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Ultraschallschwinglappen alter Ultraschallbohren ist ein spanendes Fertigungsverfahren mit geometrisch unbestimmter Schneide zur Herstellung geometrisch komplexer Werkstucke aus Werkstoffen die zu sprodem Bruchverhalten neigen Das Schwinglappen ist nach DIN 8589 dem Lappen zugeordnet Im Gegensatz zu anderen Lappverfahren dient es nicht der Feinbearbeitung bereits weitestgehend durch andere Verfahren geschaffener Werkstucke sondern der Erzeugung neuer Formen nur durch das Schwinglappen Prinzip Skizze UltraschallerosionGerat zur UltraschallerosionEine elektrische Hochfrequenzenergie wird mittels eines piezokeramischen Schallwandlers in mechanische Schwingung gleicher Frequenz umgewandelt Die Amplitude des longitudinal schwingenden Schallwandlers betragt nur 5 µm Zwischen Formwerkzeug und Schallwandler befindet sich daher eine weitere Einheit bestehend aus Amplitudentransformator und Sonotrode auch Bohrrussel genannt die die Amplitude auf 20 40 µm verstarkt Die vier genannten miteinander verbundenen Elemente bilden zusammen ein schwingungstechnisches System das in Resonanz betrieben wird Das Verfahren beruht nun darauf dass das im Ultraschallbereich 19 22 kHz schwingende Formzeug die Korner in die Werkstuckoberflache einhammert so Mikrorisse erzeugt und schliesslich Bruchstucke herauslost Dieser Prozess findet vorwiegend in der Bewegungsrichtung der Ultraschallschwingung statt Nach Moglichkeit wird zudem der Einsatz rotierender Werkzeuge empfohlen da hier der Abtrag wesentlich hoher ist Die Korner befinden sich in einer Flussigkeit oder Paste Lappmittel Dieses Gemisch wird kontinuierlich in den Spalt zwischen Formzeug und Werkstuck gespult oder gepresst wobei der Spalt ungefahr zweimal so breit sein soll wie die durchschnittliche Korngrosse Die Wahl des Kornwerkstoffs fallt wegen der guten Bruchfahigkeit und damit Selbstscharfung fast ausnahmslos auf Borcarbid das ungefahr 25 35 Gew des Lappmittels einnimmt und in der Regel zwischen 50 und 60 µm gross ist Da das Formzeug der gleichen Beanspruchung wie das Werkstuck unterliegt muss es aus einem Werkstoff gefertigt sein der entweder harter als das Werkstuckmaterial ist oder genugende Resistenz gegen Abrasion aufweist Daher werden vorwiegend Stahlwerkstoffe verwendet da bei ihnen der Aufprall der Korner uberwiegend zu elastischer und plastischer Verformung fuhrt Hauptgebiet des Ultraschallschwinglappens ist es feinste dreidimensionale Konturen aus Werkstoffen wie Keramik Graphit oder Glas herauszuarbeiten Es lassen sich Einsenkungen mit einem Durchmesser unter einem Millimeter in Werkstucke einarbeiten die dunner als 200 µm sind Ein typisches Produkt ist die Graphitelektrode fur das Senkerodieren Quellen BearbeitenWilfried Konig Fritz Klocke Fertigungsverfahren 3 Abtragen und Generieren Springer Verlag Berlin Heidelberg 1997 ISBN 3 540 63201 8 S 129 152 Alfred Reichard Hrsg Fertigungstechnik 1 Verlag Handwerk und Technik Hamburg 2000 ISBN 3 582 02311 7 S 212 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ultraschallschwinglappen amp oldid 210452886