www.wikidata.de-de.nina.az
Die Theorie der Selbstregulation des kanadischen Psychologen Albert Bandura fusst auf seinen fruheren Arbeiten zur Sozialkognitiven Lerntheorie und hangt eng mit dem Konzept der Selbstwirksamkeit zusammen Bandura beschreibt hier den Prozess der intraindividuellen Handlungssteuerung welcher nach Heckhausen wahrend der aktionalen Phase ablauft Inhaltsverzeichnis 1 Prozess der Selbstregulation 1 1 Selbstbeobachtung 1 2 Selbstbewertung 1 3 Selbstreaktion 2 Folgerung fur die betriebliche Praxis 3 Siehe auch 4 Weiterfuhrende Literatur 5 QuellenProzess der Selbstregulation BearbeitenDer Prozess der Selbstregulation besteht nach Bandura aus den drei Komponenten Selbstbeobachtung Selbstbewertung und Selbstreaktion welche aufeinanderfolgen und sich gegenseitig beeinflussen Selbstbeobachtung Selbstbewertung Selbstreaktion displaystyle begin aligned amp text Selbstbeobachtung longrightarrow text Selbstbewertung longrightarrow text Selbstreaktion amp qquad uparrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow uparrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow longleftarrow xleftarrow downarrow end aligned nbsp Selbstbeobachtung Bearbeiten Selbstbeobachtung erfullt zwei Funktionen Erstens werden Gefuhle Verhalten und die zugehorigen situativen Bedingungen registriert So werden wichtige Erkenntnisse uber die eigene Person und ihre Wirkung gewonnen Diagnose Zum anderen erfullt die Selbstbeobachtung die Funktion der Selbst Motivation Die selbstmotivierende Funktion entsteht durch die Neigung sich bei genauer Beobachtung der eigenen Handlungen im Schwierigkeitsgrad steigende Ziele zu setzen Nerdinger 2001 S 363 Selbstbewertung Bearbeiten Bei der Selbstbewertung wird das Beobachtete das Erreichte mit den eigenen internen Standards Anspruchsniveau Ziele abgeglichen Diese Standards sind nicht zu verwechseln mit den Vorgaben des Auftrags oder Arbeitgebers sondern entspringen ausschliesslich den inneren Eigenschaften einer Person Selbstreaktion Bearbeiten Aus der Selbstbewertung folgen die Selbstreaktionen der Person Diese bestehen zum einen aus der materiellen Belohnung Dieser Begriff umfasst all jene kleinen Belohnungs und Bestrafungsrituale mit denen eine Person ihr eigenes Verhalten steuert z B das Kaffeepauschen nach erfolgreicher Erledigung eines wichtigen Teilabschnittes oder die Verweigerung eines Kino Abends so lange sich die dreckige Wasche noch im Kleidersack turmt Zum anderen folgen aus der Selbstbewertung sowohl affektive als auch kognitive Reaktionen Affektive Reaktionen sind zum Beispiel Stolz oder Unzufriedenheit Die kognitiven Reaktionen umfassen vor allem die Einschatzung wie gut man seine Ziele erreicht hat Dadurch entsteht schliesslich die Erwartung bestimmte Aufgaben eher gut oder schlecht bewaltigen zu konnen Selbstwirksamkeitserwartung Die Belohnungs und Bestrafungsrituale wirken im Sinne einer instrumentellen Selbstkonditionierung verstarkend auf erfolgreiche und verringernd auf weniger zielfuhrende Verhaltensweisen Zumindest im Optimalfall wer auf nicht zielfuhrendes Verhalten aus dem Fenster starren immer mit kleinen Belohnungsritualen reagiert Erstmal eine Zigarette dann geht s wieder besser verstarkt naturlich damit dieses ungunstige Verhalten Affektive und kognitive Reaktionen besonders die so entwickelte positive oder negative Selbstwirksamkeit wirken wieder zuruck auf Selbstbeobachtung und Selbstbewertung indem sowohl das Anspruchsniveau als auch der Schwierigkeitsgrad der gesetzten Ziele entsprechend angepasst wird Es ist plausibel dass eine positive Selbstwirksamkeit leistungsforderlich wirkt da zunehmend hohere Ziele gesetzt und selbstbewusst angegangen sowie zielfuhrendes Verhalten verstarkt wird Vertrauen in die eigene Wirksamkeit Selbstwirksamkeit steigert die Effizienz der Selbstregulation Folgerung fur die betriebliche Praxis BearbeitenDie Entwicklung in Unternehmen geht zurzeit hin zu flacheren Hierarchien Verschlankung des Unternehmens Dies bedeutet dass auch Angestellte auf mittleren und niedrigeren Hierarchieebenen immer ofter mit Aufgaben betraut werden die eigenverantwortliches und weitgehend selbstandiges Handeln im Interesse der Firma erfordern Zur Vorbereitung auf solche Aufgaben bieten Selbstregulationstrainings die geeigneten Ubungsbausteine Nerdinger 2001 S 364 Ubung von objektiver Selbsteinschatzung Zielsetzung geeigneter Verhaltensweisen Erlernen von erfolgreicher Selbstuberwachung Erlernen von Selbstbekraftigungsstrategien Erfassen der gesetzten Ziele der Handlungen zur Zielerreichung und der Bedingungen fur Selbstbekraftigungen in sog schriftlichen Kontrakten fur sich selbst und Erlernen von Strategien zur Aufrechterhaltung oder Generalisierung des Gelernten auf die betriebliche Alltagssituation So sollen die Teilnehmer lernen ihr eigenes Verhalten bewusst zu steuern und sich selbst zu motivieren Siehe auch BearbeitenSelbstbestimmungstheorie Das Belohnungsaufschubs Paradigma Theorie der WahrnehmungsregelungWeiterfuhrende Literatur BearbeitenAlbert Bandura Self Efficacy The Exercise of Control Palgrave Macmillan 2004 ISBN 0 7167 2850 8 englisch Albert Bandura Social Learning Theory Prentice Hall 1977 ISBN 0 13 816744 3 englisch Quellen BearbeitenBandura A 1990 Self Regulation of Motivation Through Anticipatory and Self Reactive Mechanisms In R A Dienstbier Hrsg Perspectives on Motivation Nebraska Symposium on Motivation 1990 University of Nebraska Press S 69 164 ISBN 0 8032 1693 9 Auszuge unter Google Buchsuche Nerdinger F W 2001 Motivation In H Schuler Lehrbuch der Personalpsychologie Gottingen Hogrefe S 362 364 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theorie der Selbstregulation Bandura amp oldid 229210514