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Tracking Stocks Geschaftsbereichsaktien auch Targeted Stock Mirror Stock Letter Stock und Alphabet Stock genannt sind Aktien die sich nur auf einen bestimmten Geschaftsbereich eines Unternehmens beziehen Die Inhaber dieser meist borsennotierten Aktien haben die gleichen Rechte wie die Inhaber von anderen Aktien jedoch beziehen sich diese nur auf einen Geschaftsbereich Wahrend diese Art von Aktien in den USA seit Mitte der 1980er Jahre Anwendung findet ist sie in Deutschland noch weitgehend unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Gattungen 2 Anforderungen 3 Vorteile und Motive 4 Probleme 5 Beispiele in Deutschland 6 LiteraturGattungen BearbeitenMan unterscheidet Tracking Stocks der ersten Generation Subsidiary Shares deren Eigentumer am wirtschaftlichen Erfolg einer rechtlich selbstandigen Tochtergesellschaft des Emittenten Muttergesellschaft teilhaben und Tracking Stocks der zweiten Generation Divisional Shares die das Ergebnis eines unselbstandigen jedoch klar abgegrenzten Geschaftsbereichs des Emittenten widerspiegeln Bei beiden Varianten sind die Inhaber der Tracking Stocks Aktionare einer den Tochtergesellschaften ubergeordneten Muttergesellschaft erste Generation bzw eines einheitlichen Unternehmens zweite Generation wodurch ihr wirtschaftliches Schicksal beispielsweise bei drohender Insolvenz eng mit dem des Emittenten verknupft sein durfte Die einzelnen Rechte der Inhaber weichen teilweise erheblich voneinander ab in der Regel sind Tracking Stocks aber mit Gewinnbezugsrechten ausgestattet die das erwirtschaftete Ergebnis in den festgelegten Bereichen wiedergeben Anforderungen BearbeitenUm den Anteilseignern die richtige Gewinnbeteiligung zukommen zu lassen ist eine getrennte Rechnungslegung erforderlich Die Unternehmensfuhrung bleibt jedoch die gleiche sie wird nicht getrennt Vorteile und Motive BearbeitenSind beispielsweise die Aktien des Gesamtunternehmens unterbewertet so lassen sich Tracking Stocks eines erfolgreichen Geschaftsbereichs bzw einer Tochterunternehmung emittieren um so mehr Eigenkapital zu akquirieren Neben der Moglichkeit der Eigenkapitalaufnahme in dem Bereich der zum jeweiligen Zeitpunkt die besten Aussichten bietet kann die Ausgabe die Aktionarsbasis des Unternehmens verbreitern sowie die Transparenz und damit Marktbewertung des Unternehmens verbessern Ferner konnen sie auch als Abwehrmassnahme gegen feindliche Ubernahmen sowie zur Einfuhrung von geschaftseinheitsbezogenen Managementanreizsystemen dienen Die Ausgabe von Tracking Stocks kann wie bei einem Spin off als Sachdividende an die Unternehmensaktionare wie bei einem Equity Carve out im Rahmen einer offentlichen Platzierung oder als Akquisitionswahrung an die Aktionare einer ubernommenen Gesellschaft erfolgen wobei diese Moglichkeiten miteinander kombinierbar sind Ein wesentlicher Unterschied und Vorteil zum Equity Carve out besteht darin dass die Ausgabe von Tracking Stocks nicht zwingend an die Bildung rechtlich selbstandiger Tochtergesellschaften gebunden ist Zudem kann die Unternehmensfuhrung im Gegensatz zum Equity Carve out weitestgehend in den Handen des Vorstands des Emittenten verbleiben Der Einfuhrung von Tracking Stocks kann ausserdem aufgrund der leichteren Revidierbarkeit sowie steuerlicher Vorteile der Vorzug gegenuber einem Equity Carve out gegeben werden Probleme BearbeitenDie Kontrolle der getrennten Geschaftsbereiche gestaltet sich sehr schwierig Es bestunden Anreize unrentable Geschaftsbereiche aus einem erfolgreichen Bereich querzusubventionieren Da diese Aktienart in Deutschland noch wenig verbreitet ist stellt dies auch neue Herausforderungen an Wirtschaftsprufer Dass Tracking Stocks im Vergleich zu Spin offs und Equity Carve outs noch eher selten eingesetzt werden resultiert zumindest in Deutschland noch aus der bestehenden Rechtsunsicherheit Beispiele in Deutschland BearbeitenIPO der Hamburger Hafen und Logistik AG HHLA Der Borsengang 2007 erfolgte uber zwei Aktienkategorien Die an der Borse gehandelten A Aktien reprasentieren lediglich den Hafenumschlagbetrieb die S Aktien die Immobilien Alleiniger Inhaber der S Aktien ist die Stadt Hamburg Literatur BearbeitenSteiner Manfred Natusch Ingo Tracking Stocks innovatives Instrument der Beteiligungsfinanzierung in Die Bank 1996 S 580 585 Natusch Ingo Tracking Stocks auch in Deutschland in Handelsblatt Nr 155 vom 13 August 1996 S 40 Natusch Ingo Neue Wege der Beteiligungsfinanzierung deutscher Unternehmen durch die Ausgabe von Tracking Stocks in Der Betrieb 1997 S 1141 1148 Natusch Ingo Tracking Stocks aus Sicht des US Steuerrechts in Internationales Steuerrecht 1997 S 609 617 Natusch Ingo Konzeptionelle Grundlagen der Rechnungslegung von U S Aktiengesellschaften mit Tracking Stock Struktur in Die Wirtschaftsprufung 1998 S 459 470 Natusch Ingo Empirische Analysen zur Beteiligungsfinanzierung mit Tracking Stocks Ein Uberblick in Internationales Steuerrecht 1999 S 122 125 Natusch Ingo Aktien fur Geschaftsbereiche sollen mehr Schwung in den Handel bringen in Handelsblatt Nr 69 vom 12 April 1999 S 45 Natusch Ingo Internetaktien in neuem Licht in Handelsblatt Nr 149 vom 5 August 1999 S 43 Natusch Ingo Non tax Motivations for Tracking Stock in The M amp A Tax Report Volume 8 No 6 January 2000 S 1 3 Natusch Ingo Tracking Stock als Instrument der Beteiligungsfinanzierung diversifizierter Unternehmen 1995 2 Auflage 2000 Natusch Ingo Entwicklungsperspektiven der Beteiligungsfinanzierung mit Tracking Stocks in FinanzBetrieb vom 4 September 2001 Heft 9 Seite 496 501 Friedl Markus J Ein Pladoyer fur Tracking Stocks in Betriebs Berater 2002 Heft 23 Seite 1157 1164 Wiebe F Trump redet wieder von Bankenreform in Handelsblatt Nr 85 vom 3 Mai 2017 S 35 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tracking Stock amp oldid 178814446