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Die ehemalige Tuchfabrik Hermann Elias ist ein denkmalgeschutzter Fabrikkomplex mit Fabrikgebauden und einer Fabrikantenvilla in der Franz Mehring Strasse An der Wachsbleiche in Cottbus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Jahr 1878 erwarb der Kommerzienrat Hermann Elias den sudlichen Teil der Muhleninsel als Fabrikgelande Er liess darauf drei mehrgeschossige Gebaude mit den dazu passenden Nebengebauden als eine der grossten Cottbuser Tuchfabriken errichten Ausserdem entstand in der heutigen Franz Mehring Strasse 56 seine Villa Durch seine Stiftung wurde 1902 der Eliaspark erschaffen Am 1 Oktober 1892 ubernahm die Richard Rottka AG diese Werke und produzierte hier Streichgarne fur Herrenstoffe Diese Gebaude wurden im Sommer 1922 durch einen Brand stark in Mitleidenschaft gezogen nur die Villa blieb verschont Das grosse Gelande der Tuchfabrik wurde 1927 1928 durch die neugebaute heutige Franz Mehring Strasse getrennt Dadurch liegt der nordliche Bereich An der Wachsbleiche 1 Das viergeschossige Gebaude auf dieser Seite ubernahmen kurz nach seiner Entstehung die Tuchfabrikanten Duch und Hamann bis 1945 Zeitweise wurde dieses Werk auch von anderen Teppich und Tuchfabrikanten genutzt Nach 1945 diente es uberwiegend als Lagerhalle Parallel dahinter An der Wachsbleiche entstand eine kleinere Fabrik und ein Kessel und Maschinenhaus mit Schornstein Im Jahre 1927 kaufte die Familie Kehrl die sudlichen Fabriken Es entstand die Tuchfabrik Gustav Kehrl und die Bruder Gustav und Richard leiteten sie bis 1945 Nach dem Zweiten Weltkrieg liess die Firma NaCo Bonbons und Kekse in dem Gebaude herstellen spater war die Schokoladenfabrik Burk und Braun ansassig und anschliessend bis 1992 war das Polsterkombinat Inhaber der Fabrik Die Villa war zu DDR Zeiten der Sitz der Krippenverwaltung Cottbus In der denkmalgerecht sanierten Villa gibt es ein gastronomisches Angebot sowie Ubernachtungsmoglichkeiten Im Jahr 1997 erfolgte der Abriss der Mehrheit der Produktionsgebaude Heute ist es das Osttor welches die Strassenseiten mit einem verglasten Ubergang verbindet So konnen unter anderem die Bewohner eines Pflege und Seniorenheims die Strasse uberqueren Nach umfangreicher Rekonstruktion und Sanierung bis 2003 sind dort verschiedene Branchen tatig so zum Beispiel eine Belegschaft von Facharzten eine Apotheke ein Fahrradgeschaft eine Blumenboutique und Versicherungen Beschreibung BearbeitenDas grosse langgestreckte Haupt Fabrikationgebaude Franz Mehring Strasse 56 ist ein viergeschossiger roter Ziegelbau mit flachem pappgedeckten Satteldach Die Strassenfassade ist 24 Achsen lang und ebenso wie die Hof und Seitenfronten sparsam dekoriert Markant sind dabei die streng axial angeordneten eng gereihten Segmentbogen Fenster uber Gurtgesimsen die als Zahnschnittfriese ausgebildet sind Das Traufgesims des Gebaudes wird von einem umlaufenden Konsolfries begleitet an die Schmalseiten sind schlichte Attika angefugt Alle denkmalrelevanten U formig um einen Hof gruppierten Fabrikbauten An der Wachsbleiche 1 sind ebenfalls in Sichtziegelarchitektur ausgefuhrt Das grossere viergeschossige Produktionsgebaude mit 16 zu 4 Achsen wurde parallel zum Hauptgebaude errichtet Gleichgerichtet dazu findet man die kleinere dreigeschossige Fabrik die 12 Achsen lang und 2 Achsen breit ist Im Osten wird der Hof vom eingeschossigen Kessel und Maschinenhaus mit Schornstein abgeschlossen Die Fassaden der Fabrikgebaude unter flachem nicht sichtbaren Satteldach sind fast identisch mit denen des Hauptgebaudes gestaltet die des Kessel und Maschinenhauses ebenfalls Die Wohnvilla Franz Mehring Strasse 55 ist ein Putzbau mit Satteldach uber einem hohen Sockel An der nordlichen Giebelfront ist ein Anbau dem uber eine Freitreppe zuganglichen Haupteingang vorgesetzt Auf der Sudseite befindet sich ein altanartiger Verandavorbau Die Fassaden sind durch Dekor in verschiedenen Formen gegliedert Gesimse Friese Pilaster Gesimsverdachungen etc An der Gartenseite zeigt der zweigeschossige Mittelrisalit Formen einer antiken Tempelfront auf An dieser Fassade sind die Fenster von korinthischen Pilastern und Rundpfeilern gefasst ihre Brustungs und Sturzzonen sind mit ornamentierten vegetabilen Friesen oder Reliefplatten mit Lowendarstellungen versehen Im Giebelfeld fallt eine figurliche Bauplastik auf Der Garten der Villa ist auf der Nord und Westseite gelegen und wird von einem schmiedeeisernen Zaun mit eisernen Saulen umgeben Ursprunglich mit einem geschwungenen Rundgang und Sitzgelegenheiten wurden geringfugige Weganderungen von Rottka durchgefuhrt Von einer sparsamen Bepflanzung sind im westlichen Teil Fliederstraucher und in der nordwestlichen Ecke ein grosser Haselnussstrauch ubrig geblieben dazu ein Steingarten mit Findlingen Mahonien und Rhododendron Mit seiner originalen Umzaumung und der Pflanzenwelt bilden Villa und Garten eine Einheit und sind Zeugnis fur die typische gartenkunstlerische Auffassung des 19 Jahrhunderts Literatur BearbeitenIrmgard Ackermann Marcus Cante Antje Mues Denkmale in Brandenburg Band 2 1 Stadt Cottbus Teil 1 Altstadt Muhleninsel Neustadt und Ostrow innere Spremberger Vorstadt Stadtpromenade westliche Stadterweiterung historisches Brunschwig Wernersche Verlagsgesellschaft Worms am Rhein 2001 ISBN 3 88462 176 9Weblinks BearbeitenEintrag zur Denkmalobjektnummer 09100189 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuchfabrik Hermann Elias amp oldid 209188305