www.wikidata.de-de.nina.az
Das Tuschinski Theater seit 2000 Pathe Tuschinski ist ein traditionsreiches Kino in Amsterdam Das an der Reguliersbreestraat 26 28 gelegene Gebaude enthalt einen grossen Saal mit 784 Platzen und funf kleinere Kinosale mit je 105 bis 191 Platzen Tuschinski TheaterEingang zum Tuschinski TheaterFilmpremiere im Tuschinski Februar 2008Das nahegelegene Pathe De Munt Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Kinogeschichte 2 Kinosale 3 Literatur 4 WeblinksBau und Kinogeschichte BearbeitenDas Kino wurde nach den Planen des Architekten Hijman Louis de Jong fur Abraham Icek Tuschinski errichtet der bereits in Rotterdam mehrere Kinos besass Die 1200 fur das Fundament benotigten Holzpfahle hatte Tuschinski in Deutschland bestellt doch kam es in den Nachkriegswirren zu Lieferproblemen So fuhr Tuschinski personlich zu Verhandlungen nach Wiesbaden und brachte die ersten Pfahle im Juni 1919 mit einem Frachtschiff uber den Rhein nach Amsterdam Die Bauleitung hatten Hijman Louis de Jong und D J Klaphaak inne die Innenausstattung wurde von Jaap Gidding und Pieter den Besten angefertigt Der Bau kostete etwa 4 Millionen Gulden und war im Oktober 1921 abgeschlossen Die eklektizistische Mischung von Baustilen lasst neben dem vorherrschenden Art deco auch Anklange der Amsterdamer Schule und der Neugotik erkennen Die Fassade mit ihren zwei auffallenden Turmen ist mit glasierten Ziegeln Keramikskulpturen und schmiedeeisernen Gittern und Lampen verziert Die Heizungs und Klimaanlage des Gebaudes galt als revolutionar da sie eine gleichbleibende Temperatur auf allen Zuschauerplatzen garantierte Die Kinoorgel des Grossen Saals mit damals 1600 Platzen wurde von der amerikanischen Rudolph Wurlitzer Company geliefert 1940 wurde diese Orgel Model 160 durch eine neue viermanualige Wurlitzer Strunk Orgel ersetzt die heute noch vorhanden und spielbar ist Ein kleinerer Saal mit 250 Platzen ein japanisches Teezimmer eine maurische Suite und elegante Foyers vervollstandigten den Komplex Am 28 Oktober 1921 wurde das Tuschinski Theater mit einer Gala von orgelbegleiteten Kurzfilmen sowie Orchesterwerken durch das hauseigene Orchester eroffnet Am selben Tag wurde im kleineren Saal das Cabaret La Gaite mit einem gemischten Programm eroffnet In diesem Cabaret mit eigenem Orchester traten im Lauf der Zeit alle grossen niederlandischen Varietekunstler auf Ab 1934 fuhrte der emigrierte Berliner Komponist und Kabarettist Rudolf Nelson das Gaite als Exilkabarett Auch Erika Manns Pfeffermuhle trat im La Gaite auf Wahrend der Besetzung Amsterdams durch das nationalsozialistische Deutschland wurde das Kino 1940 fur drei Monate geschlossen Tuschinski verlor ausserdem alle seine Rotterdamer Kinos durch die Zerstorung der Stadt durch deutsche Bomber und ging daraufhin in Konkurs Der deutsche Staatskonzern Tobis Cinema Film AG ubernahm das Amsterdamer Tuschinski Theater 1940 und benannte es in Tivoli um das Kino war so erfolgreich im Sinne des Nationalsozialismus arisiert worden Abraham Tuschinski seine Frau und seine Mitarbeiter und Schwager Herman Gerschtanowitz und Herman Ehrlich wurden als Juden deportiert und 1942 in Auschwitz ermordet Der Architekt Hijman Louis de Jong wurde am 14 Mai 1944 deportiert und am 31 Oktober 1944 ebenfalls in Auschwitz ermordet Die deutschen Besatzer nutzten das Tivoli ab 1944 bis Januar 1945 hauptsachlich als Varietetheater Kinovorstellungen wurden nur noch am Nachmittag gegeben Nach der Befreiung Amsterdams wurde das Theater in Tuschinski Theater zuruckbenannt und wiederum als Kino benutzt Neben Film und Varietevorfuhrungen war das Tuschinski auch als Konzertstatte bekannt Weltstars wie Maurice Chevalier Judy Garland Marlene Dietrich Edith Piaf Dizzy Gillespie Fats Domino und Dionne Warwick traten dort auf 1969 wurde das hauseigene Orchester aufgelost 1974 wurde das Spiel auf der Wurlitzer Strunk Kinoorgel vor den Filmvorfuhrungen aufgegeben 1998 2002 wurde das Tuschinski umfassend aussen und innen renoviert und durch einen neuen Flugel erweitert 2000 wurde es als Pathe Tuschinski neu eroffnet seitdem wird es von der Kinokette Pathe betrieben Im Grossen Saal finden oft niederlandische Filmpremieren statt Ansonsten wird er hauptsachlich fur Hollywood Kassenschlager genutzt Das Tuschinski ist Hauptspielstatte des International Documentary Film Festival Amsterdam Fur Touristen werden Fuhrungen durch das Gebaude angeboten Kinosale BearbeitenIm alten Gebaude des Tuschinski gibt es heute drei Sale Saal 1 Grosser Saal mit 789 Platzen Saal 2 mit 191 Platzen Saal 3 mit 130 PlatzenDer neu errichtete Flugel enthalt die drei Sale 4 5 und 6 In dem um die Ecke gelegenen Multiplexkino Pathe De Munt in der Vijzelstraat gibt es weitere 13 Kinosale Das Pathe Tuschinski und das Pathe De Munt haben in insgesamt 19 Salen zusammen 3850 Platze Literatur BearbeitenM M Bakker F M van de Poll Architectuur en stedebouw in Amsterdam 1850 1940 Waanders Zwolle ca 1992 ISBN 90 6630 308 5 Anton van Elburg Dennis Romer 75 jaar Tuschinski Theater Publish Amsterdam 1996 ISBN 90 803009 1 8 Henk van Gelder Abraham Tuschinski Nijgh amp Van Ditmar Amsterdam 1996 ISBN 90 388 2679 6 Jessica Maria Goossens Tuschinski droom legende en werkelijkheid De geschiedenis van het theater BZZToH Den Haag 2002 ISBN 90 5501 967 4 Bob Logger Xandra Knebel u a Red Theaters in Nederland sinds de zeventiende eeuw Theater Instituut Nederland Amsterdam 2007 ISBN 978 90 77204 37 5 S 133 134 Nelleke Manneke Arie van der Schoor Het grootste van het grootste Leven en werk van Abraham Tuschinski 1886 1942 Voet Capelle aan den IJssel 1997 ISBN 90 73647 28 2 Bram Rutgers Theater Tuschinski restauratie van een droom Terra Lanno 2003 ISBN 90 5897 086 8 Reinhard Hippen Satire gegen Hitler Kabarett im Exil pendo Verlag 1986 ISBN 3 85842 201 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuschinski Theater Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pathe Tuschinski Pathe De Munt Eintrag bei Cinema Treasures Bild Grosser Saal52 366111111111 4 8944444444444 Koordinaten 52 21 58 N 4 53 40 O Normdaten Geografikum GND 4803435 6 lobid OGND AKS VIAF 193872510 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuschinski Theater amp oldid 235037385