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Transpersonale Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie die Verhaltenstherapie mit transpersonalen Therapieansatzen verbindet und somit um philosophische religiose und spirituelle Aspekte erweitert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Charakteristik 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie verschiedenen Entwicklungsstufen der Verhaltenstherapie waren seit den fruhen 1950er Jahren bis in die 1970er Jahre vor allem lerntheoretisch begrundet und pragmatisch orientiert Nach der Integration kognitiver Aspekte seit den 1960er Jahren gab es ab den 1990er Jahren auch Bestrebungen humanistische existenzialistische oder transpersonale Aspekte zu integrieren Manche sprechen daher auch von einer dritten Welle in der Verhaltenstherapie um sie von der kognitiven Verhaltenstherapie als zweite Welle abzuheben Neben der Transpersonalen Verhaltenstherapie gehoren dazu bspw auch die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie die Dialektisch Behaviorale Therapie die Schematherapie und die Akzeptanz und Commitmenttherapie 1 2 Charakteristik BearbeitenWahrend die achtsamkeitsbasierten Ansatze der Verhaltenstherapie den Modellen des Behaviorismus und Neobehaviorismus verpflichtet blieben Bedingungs und Verhaltensanalyse indem sie das Konzept Achtsamkeit als eine trainierbare Kompetenz der Aufmerksamkeit und Selbstregulation in die bestehenden Modelle einfugt legt transpersonal ausgerichtete Verhaltenstherapie Wert auf die Befreiung des Bewusstseins von der Vorherrschaft behavioristischer Modelle um das ganze Potenzial bzw Spektrum des Bewusstseins fur die Schritte der Selbstbeobachtung Selbsterkenntnis Verhaltensanalyse und Verhaltensmodifikation nutzbar zu machen So schreibt Wilfried Belschner im Vorwort des Buches Transpersonale Verhaltenstherapie Es blieb noch ein Rest um eine Lucke im Theoriegebaude der Verhaltenstherapie zu schliessen Die mit der kognitiven Wende verknupften Annahmen zum Menschenbild setzen ja voraus dass die Menschen auch Bewusstsein haben sollten Zu der Setzung der kognitiven Wende Es gibt Kognition ist somit noch die Setzung Es gibt Bewusstsein hinzuzufugen um ein hinreichend vollstandiges Menschenbild erreichen zu konnen Eine solche Setzung ermoglicht die nun anstehende transpersonale Wende der Verhaltenstherapie 3 Basierend auf einer Studie zum meditativen Erleben und zur Tiefendimension des Bewusstseins in der Meditation in der er funf Bereiche von Meditationstiefe empirisch gewinnen konnte entwickelte Harald Piron ein Phasenmodell in dem sich die Prozesse des Erlebens und Verhaltens wahrend der Verhaltensmodifikation von der Stagnation bis zur Transformation abbilden lassen 4 Entsprechend lassen sich meditationsbasierte Ubungen und verhaltenstherapeutische Aufgaben je nach Diagnose und Therapiezieldefinition diesem Phasenmodell entsprechend planen und durchfuhren In jeder Phase verandert sich die Bedingungs und Verhaltensanalyse Situationsdeterminismus wird bspw in der evokativen Phase durch Selbsttranszendenz abgelost storungsrelevante Philosophien durch reine Prasenz Identifikation durch Integration und konditionierte Reaktionen durch Resonanz Herzstuck der transpersonalen Verhaltensanalyse nach Piron ist die Analyse des Prinzips der doppelten Identifikation und ihr schrittweiser Abbau durch den Einsatz meditativer Techniken Die doppelte Identifikation besteht nach dem SPIRIT Modell aus folgenden Komponenten S steht fur die auslosende Situation P fur Philosophien in Bezug auf die Situation I fur die Identifikation mit der Philosophie bzw dem Philosophie System R fur die Reaktion motorisch gedanklich emotional und physiologisch das zweite I fur die Identifikation mit ebendieser Reaktion und folglich kommt es zu T dem Transformationsstau Letzterer besteht aus der Symptomatik einer Stagnation die letztlich den krankheitswertigen Leidensdruck beinhaltet 3 4 Indikationsbereiche der Transpersonalen Verhaltenstherapie bilden vor allem Krisen mit neurotischem und oder spirituellem Charakter 3 Literatur BearbeitenEdgar Harnack Transpersonale Verhaltenstherapie Religiositat als Gegenstand von Verhaltenstherapie In Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin Bd 28 2007 Heft 4 S 503 518 ISSN 1865 9985 Edgar Harnack Transpersonale Verhaltenstherapie Aktion aus Kontemplation In Wege zum Menschen Bd 60 2008 Heft 2 S 145 157 ISSN 0043 2040 Harald Piron Die Dimension des Bewusstseins in der Meditation und in der Verhaltenstherapie In Abteilung fur Gesundheits und klinische Psychologie der Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg Hrsg Impulse fur Gesundheitspsychologie und Public Health Achtsamkeit als Lebensform und Leitbild Festschrift fur Wilfried Belschner zu seinem 65 Geburtstag und seiner Emeritierung DGVT Verlag Tubingen 2006 S 243 262 ISBN 978 3 87159 821 0 Harald Piron Ein verhaltenstherapeutischer Ansatz zur Behandlung von neurotischen und spirituellen Krisen In Transpersonale Psychologie und Psychotherapie Bd 13 2007 Heft 1 S 59 76 ISSN 0949 3174 Harald Piron Transpersonale Verhaltenstherapie Von der Stagnation zur Transformation Via Nova Verlag Petersberg 2007 ISBN 978 3 86616 063 7 Einzelnachweise Bearbeiten Edgar Harnack Transpersonale Verhaltenstherapie Religiositat als Gegenstand von Verhaltenstherapie S 503 518 Edgar Harnack Transpersonale Verhaltenstherapie Aktion aus Kontemplation S 145 157 a b c Harald Piron Transpersonale Verhaltenstherapie Von der Stagnation zur Transformation S 12 a b Harald Piron Die Dimension des Bewusstseins in der Meditation und in der Verhaltenstherapie S 243 262 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transpersonale Verhaltenstherapie amp oldid 235087186