan Bester Film Bestes Drehbuch Nuri Bilge Ceylan Brster Nebendarsteller Mehmet Emin Toprak Ankara Film Festival Bester Regisseur Nuri Bilge Ceylan Beste Kamera Nuri Bilge Ceylan Siyad Turk Sinemasi Odulleri Bester Film Bester Regisseur Nuri Bilge Ceylan Beste Kamera Nuri Bilge Ceylan Orhan Ariburnu Preis Bester Film Bester Regisseur Nuri Bilge Ceylan Bester mannlicher Schauspieler Muzaffer Ozdemir 2003 International Istanbul Film Festival Bester Film Bester Regisseur Nuri Bilge Ceylan FIPRESCI Preis Cinema Film Festival Bester Film Grosser Preis Internationale Filmfestspiele von Cannes 2003 Grosser Preis der Jury Nuri Bilge Ceylan Bester Schauspieler Mehmet Emin Toprak und Muzaffer Ozdemir Grand Prix de la FIPRESCI Film des Jahres Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Anke Leweke Zwei Welten in einem Bild In Die Zeit Nr 6 2005 S 39 a b c d e f Heike Kuhn Im Sperrgebiet des Herzens In Frankfurter Rundschau 3 Februar 2005 S 31 a b c d e f g Alexandra Wach Uzak In film dienst Nr 3 2005 S 46 a b c d e f Claudia Lenssen Wortlose Manner In Die tageszeitung 3 Februar 2005 S 16 a b c d e Fritz Gottler Wolken die nicht weiterziehen In Suddeutsche Zeitung 5 Marz 2005 S 19 a b c d Andreas Kilb Licht im Winter In Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 Februar 2005 S 36 a b c d e f g h Silvia Hallersleben Uzak Neues turkisches Kino Nuri Bilge Ceylans Mannergeschichte In epd Film Nr 2 2005 S 33 a b c d Andreas Maurer Schiffe in der Ferne In Neue Zurcher Zeitung 5 Dezember 2003 S 45 a b Neco Celik Cannes Gewinner Uzak Die Turkei entdeckt die Vorzuge des Privaten In Die Welt 3 Februar 2005 S 28 Der Spiegel Uzak Weit 31 Januar 2005 S 137Weblinks BearbeitenUzak Weit in der Internet Movie Database englisch Normdaten Werk GND 7858791 8 lobid OGND AKS Filme von Nuri Bilge Ceylan Koza Die Stadt Bedrangnis im Mai Uzak Weit Jahreszeiten Iklimler Drei Affen Es war einmal in Anatolien Winterschlaf Der wilde Birnbaum Kuru Otlar Ustune Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uzak Weit amp oldid 199809888