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Der Tillich Kreis war eine Gruppe religioser Sozialisten wahrend der Weimarer Republik benannt nach Paul Tillich Entwicklung und Ziele BearbeitenIm Jahr 1919 bildete sich ein relativ fester Kreis von uberwiegend protestantischen Theologen und Sozialwissenschaftlern zunachst um den Berliner Pfarrer Friedrich Rittelmeyer Diese Gruppe verstand sich als freie geistige Bewegung deren einziges Band die geistige Gemeinschaft sein sollte Bestimmend fur den Kreis wurden der Theologe und Philosoph Paul Tillich aber auch der Nationalokonom und Sozialpolitiker Eduard Heimann der Sozialpadagoge Carl Mennicke und der Okonom und Soziologe Adolph Lowe Dieser war seit 1920 auch Herausgeber der Blatter fur den Sozialismus einer Zeitschrift des Kreises In dieser Form erschien die Publikation bis 1927 Anschliessend gab Heimann bis 1933 die Neuen Blatter fur den Sozialismus heraus Diese Zeitschriften gehorten zu den anspruchsvollsten theoretischen Publikationen zur Sozialpolitik und zum Sozialismus in dieser Zeit Das Hauptanliegen des Kreises war die Auseinandersetzung mit dem geistigen Klima nach 1918 das als geistiges Vakuum verstanden wurde Dem versuchte die Gruppe in systematischer Reflexion der Grunde des Versagens der Theologie der Kirche aber auch der sozialistischen Arbeiterbewegung nachzugehen Ziel war es letztlich dem Sozialismus einen zentralen Platz in einer umfassenden Kulturphilosophie zuzuweisen Eine bestimmende Rolle spielte dabei Tillichs Versuch den Sozialismus in sein kulturphilosophisch theologisches System zu integrieren Auch wenn der Tillich Kreis viele Auffassungen mit dem Bund der religiosen Sozialisten Deutschlands teilte blieb die Gruppe unabhangig Konnte der Bund zumindest in einigen Regionen auch nichtakademische Anhanger anziehen blieb der Tillich Kreis ein akademisches Diskussionsforum Teilweise konnten die Mitglieder wie Tillich und Heimann auch im Exil ihren Kontakt aufrechterhalten Von den Angehorigen der Gruppe um Tillich gehorten nicht wenige wahrend des Zweiten Weltkriegs zum Kreisauer Kreis Zu ihnen gehorten Harald Poelchau Adolf Reichwein Carlo Mierendorff Theodor Haubach Otto Heinrich von der Gablentz und Adam von Trott zu Solz 1 Einzelnachweise Bearbeiten Gunter Brakelmann Der Kreisauer Kreis In Peter Steinbach Johannes Tuchel Hrsg Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Bonn Bundeszentrale fur politische Bildung 2004 S 360Literatur BearbeitenJohannes Kandel Theorien der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik Religioser Sozialismus In Thomas Meyer Susanne Miller Joachim Rohlfes Hrsg Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Teil 2 A15 A39 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1984 ISBN 3 923423 11 X S 465Klaus Kreppel Kairos und Sozialismus Fragen an die Geschichtstheologie Paul Tillichs In Sozialismus in Geschichte und Gegenwart Hrsg von Richard Faber Wurzburg 1994 ISBN 3 88479 731 X Verlag Konigshausen amp Neumann S 199 214 Klaus Kreppel Erwartung ist das Symbol des Sozialismus Reflexionen uber Paul Tillichs Die sozialistische Entscheidung In Richard Faber Eveline Goodman Thau Thomas Macho Hrsg Abendlandische Eschatologie Ad Jacob Taubes Wurzburg 2001 ISBN 3 8260 2123 1 Verlag Konigshausen amp Neumann S 355 364 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tillich Kreis amp oldid 236178473